28. November 2009
Ausstellung in Karlsburg: "Das Goldene Viereck in Siebenbürgen"
Im Rahmen des Projektes „Salz und Silber in Siebenbürgen“ (diese Zeitung berichtete zuletzt in Folge 4 vom 15. März 2009, Seite 12) wird seit dem 27. Oktober im Nationalmuseum der Vereinigung in Karlsburg (Alba Iulia) die Ausstellung „Das Goldene Viereck in Siebenbürgen“ gezeigt. Die Eröffnung erfolgte in Anwesenheit des Generalkonsuls der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt, Thomas Gerlach, sowie von etwa 130 weiteren Gästen. Die umfangreiche Medienresonanz in Rumänien unterstreicht die Bedeutung der Ausstellung und des Projektes für die Erforschung des Bergbaus in Siebenbürgen.
In dem historischen Bergbaurevier des so genannten Goldenen Vierecks, einer der bedeutendsten Edelmetallerz-Lagerstätten Europas, kommt den Bergstädten von Brad, Offenburg (Baia de Arieș), Pernseifen (Băița) und Baia de Criș eine besondere Bedeutung zu. Ihre Gründung resultiert aus den reichen, dort anstehenden Gold-, Silber-, Blei- und Kupfervorkommen, ihre Stadt- und Kulturentwicklung ist ohne den Bergbau unvorstellbar. Das friedliche und erfolgreiche Zusammenarbeiten und Zusammenleben von Rumänen und Deutschen haben diese Städte zur Blüte gebracht, das Montanwesen hat dabei als gemeinsame Basis gedient.
Der Bergbau von Brad (bei Diemrich/Deva) kann auf römische Ursprünge zurückblicken. Seine große Bedeutung erhielt er aber erst durch den umfangreichen Metallerz- und Braunkohlebergbau der seit den 1840er Jahren arbeitenden Rudaer 12 Apostel-Gewerkschaft, die 1884 in den Besitz der „Harkort’schen Bergwerke und chemischen Fabriken zu Schwelm und Harkorten, Aktiengesellschaften zu Gotha“ überging. Dieses deutsche Unternehmen engagierte sich mit großen finanziellen Investitionen im Brader Goldbergbau und führte in der Folgezeit bis zum Ersten Weltkrieg einen ertragreichen Goldbergbau durch. Zur Aufbereitung errichtete die AG eine der damals weltweit hochmodernsten Erzaufbereitungen in Gurabarza. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs führte die „Mica“-Gesellschaft den Goldbergbau bis 2006 weiter fort. Bis heute ist Brad in seinem Erscheinungsbild ein Bergort geblieben. Das international bekannte Goldmuseum, das einzigartige Mineralstufen präsentiert, ist die Hauptattraktion des Ortes.
Offenburg im Tal des Arieș-Flusses erhielt im Jahre 1325 das Privileg der Bergfreiheit, die 1365 von König Ludwig I. bestätigt wurde, außerdem die eigene Gerichtsbarkeit und eine Münze zur Prägung von Goldmünzen. Die Stadt gehörte seit 1440 neben Großschlatten (Abrud), Altenberg und zeitweise mit Kreischquelle (Crișcior) und Pernseifen zum Bund der vier Bergstädte Siebenbürgens. Der zwischen Diemrich und Brad gelegene Ort Pernseifen ist eine römerzeitliche Gründung. Der bedeutende Goldbergbau veranlasste König Sigismund im 15. Jahrhundert, den Ort mit Privilegien auszustatten. Seine Blüte entfaltete der Edelmetallbergbau im 18. und 19. Jahrhundert unter Habsburger Herrschaft. Altenberg hat lange vor der Römerzeit von seinen Goldwäschereien im Kreisch-Tal „gelebt“. 1427 und 1438 wird die „civitas Altumburgh“ erwähnt. Auf Grund des Goldbergbaus wird die Ortschaft unter königlichen Schutz gestellt.
