17. Dezember 2006

Großes Medieninteresse: Siebenbürgerin erforscht Erdmännchen

Alexandra Habicher wurde 1978 in Hermannstadt geboren. Die Familie erhielt 1980 die Ausreisegenehmigung, so dass sie im Alter von anderthalb Jahren ihren Vater nach der Ankunft in Deutschland erstmals kennen lernen durfte.
Sie studierte an den Universitäten Freiburg, Marburg und Köln Biologie. Im Kölner Zoo fand sie eine der raren Gelegenheiten in Deutschland, noch klassische Zoologie und Verhaltensforschung an ganzen Tieren ausüben zu können. Sie schloss ihr Studium 2004 mit einer Diplomarbeit über die Gehegenutzung der Erdmännchen im Kölner Zoo ab. Daraus ergaben sich einige interessante, grundlegende Fragen zur Evolution von Gruppenleben, speziell bei den auch Scharrtieren genannten afrikanischen Wüstensäugern, so dass hier der Schwerpunkt ihrer Doktorarbeit liegt. Beobachtungen für diese Doktorarbeit werden im Kölner Zoo und in der südafrikanischen Kalahari-Wüste stattfinden.

Durch die hohe Medienpräsenz im Kölner Zoo kam es schnell zu ersten Berichten über die „Erdmännchenforschung“ in der Presse. Schon während der Diplomarbeit wurden Reportagen im WDR gesendet, im ZDF sind mehrere Beiträge im Rahmen der Doku-Soap „tierisch kölsch“ erschienen. Die Beiträge befassen sich hauptsächlich mit der Erdmännchengruppe im Kölner Zoo und deren Befinden, aber auch der allgemeinen Zusammensetzung einer solchen Erdmännchengruppe und wie sie „funktioniert“.

Erdmännchen sind Tiere mit einem sehr hohen sozialen Potenzial, die aber auch sehr rabiat und durchaus „mörderisch“ werden können. Dieser Widerspruch sowie das ansprechende Äußere der Tiere faszinieren Menschen und daher auch die Medien. Ein Höhepunkt des bisherigen Medieninteresses war ein Artikel in der Hamburger Wochenzeitschrift DIE ZEIT über die Wirren des Kölner Erdmännchen-Clans. Unter dem Titel „Das Ende einer Großfamilie“ berichtete DIE ZEIT in ihrer Ausgabe vom 5. Oktober 2006 über Freud und Leid der Erdmännchenfamilie im Kölner Zoo, die in Fachkreisen schon seit längerer Zeit große Aufmerksamkeit auf sich zog.

Im Juni 2007 wird Alexandra Habicher für drei Monate in die Kalahari-Wüste nach Südafrika gehen, um den ersten Teil ihrer Forschungsarbeiten für ihre Doktorarbeit in Angriff zu nehmen. Dort bietet sich dann die Gelegenheit, Erdmännchen in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Schlagwörter: Porträt, Naturwissenschaften

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