7. Oktober 2021

Wege der Aufklärung bei den Siebenbürger Sachsen - Tagung des Landeskundevereins und des Siebenbürgischen Museums in Weißenfels

Traditionsgemäß fand am zweiten Septemberwochenende die jährliche Tagung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde statt, die diesmal vom 10.-12. September in Zusammenarbeit mit dem Siebenbürgischen Museum in Weißenfels an der Saale in Sachsen-Anhalt erfolgte. Anlass des Themas „Wege der Aufklärung bei den Siebenbürger Sachsen. Facetten einer Provinz im Wandel“ war der 300. Geburtstag Samuel von Brukenthals am 26. Juli 2021, dessen Herkunft, Lebens- und Karriereweg ihn zur Ideal- und Symbolgestalt in der Vorstellung der Siebenbürger Sachsen von sich selbst, von ihrer gesellschaftlichen und kulturpolitischen Rolle im wandelbaren 18. Jahrhundert in dieser historischen Provinz am östlichen Rande des Habsburgerreiches gerinnen ließ.
Der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch ...
Der Weißenfelser Oberbürgermeister Robby Risch und Stadtratsvorsitzender Jörg Freiwald (3. bzw. 4. von links) mit Dr. Harald Roth, Prof. Dr. András Balogh; vorne Dr. Irmgard Sedler, Dr. Ingrid Schiel und Thomas Sindilariu (von links). Foto: Werner Sedler
Brukenthals Gestalt und Wirken in Politik, Verwaltung und Gesellschaft sowie sein Kunst- und bildungspolitisches Mäzenatentum eigneten sich zur Projektionsfläche für die vielschichtigen und breit ­gefächerten Veränderungen in Siebenbürgen vor dem Hintergrund geschichtlicher Entwicklungen im Donau-Karpatenraum im Kontext übergreifender europäischer Geschichte.

Für die protestantischen Siebenbürger Sachsen brachte der Einzug in die Moderne eine widersprüchliche Erfahrung – als ein Störfaktor für das neue Selbstbild im Zeichen des Nationalen und zugleich neue Möglichkeiten der Partizipation am wirtschaftlichen und gesellschaftlich-kulturellen Leben, wobei dies alles in einen neuen, geistesgeschichtlichen Zusammenhang eingebettet wurde. Hintergrund dafür waren der Verlust der politischen Selbstbestimmung und der wirtschaftlichen Führung sowie die Deklarierung des Katholizismus zur Staatsreligion, was in der Folge neue Erfahrungen mit sich brachte. Im Rahmen der Tagung wurde dieser Anpassungsprozess für den Betrachtungszeitraum streiflichtartig erhellt: an der Ordnung der eigenen Welt auf der Basis abstrakter und wissenschaftlicher Begriffe, der Disziplinierung des Alltags, an einem neuen Naturverständnis mit Impulsen für Gartengestaltung und Landwirtschaft, der Mobilität und der räumlich wie geistigen Vernetzung, wie verdichtetes Postwesen, Zeitschriftenwesen und Reiseliteratur als enzyklopädisches Wissensangebot. Im Blickfeld standen auch bevölkerungs- und gesundheitspolitische Maßnahmen, der Wandel der gesellschaftlichen und der kulturellen Institutionen im Hinblick auf säkulares und praxisnahes Wissen, die Bildung als pädagogischer Auftrag, wie Lesegesellschaften, Theater, Oper, Konversationskultur des Salons, Vorformen der wissenschaftlichen Vereinskultur und Museum; ein neues Komfortverständnis, die ästhetische wie kunsttheoretische Reflexion mit Niederschlag in einem neuen Stadtverständnis mit Folgen für Stadthygiene, Architektur, Kunst und Repräsentation.
Markt und Rathaus zu Weißenfels. Foto: Christof ...
Markt und Rathaus zu Weißenfels. Foto: Christof Baiersdorf
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Empfang im Fürstenhaus zu Weißenfels, das 1673 im Auftrag des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels von Johann Moritz Richter, dem Baumeister des Schlosses Neu-Augustusburg erbaut worden war. Neben zahlreichen barocken Verzierungen beeindruckt im Mittelsaal des ersten Obergeschosses eine Neun-Felder-Decke, die um 1680 nach dem Vorbild der Decke im Banqueting House des Londoner Whitehall Palace gestaltet worden war. Die Herzöge von Weißenfels leiteten das 1653 konstituierte Corpus Evangelicorum, das alle lutherischen und reformierten Reichsstände umfasste und als Bewahrer protestantischer Interessen im Reich von großer Bedeutung war. Samuel von Brukenthal und zahlreiche Siebenbürger Sachsen hatten in Halle, nahe Weißenfels studiert, da die Region als protestantisches Zentrum Bedeutung für sie hatte. Die Tagungsgäste wurden vom Kulturamtsleiter von Weißenfels, Robert Brückner, vom Honorarkonsul von Rumänien in Leipzig, Dr. Nikolaus Petersen, vom Vorsitzenden des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V., Dr. Harald Roth, von der Vorsitzenden des Trägervereins Siebenbürgisches Museum, Dr. Irmgard Sedler, und vom Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen von Rumänien, Thomas Șindilariu, empfangen.

