6. Dezember 2013

Ausstellung „Der Komponist Waldemar von Baußnern“ eröffnet

Die Ausstellung „Der Komponist Waldemar von Baußnern. Herkunft – Leben – Werk“ wurde am 15. November unter reger Beteiligung des Publikums im Siebenbürgischen Museum Gundelsheim eröffnet. Dr. Irmgard Sedler, Vorsitzende des Museumsträgervereins, verdeutlichte anhand von Beispielen, wie sehr die Familie der Edlen von Bausznern das kulturelle, geistliche und politische Geschick Siebenbürgens seit der Reformation geprägt hat. Simon von Bausznern war Mitte des 18. Jahrhunderts gleichzeitig Königsrichter in Hermannstadt und Sachsenkomes. Er sei damit in seiner politischen Stellung „sozusagen Frau Merkel und Herr Gauck in einer Person“ gewesen.
Es war ein großes Glück, dass 2007 der persönliche Nachlass Waldemars von Baußnern dem Siebenbürgischen Museum anvertraut wurde. Von Seiten der Stifterfamilie war der Urenkel des Komponisten, Amardeo Sarma, bei der Eröffnung anwesend. Er überbrachte die Grüße seiner Familie und dankte dem Museum für die gelungene Präsentation. In seinem Grußwort umriss er das umfangreiche musikalische Schaffen seines Urgroßvaters und informierte über die Arbeit der Baußnern-Gesellschaft, die seit Jahren das musikalische Erbe des Komponisten bewahrt und vermittelt. Der persönliche Nachlass sei an die siebenbürgischen Institutionen in Gundelsheim übergeben worden, um diesen für die historische Forschung über Waldemar von Baußnern zu erhalten und zugänglich zu machen. Aus gleichem Grund wurde der musikalische Nachlass kürzlich der Akademie der Künste in Berlin zur Verfügung gestellt.

Der Kurator des Siebenbürgischen Museums, Dr. Markus Lörz, führte in die Ausstellung ein. Er beschrieb den Lebensweg des Komponisten, der mit seinen vielen Stationen die aus dem intensiven Suchen nach Inspiration generierte Rastlosigkeit einer markanten Künstlerpersönlichkeit widerspiegelt.

Waldemar von Baußnern komponierte neben seinen zahlreichen Verpflichtungen als Chorleiter und Musikpädagoge eine Vielzahl von Werken, darunter allein neun Sinfonien. Als Künstlerpersönlichkeit wurde er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts intensiv wahrgenommen.
Eröffnung der Baußnern-Ausstellung in ...
Eröffnung der Baußnern-Ausstellung in Gundelsheim, von links: Dr. Markus Lörz, Dr. Armadeo Sarma, Dr. Irmgard Sedler und Marius Tataru. Foto: Werner Sedler
In der Ausstellung auf Schloss Horneck wird die Herkunft des Komponisten, sein Lebensweg und seine Verbindung zu Siebenbürgen anhand von Familienfotos und persönlichen Gegenständen anschaulich. So zeugt die typisch siebenbürgische Keramik, die er 1926 in Erinnerung an das „Baußnern-Fest“ in Siebenbürgen als Geschenk erhielt, von seiner Verbundenheit mit Siebenbürgen.

Zahlreiche Konzertprogramme, Urkunden und Briefe aus dem Besitz des Siebenbürgen-Instituts Gundelsheim zeichnen die Karriere des Ausnahmemusikers von seiner ersten Chorleiterstelle in Mannheim 1891 bis zu den Gedächtniskonzerten anlässlich seines 70. Geburtstags 1936 nach. Sie geben eindrucksvoll Zeugnis von der einst großen Popularität des Komponisten, der heute zu Unrecht fast vergessen ist.

Dr. Lörz dankte dem Institut für die gelungene Kooperation, da erst das Zusammenspiel aus Erinnerungsstücken, Fotografien und Dokumenten ein differenziertes Bild des Komponisten vermittelt. Anhand von Musikbeispielen an einer Audiostation können Besucher der Ausstellung die Musik von Baußnerns direkt erleben. Geplant ist außerdem im Begleitprogramm der Ausstellung ein Konzert mit Werken Waldemars von Baußnern. Die Ausstellung ist bis zum 16. März 2014 dienstags bis sonntags von 11.00 bis 17.00 Uhr auf Schloss Horneck zu besichtigen.

W. S.

Schlagwörter: Ausstellung, Eröffnung, Gundelsheim, Komponist

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