23. Dezember 2016

Kirchenburgen begehrt bei Kulturreisenden

Rumänien und speziell Siebenbürgen liegen 2016 im Trend der Kulturreisenden. Das hat seine Ursache in der gespannten politischen Weltlage, aber auch in der stetigen Professionalisierung der Bewerbung der Kirchenburgen und deren Angebot vor Ort. Dazu hat das Projekt „Entdecke die Seele Siebenbürgens“ der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, in dem sich in den letzten fünf Jahren immer mehr Kirchen und Burgen zusammengeschlossen haben, wesentlich beigetragen. In der Saison 2016 präsentierten sich 51 Kirchen und Kirchenburgen gemeinsam in diesem Projekt, für 2017 haben sich weitere sechs angemeldet.
Dass die Kirchenburgen bei Kulturreisenden hoch im Kurs stehen, lässt sich am Ende der diesjährigen Saison mit Ziffern belegen. Wurden in 2015 rund 530000 Besuche in den Kirchenburgen in Siebenbürgen gezählt, so wurde 2016 die Marke von 652000 Besuchen erreicht. Das ist eine Steigerung von gut 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Verdichtung der Saison ist auch jenseits der Ziffern spürbar, da aus vielen Quellen die Meldung kommt, dass der Kirchenburgenbesuch unabhängiger von der Sommersaison geworden ist. Und das ist eine gute Nachricht, da sie die Voraussetzung dafür ist, das Personal konstant beschäftigen zu können. Sicher gibt es innerhalb der Kirchenburgenlandschaft große Unterschiede. Auf der einen Seite fallen die großen Stadtkirchen, allen voran die Schwarze Kirche Kronstadt und die Stadtpfarrkirche Hermannstadt, stark ins Gewicht. Andererseits gibt es Kirchenburgen, die im ganzen Jahr keine hundert Besucher haben. Diese Feststellungen beziehen sich auf den Besuch der 51 Kirchen und Burgen, die sich unter dem Leitsatz „Entdecke die Seele Siebenbürgens“ zusammengeschlossen haben. Zu der Landschaft gehören weitere 110 Kirchenburgen, die aber nur sporadisch geöffnet sind und diese Trendaussagen kaum ändern. Bei der Zählung der Besucher handelt es sich lediglich um die touristischen Besucher und nicht um die Teilnehmer an Veranstaltungen, Gottesdiensten und Konzerten, die man noch hinzu addieren könnte.

Von April bis Oktober 2016 wurden folgende mittelalterlichen, evangelischen Kirchen und Kirchenburgen am meisten besucht: 1. Schwarze Kirche Kronstadt (211042), 2. Stadtpfarrkirche Hermannstadt (98850), 3. Kirchenburg Tartlau (56115), 4. Kirchenburg Birthälm (55798), 5. Bergkirche Schäßburg (45576), 6. Kirchenburg Deutsch-Weißkirch (30771), 7. Kirchenburg Honigberg (25005), 8. Klosterkirche Schäßburg (20982), 9. Kirchenburg Michelsberg (16981). Alle anderen liegen unter 10000 Besuchern.

Mit dem Kirchenburgenpass, genannt Transilvania Card, wurden in der Saison 2016 rund 16500 Besuche gemacht, was bedeutet, dass 2,5% der Besucher dieses Instrument genutzt haben. Es zeichnet sich auch ab, dass der Anteil der Besucher aus dem Inland wächst und der Anteil der deutschsprachigen ausländischen Besucher abnimmt. Die Besucherzahlen aus Polen, Israel, England und Japan nehmen hingegen stark zu. Für ihren Einsatz, um die Kirchenburgen sichtbarer zu machen und sie den Interessenten näher zu bringen, sei allen implizierten Mitarbeiter gedankt. Nun gilt es, die Saison 2017 vorzubereiten.

Stefan Cosoroabă

Schlagwörter: Kirchenburgen, Reisen, Kultur, Tourismus

Bewerten:

24 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.