Ausstellungseröffnung

Die Tagung selbst fand im frisch renovierten Sitzungssaal des Weißenfelser Rathauses statt, die Einführung hielt Dr. Harald Roth. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Eröffnung der dreisprachigen Ausstellung „Samuel von Brukenthal – Ein Früher Europäer“ durch Dr. Harald Roth. Es handelt sich um eine Ausstellung des Deutschen Kulturforums östliches Europa Potsdam in Zusammenarbeit mit dem Department für Interethnische Beziehungen im Generalsekretariat der Regierung Rumäniens, dem Nationalen Brukenthalmuseum Hermannstadt, dem Demokratischen Forum der Deutschen in Siebenbürgen und der Samuel-von-Brukenthal-Stiftung, die in Deutschland erstmals in Weißenfels gezeigt wurde. „Samuel von Brukenthal war in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche europäische Persönlichkeit. Er bot als Gouverneur des österreichischen Kronlandes Siebenbürgen ein Paradebeispiel an effektiver Organisation und juristisch korrekter Administration. Dabei konnte er auf profunde Kenntnisse des komplizierten siebenbürgischen Rechtssystems und der Verfassung des Großfürstentums bauen und Netzwerke nutzen, die er sich während des Studiums in den Zentren der deutschen Aufklärung und in der Reichshauptstadt aufgebaut hatte. Früh erkannte er die Möglichkeiten, die sich aus der zwar schwierigen, aber stets auf ein fortschrittliches Europa ausgerichteten Integration Siebenbürgens in das mitteleuropäische Imperium der Habsburger boten. Was ihn zu einem Exoten unter den anderen Gouverneuren macht, war seine siebenbürgisch-sächsische Herkunft und sein protestantischer Glaube, aber genauso sein bürgerlicher Hintergrund“, so Roth. Die Ausstellung spannt einen breiten Bogen, von Brukenthals Geburt im Harbachtal, in Leschkirch, über seine Jugend, das Studium in Halle, seinen Dienst an der sächsischen Nation, die Karriere im Dienst des Herrscherhauses, seine Rolle als Gouverneur, als „Gubernator“. Ebenso werden sein Lebenswerk und Brukenthal als Freund der Künste und Wissenschaften sowie die Brukenthalschen Sammlungen und seine heutige Bedeutung veranschaulicht. Die Wanderausstellung kann über das Deutsche Kulturforum östliches Europa ausgeliehen werden. Anfragen unter deutsches [ät] kulturforum.info.

Den Abendvortrag hielten Dr. Irmgard Sedler, Kornwestheim, und Dr. Ingrid Schiel, Gundelsheim. Sedler referierte über „Das Brukenthalmuseum zwischen UNIVERSAL und NATIONAL“. Als ausgewiesene Kennerin und ehemalige Mitarbeiterin des Brukenthal Museums, waren ihre Ausführungen besonders interessant und kompetent. „Auf der Höhe theresianischer Macht- und Prachtentfaltung nahm in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine gesellschaftliche Entwicklung ihren Anfang, die eine zukunftsweisende, moderne Ausrichtung im Zeichen eines rationalistisch durchorganisierten Beamtenstaates anstrebte und letztlich der Verbürgerlichung der Gesellschaft im 19. Jahrhundert den Weg ebnen sollte“, betonte Sedler. Die Nationalmuseen des 18. Jahrhunderts teilen sich in Bezug auf ihre Gründung ein in den ökonomischen Museumstyp, beispielsweise das British Museum in London, den revolutionären Typ, beispielsweise der Louvre in Paris, und den Schenkungstyp wie das Staedel Museum in Frankfurt/M. und das Brukenthal Museum in Hermannstadt. „Die geistigen und materiellen Kulturschätze gebe ich in die Obhut einer gesitteten Nation, die sie zum Wohl und zur Bildung Aller behüten soll“ – das war die Sichtweise Brukenthals.

