12. Februar 2019

Cristian Amzas dritter Film zur Deportation

Bukarest – Seit etwa 30 Jahren organisiert das Kulturhaus „Friedrich Schiller“ in Bukarest Anfang jeden Jahres Gedenkveranstaltungen zum Thema Deportation. Zeitzeugen gibt es mittlerweile nicht mehr – oder sie sind zu alt, um noch persönlich zu erscheinen.
Doch Regisseur Cristian Amza (TVR2) hat sich des Themas angenommen und neben einer Reihe anderer Dokumentarfilme über die deutsche Minderheit auch drei Filme über die Deportation der ethnisch Deutschen in die ehemalige UdSSR nach dem Zweiten Weltkrieg produziert. Sein neuer Film „Die Deportierten. Eine schwere Vergangenheit“ wurde am 29. Januar im Schillerhaus gezeigt und steht auch auf Youtube (www.youtube.com/watch?v=Q034mt9fRPc) zur Verfügung, allerdings nur in rumänischer Sprache. Bischofsvikar und Stadtpfarrer Daniel Zikeli berichtet darin, wie am 10. und 11. Januar die Aushebungen in Bukarest begannen, die am 15. Januar in Siebenbürgen fortgesetzt wurden. Als Zeitzeugen kommen zu Wort: die 94-jährige Frieda Vlada, die in perfektem Rumänisch und detailgenau von der Fahrt in den Donbass, der Schwerstarbeit in der Kohlenmine, den Erfrierungen und schließlich der Freude der Rückkehr erzählt; ein ähnliches Schicksal teilte Wilhelmina Tornea (94) aus Schäßburg; die 98-jährige Maria Heinrich erinnert sich vor allem daran, wie sie ihre drei kleinen Kinder zurücklassen musste.
Zeitzeugin Frieda Vlada ...
Zeitzeugin Frieda Vlada
Der Schäßburger Stadtpfarrer Hans-Bruno Fröhlich berichtet von den 646 Deportierten aus Schäßburg, zu denen auch seine Großmutter gehörte. Politologin Dr. Anneli Ute Gabanyi, die auch Amzas erste Filmarbeiten zum Thema Deportation unterstützte, fasst die Auswirkungen dieses kollektiven Traumas, das bis in die heutige Zeit hineinwirkt, zusammen.

Nina May

Schlagwörter: Deportation, Russland, Film, Zeitzeugen, Gedenkveranstaltung, Bukarest

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