Die Ausstellung ist gemeinsam vom Siebenbürgischen Museum Gundelsheim und dem Montan-Thesaurariat innerhalb der Kreisdirektion Klausenburg des Rumänischen Staatsarchivs, dem Nationalmuseum der Vereinigung Karlsburg und dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum entstanden. Sie ist ein Ergebnis eines vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanzierten Forschungs- und Ausstellungsprojekts, das das 1997 begonnene Projekt „Silber und Salz in Siebenbürgen“ fortsetzt und den historischen Bergbau in Siebenbürgen untersucht. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der Untersuchung des Edelmetallbergbaus, der als ein Katalysator der von Rumänen und Deutschen gemeinsam geprägten Kulturentwicklung Siebenbürgens im Laufe der Jahrhunderte bis heute eine bedeutende Rolle in der Gesamtentwicklung Rumäniens gespielt hat.
Die Ausstellung ist bis zum 17. Januar 2010 in Karlsburg zu sehen (Informationen über das gastgebende Museum sind im Internet zu finden unter www.mnuai.ro). Anschließend soll sie in Brad und Bistritz gezeigt werden; die Termine stehen noch nicht fest. Zur Ausstellung erscheint Anfang 2010 ein Katalog in zwei Teilbänden, der als Band 10 in die Reihe „Salz und Silber in Siebenbürgen“ aufgenommen wird. In dieser Reihe sind bisher acht Bände erschienen; ein weiterer ist im Druck und ein elfter Band ist als Register der gesamten Reihe vorgesehen.
Offenburg im Tal des Arieș-Flusses erhielt im Jahre 1325 das Privileg der Bergfreiheit, die 1365 von König Ludwig I. bestätigt wurde, außerdem die eigene Gerichtsbarkeit und eine Münze zur Prägung von Goldmünzen. Die Stadt gehörte seit 1440 neben Großschlatten (Abrud), Altenberg und zeitweise mit Kreischquelle (Crișcior) und Pernseifen zum Bund der vier Bergstädte Siebenbürgens. Der zwischen Diemrich und Brad gelegene Ort Pernseifen ist eine römerzeitliche Gründung. Der bedeutende Goldbergbau veranlasste König Sigismund im 15. Jahrhundert, den Ort mit Privilegien auszustatten. Seine Blüte entfaltete der Edelmetallbergbau im 18. und 19. Jahrhundert unter Habsburger Herrschaft. Altenberg hat lange vor der Römerzeit von seinen Goldwäschereien im Kreisch-Tal „gelebt“. 1427 und 1438 wird die „civitas Altumburgh“ erwähnt. Auf Grund des Goldbergbaus wird die Ortschaft unter königlichen Schutz gestellt.
Die Ausstellung ist gemeinsam vom Siebenbürgischen Museum Gundelsheim und dem Montan-Thesaurariat innerhalb der Kreisdirektion Klausenburg des Rumänischen Staatsarchivs, dem Nationalmuseum der Vereinigung Karlsburg und dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum entstanden. Sie ist ein Ergebnis eines vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanzierten Forschungs- und Ausstellungsprojekts, das das 1997 begonnene Projekt „Silber und Salz in Siebenbürgen“ fortsetzt und den historischen Bergbau in Siebenbürgen untersucht. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt auf der Untersuchung des Edelmetallbergbaus, der als ein Katalysator der von Rumänen und Deutschen gemeinsam geprägten Kulturentwicklung Siebenbürgens im Laufe der Jahrhunderte bis heute eine bedeutende Rolle in der Gesamtentwicklung Rumäniens gespielt hat.
Die Ausstellung ist bis zum 17. Januar 2010 in Karlsburg zu sehen (Informationen über das gastgebende Museum sind im Internet zu finden unter www.mnuai.ro). Anschließend soll sie in Brad und Bistritz gezeigt werden; die Termine stehen noch nicht fest. Zur Ausstellung erscheint Anfang 2010 ein Katalog in zwei Teilbänden, der als Band 10 in die Reihe „Salz und Silber in Siebenbürgen“ aufgenommen wird. In dieser Reihe sind bisher acht Bände erschienen; ein weiterer ist im Druck und ein elfter Band ist als Register der gesamten Reihe vorgesehen.
uk
Schlagwörter: Siebenbürgen, Ausstellung, Bergbau, Wirtschaftsgeschichte, Volker Wollmann
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