Dr. Ingrid Schiel, Gundelsheim, Geschäftsführerin des AKSL und Leiterin der Siebenbürgischen Bibliothek mit Archiv im Siebenbürgen-Institut an der Universität Heidelberg, sprach über die „Siebenbürgisch-sächsische Selbstinszenierung zwischen Barock und Aufklärung“. Beispielhaft wurde unter anderem die Einholung der Archivalien als öffentliches Schauspiel beleuchtet. Nachdem die sächsische Nationsuniversität 1790 wiederhergestellt worden war, wurden sie aus dem Fiskalarchiv mit der Staatskarosse des ehemaligen Gouverneurs eingeholt. Die Hundertmänner brachten die Truhe, von Bürgerfahnen begleitet, durch das Spalier der ausgerückten Bürgerschaft in das Rathaus von Hermannstadt, wo sie vom Magistrat, Bürgermeister und Comes der Sachsen übernommen wurde. Von dort trugen die Hundertmänner sie unter den Klängen von Pauken und Trompeten, die von der Galerie des Rathauses erklangen, ins Archiv. Die Einholung der Archivalien durch die höchsten Repräsentanten sollte nach außen und innen die Wiederinbesitznahme der Privilegien und Rechte der sächsischen Nation demonstrieren. Im Selbstverständnis handelte es sich bei den Archivalien um ihre höchsten Kleinodien, die sie besaßen. Sie garantierten den Bestand. In der Inszenierung wurden sie als nationales Symbol verehrt, da sie eine Identifikationsmöglichkeit für die Gruppe boten, die aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft und Vergangenheit gemeinsame Ziele verfolgte. Vermittels vielfacher Zeichenträger mit nationalem Symbolcharakter (wie Musik, Fahnen, Festkleidung der Patrizier) stiftete die bewusste Selbstdemonstration Gemeinschaft und Gemeinsamkeit.



Der Oberbürgermeister von Weißenfels Robby Risch ...
Der Oberbürgermeister von Weißenfels Robby Risch begrüßt die Tagungsteilnehmer. Foto: Werner Sedler
Am Samstag empfingen der Oberbürgermeister von Weißenfels, Robby Risch, und der Stadtratsvorsitzende Jörg Freiwald die über fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Museumsfachleute, Künstler und Wissenschaftler aus der Umgebung in dem vollbesetzten Saal. Insbesondere begrüßte er Dr. Irmgard Sedler als Ehrenbürgerin der Stadt, die als ehemalige Leiterin der Museen im Kleihusbau in Kornwestheim eine jahrelange, erfolgreiche und verdienstvolle Partnerschaft mit Weißenfels verbindet und deren Anliegen es war, nun auch eine Brücke zur siebenbürgischen Kultur zu schlagen.

Prof. Dr. Holger Jacob-Friesen, Karlsruhe, Leiter der Abteilung Sammlung und Wissenschaft an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe referierte über „Die Kunstsammlung Brukenthal im Kontext zeitgenössischer Sammlungen“. Er zeigte an verschiedenen Beispielen die Wege von Kunstschätzen in die Brukenthalsammlung auf. Prof. Dr. Attila Verók, Erlau/Eger, Kultur-, Buch- und Bibliothekswissenschaftler, ein ausgewiesener Kenner der Franckeschen Stiftungen zu Halle, Autor eines beachtenswerten mehrbändigen Werkes über die Hungarika Sammlung daselbst, sprach über den „Transportweg von Ideen und Büchern. Kulturelle Kontakte zwischen Halle und Siebenbürgen im Zeitalter der Aufklärung“.

