26. Oktober 2017

Sächsische Lieder begeistern: Ricky Dandel und Manfred Seiler bei Bistritzer Oktobershow

Einen sehr erfolgreichen Auftritt feierten die beiden siebenbürgischen Sänger Ricky Dandel und Manfred Seiler, alias „Dragon of Transylvania, am 1. Oktober bei der vierten Oktobershow in ­Bis­tritz, einem der vielen weltweiten Ableger des Münchner Oktoberfestes. Die beiden Musiker begeisterten mit „Saxonia Legends of Transylvania (Sächsische Legenden aus Transsylvanien)“. Die Idee stammte von Veranstaltungsmanager Christian Rätscher: beim Oktoberfest siebenbürgisch-sächsische Lieder als Akustik-Versionen darzubieten und sächsisches Liedgut einem breiten Publikum vorzustellen und näher zu bringen.
Die rumänische Publikation TimpOnline berichtete: „Der Sonntagabend war als letzter Abend des Festivals für die ‚Legenden‘ reserviert. Ricky Dandel und Manfred Seiler waren eigens für die Oktober-Show aus Deutschland angereist und boten eine wahrhaftig königliche Auswahl an siebenbürgisch-sächsischen Liedern, eigene Interpretationen internationaler Hits in englischer und deutscher Sprache sowie für das Oktoberfest typische Stimmungslieder.“

Die Tageszeitung Mesagerul de Bistrița-Năsăud hebt die „mitreißende Show voller Fröhlichkeit und Rhythmus mit eigenen Liedern und Liedern aus dem internationalen Repertoire“ hervor. Ricky Dandel habe das Publikum teilhaben lassen an Erinnerungen an seine Kindheit und den sächsischen Liedern, die er von seiner Oma gelernt hatte. „Er erzählte über seine Leidenschaft zur Musik, die ihn seit seinem 14. Lebensjahr begleite und jedes Mal erneut entfache, wenn er mit einem Mikrofon in der Hand vor Publikum stehe. Die beiden Künstler kamen von der Bühne herunter und sangen inmitten der Zuschauer, die sich vom tanzbaren Rhythmus einiger Lieder mitreißen ließen. Der nun 65-jährige Ricky Dandel, der seine ersten TV-Aufnahmen mit 14 Jahren machte, sang auch auf dem Balkon des Kulturpalastes. Manfred Seiler, alias ‚Dragon of Transylvania‘, ein hervorragender Künstler, der verliebt ist in Siebenbürgen, fand lobende Worte für die musikalische Begabung der Rumänen und erwähnte auch Peter Maffay, einen Siebenbürger, der in Deutschland ein Musiker ersten Ranges sei“, berichtet Mesagerul de Bistrița-Năsăud.
Ricky Dandel (links) und Manfred Seiler beim ...
Ricky Dandel (links) und Manfred Seiler beim Auftritt in Bistritz. Foto: Victor Stir, Mesagerul de Bistrița-Năsăud
„Manfred und ich hatten uns sage und schreibe 40 Jahre nicht gesehen und feierten mit unserem gemeinsamen Konzert in Bistritz ein für beide bewegendes und erfreuliches Wiedersehen“, erzählt Ricky Dandel der Siebenbürgischen Zeitung. „Die Musik besitzt eben diese magische Kraft, zeitliche und räumliche Distanzen zu überwinden und Menschen miteinander zu verbinden“, sagt er. „Es ist Aufgabe eines Künstlers, wertvolle und inhaltsreiche Tradition vor der Kurzlebigkeit unserer Zeit zu retten und in den Kanon der Beständigkeit einzureihen. Die sächsischen Volkslieder sind Teil unserer gemeinsamen Seele und sind Ausdruck unserer Identität. Und diese hat ihre Wurzeln eben in Siebenbürgen“, so Ricky Dandel. Spannend sei es vor allem gewesen, eine Brücke zwischen siebenbürgisch-sächsischem Liedgut und Rock’n’Roll zu schlagen. Und das sei gelungen.
Manfred Seiler schreibt auf seiner Facebook-Seite: „Es ist schön, erkennen zu können, dass die Kultur unserer Vorfahren heute noch Früchte trägt; die Stadt Bistritz blüht wie in ihren schönsten Tagen und ist immer einen Besuch wert. Freundliche Menschen und sehr saubere Straßen und Hotels dürften aber auch jeden positiv überzeugen.“
Der Burgplatz in Schäßburg war vom 17. bis 20. August bereits zum 15. Mal Schauplatz des von Volker Reiter ins Leben gerufenen interkulturellen Festivals ProEtnica, bei dem die kulturelle Vielfalt der in Rumänien lebenden Minderheiten eindrucksvoll gefeiert wurde. In dem Artikel „Ein Fest der Einigkeit in Verschiedenheit“, schreibt Nina May in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien: „Den Ausklang lieferten die ungarische Gruppe Vecker sowie der immer wieder mitreißende Ricky Dandel, der keine Bühne brauchte, sondern mitten durchs Publikum über die Bierbänke rockte. ‚Sighișoaraaa! Auch Städte haben Seelen ...‘, schmettert Ricky Dandel vor seinem Konzert über den brodelnden Burgplatz. Wildfremde Menschen fassen sich an den Händen, tanzen, wiegen sich im Rhythmus. Ricky Dandel rockte zum wiederholten Male für ProEtnica.“

Für Ricky Dandel ist es stets „ein ergreifendes Gefühl, auf dem Burgplatz zu stehen, unterhalb der Bergschule, zu der einst meine Mutter gegangen war und unweit von der Gemeinde Schaas, woher meine Großmutter stammt“. Und als er „Moren meß ech Schaas verläßen“ gesungen habe, habe er „die Umarmung der alten Heimat“ gespürt, sagt der Sänger.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Ricky Dandel, Manfred Seiler, Bistritz, Musik

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