Prof. Dr. Erika Schneider, Rastatt, Geobotanikerin und Pflanzenökologin am WWF-Auen-Institut, ausgewiesene Expertin für Vegetationskunde, Pflanzenökologie, Renaturierung von Feuchtgebieten und Umweltverträglichkeitsstudien, hielt einen sehr interessanten Vortrag über „Neue Ordnungskriterien für die Natur. Michael Gottlieb Agnethler (1719-1752) – seine Tätigkeit in Halle und die Herausgabe der Werke von Carl v. Linné“. Michael Gottlieb Agnethler, „Doktor der Weltweisheit und Arzneykunst, öffentlicher Lehrer der Beredsamkeit, Alterthümer, und Dichtkunst zu Helmstett und Mitglied der Römisch-kaiserlichen Akademie der Naturforscher“, dessen Name eigentlich Lang war, wurde nach seinem Stammort, dem Marktflecken Agnetheln benannt. Agnethler studierte in Halle, schrieb zahlreiche wissenschaftliche Werke unter anderen war er der Herausgeber von „Systema Naturae“, „Fundamenta Botanica“, „Elementa Botanica“ und anderen, von Carl v. Linné, in denen er Linnés botanische Sammlungen systematisierte. Außer Michael Gottlieb Agnethler und Samuel von Brukenthal, waren im 18. Jahrhundert mehrere siebenbürgische Studenten an der berühmten Universität in Halle inskribiert. Der Vortrag von PD. Dr. Robert Offner, Kommissarischer Leiter der Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Regensburg, über „Siebenbürgische Studierende an der Aufklärungsuniversität Halle im 18. Jahrhundert und das Medizinstudium“, war besonders gut strukturiert, dokumentiert und durch Zahlen belegt. Er zeigte ein vielfältiges Panorama Studierender. Der international anerkannte Geochemiker und Geologe Prof. e.h. Dr. Haino Uwe Kasper, Brühl, ehemals Institut für Geologie der Albertus-Magnus-Universität zu Köln, Gründer des ersten geochemischen Labors daselbst, referierte in seinem Vortrag „Ignaz Edler von Born (1742-1791) – Freimaurer – Aufklärer – Geognostiker“ über neueste Erkenntnisse zu dessen Leben und Werk.

Die aus Hermannstadt angereisten, im Brukenthalmuseum tätigen Wissenschaftlerinnen Dr. Dana Dâmboiu und Dr. Iulia Mesea präsentierten ihre neuesten Forschungen. Dr. Dana Dâmboiu, Kuratorin der Schatzkammer, entschlüsselte in ihrem Vortrag „Die esoterische Symbolik ornamentaler Gestaltungselemente am Brukenthal-Palais“, die Ornamentik aus Sicht der Freimaurer und ihre Rückführung auf die ursprünglichen Quellen. Dr. Iulia Mesea, Abteilungsleiterin für rumänische Kunst und Expertin der Kunstszene des 18. und 19. Jahrhunderts, beleuchtete „Johann Martin Stock und die Malerei in Siebenbürgen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts“. Sie analysierte Johann Martin Stocks Tätigkeit im Dienste Brukenthals durch Vergleich der Bilder aus der Brukenthal-Sammlung mit Bildern aus Sammlungen in Budapest sowie aus Privatbesitz. Dr. Markus Lörz, Gundelsheim, leitender Kurator des Siebenbürgischen Museums, referierte über „Die Stiftung Samuel von Brukenthals im Kontext der historischen Entwicklung der Museumspädagogik“. Anhand historischer Dokumente zeigte er die Entwicklung der Museumspädagogik in Deutschland und im Brukenthal Museum auf. Deutlich wurde, dass Museumspädagogik auch heute ein aktuelles Thema ist.

Dr. Robert Born, Oldenburg, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa in Oldenburg, Fachbereich Kunstgeschichte, sprach über „Rasse und Volk als Kategorien in den Diskursen des ausgehenden 18. Jahrhunderts“. Beispielhaft verdeutlichte er dies anhand zeithistorischer orientalischer und abendländischer Bilddarstellungen der Roma. Dr. Frank Thomas Ziegler, Kronstadt, Leiter des Bereichs Schwarze Kirche an der Evangelischen Kirche A. B. in Kronstadt, beendete die Vortragsfolge mit „Impuls und Reaktion. Siebenbürgisch-sächsische Kunst im Zeitalter der Aufklärung“. Er stellte fest, dass noch großer Forschungsbedarf besteht, wobei es wenige Gemälde siebenbürgisch-sächsischer Kunst aus dieser Epoche gibt. Möglicherweise sind sie verschollen oder heute in Privatbesitz.

Die vielfach hochkarätigen Beiträge werden in einem internationalen Tagungsband veröffentlicht.

AKSL-Mitgliederversammlung

Nach der Eröffnung der Mitgliederversammlung durch den Vorsitzenden des AKSL, Harald Roth, wurde eine Gedenkminute für die verstorbenen Mitglieder eingelegt, einen Nachruf auf Dr. Heinz Heltmann hielt Prof. Dr. Erika Schneider, Prof. Dr. András F. Balogh gedachte in einem Nachruf Prof. Horst Schuller Anger. Es folgten die Tätigkeitsberichte des Vorsitzenden Dr. Harald Roth, der Geschäftsführerin Dr. Ingrid Schiel und der Redakteure der Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde durch Dr. Stefan Măzgăreanu. Der Kassenbericht wurde von Dr. Roth vorgetragen und der Kassenprüfbericht von Nils H. Măzgăreanu vorgelesen. Die Prüfung der Kasse war als richtig befunden worden. Nach einer kurzen Aussprache wurde der Vorstand entlastet. Am Ende blieb Zeit für „Verschiedenes“.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion vor ...
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion vor dem August Hermann Francke Denkmal zu Halle. Foto: Christof Baiersdorf

Exkursion

Die Tagung wurde am Sonntag durch eine Exkursion abgerundet, die sich auf den Spuren der protestantischen Kulturnation bewegte. Besucht wurden die Franckeschen Stiftungen zu Halle, das Schlachtfeld zu Lützen und die Nietzsche Gedenkstätte zu Röcken. Die Franckeschen Stiftungen beherbergen eine Vielzahl kultureller, wissenschaftlicher, pädagogischer und sozialer Einrichtungen, durch die uns Herr Verók führte. Sie wurden 1698 durch den Theologen und Pädagogen August Hermann Francke gegründet und erlangten internationale Bedeutung. Besonders beeindruckend ist die weltweit einmalige Bibliothek. Die Schlacht von Lützen war eine der Hauptschlachten des Dreißigjährigen Krieges. Sie fand am 6. November 1632 zwischen einem protestantischen, überwiegend schwedischen Heer unter Führung des schwedischen Königs Gustav II. Adolf und den überwiegend katholischen kaiserlichen Truppen unter Albrecht von Wallenstein statt. König Gustav II. Adolf fiel in dieser Schlacht.
Gustav-Adolf-Gedächtniskirche zu Lützen. Foto: ...
Gustav-Adolf-Gedächtniskirche zu Lützen. Foto: Ingrid Schiel
Eine sehr interessante Führung in der Gedenkstätte ließ die Schlacht bei Lützen lebendig werden. Unweit davon befindet sich der geschichtsträchtige Ort Röcken. Hier wurde am 15. Oktober 1844 Friedrich Nietzsche als Sohn einer Pastorenfamilie geboren. Er gilt heute als der wichtigste deutsche Philosoph des ausgehenden 19. Jahrhunderts und als Klassiker der Moderne. Durch die Nietzsche Gedenkstätte führte der mit Siebenbürgen vertraute erste Katzendorfer Dorfschreiber, Prof. Dr. Elmar Schenkel.

Alle Beteiligten, Organisatorinnen und Organisatoren, insbesondere Frau Köhler von der Stadt Weißenfels sei herzlich für die gelungene Veranstaltung gedankt. An beiden Abenden fand ein geselliges Beisammensein statt, das genügend Zeit für gedanklichen Austausch, Auffrischen von Begegnungen und das Knüpfen von neuen Kontakten bot.

Helga Lutsch

Prof. Dr. Elmar Schenkel (rechts) führte durch ...
Prof. Dr. Elmar Schenkel (rechts) führte durch die Nietzsche-Gedenkstätte. Foto: Christof Baiersdorf

Schlagwörter: AKSL, Siebenbürgisches Museum, Tagung, Wissenschaft, Geschichte, Kultur, Medizin

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