27. September 2007
Im Zeichen der europäischen Integration
Mitte September besuchte eine Delegation aus Nordrhein-Westfalen, dem Patenland der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Siebenbürgen. Stationen der dreitägigen Reise, die auf Initiative und Einladung des Bundesvorsitzenden Dipl.-Ing. Arch. Volker Dürr zustande gekommen war, waren die Europäische Kulturhauptstadt Hermannstadt, verbunden mit einer Teilnahme am Sachsentreffen am 15. September, sowie Birthälm und Mediasch.
Das Besichtigungsprogramm wie auch die Begegnungen mit Vertretern der siebenbürgisch-sächsischen Föderation in Siebenbürgen sollten den Delegationsteilnehmern, an der Spitze NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, vertieften Einblick gewähren in die europäische Integrationsleistung der Siebenbürger Sachsen.
Die historisch gewachsene, enge partnerschaftliche Verbindung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen wurde am 10. Mai diesen Jahres anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Patenschaft von NRW für die Landsmannschaft mit einem Festakt im Landtag in Düsseldorf gewürdigt. Dabei hatte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft den Festredner der Feierstunde, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, aber auch den anwesenden Integrationsbeauftragten des Landes NRW, Thomas Kufen, nicht nur zur Teilnahme an den Veranstaltungen der Siebenbürgisch-sächsischen Kulturtage 2007 in Düsseldorf eingeladen, sondern auch zu einer Siebenbürgenreise in der zweiten Jahreshälfte. Der Delegation gehörten an: der Kulturstaatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff in Begleitung seiner Gattin Dr. Annelen Grosse-Brockhoff, der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach, der NRW-Landtagsabgeordnete Bodo Löttgen, der Integrationsbeauftragte des Landes NRW, Thomas Kufen, Landrat Hagen Jobi (Oberbergischer Kreis), die 1. stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt Essen, Barbara Rörig, seitens der Landsmannschaft der Bundesvorsitzende Volker Dürr mit seiner Gattin Judith Dürr-Steinhart sowie der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Harald Janesch. Abgesehen von Landrat Hagen Jobi und den Vertretern der Landsmannschaft hatte keines der Delegationsmitglieder je zuvor Siebenbürgen besucht. Ihr bisheriger Zugang zu den Siebenbürger Sachsen beschränkte sich folglich auf Kontakte zu in Deutschland, respektive in Nordrhein-Westfalen lebenden Landsleuten. Allein im Oberbergischen Kreis sind es mehr als 15 000.
Am 14. September flog die Delegation von Düsseldorf nach Hermannstadt. Das für den dreitägigen Aufenthalt konzipierte Besuchsprogramm stand unter dem Stichwort der europäischen Integrationsleistung der Siebenbürger Sachsen. Es setzte den Hauptakzent auf die siedlungs-, sozialpolitischen und kulturgeschichtlichen Hintergründe der Siebenbürger Sachsen im Kontext des Kulturhauptstadtjahres in Hermannstadt und, weiter gefasst, der seit 1. Januar 2007 bestehenden Zugehörigkeit Rumäniens zur Europäischen Union.
Bei einem abendlichen Empfang im Lichthof des Rathauses hieß Bürgermeister Klaus Johannis die Gäste aus Nordrhein-Westfalen herzlich willkommen. Das Stadtoberhaupt dankte für die Teilnahme an den Veranstaltungen des Kulturhauptstadtprogramms und lud zu weiteren Besuchen der Stadt am Zibin ein. Im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens tauschten die Delegationsteilnehmer Eindrücke und Wahrnehmungen aus.
Das Besuchsprogramm des zweiten Tages stand zunächst im Zeichen des Sachsentreffens. Nach einem morgendlichen Empfang der Ehrengäste des 17. Sachsentreffens im Spiegelsaal des Forumshauses folgte der Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche, in den Stadtpfarrer Kilian Dörr auch die Delegation mit einband, insofern als Landrat Hagen Jobi die Lesung übernahm. Grußworte zur Eröffnung des Sachsentreffens sprachen Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und Bundesvorsitzender Volker Dürr (siehe Bericht auf Seite 1). Am frühen Nachmittag teilte sich die Delegation auf: Während ein Teil in der Aula des Brukenthal-Gymnasiums dem Festvortrag von Prof. Dr. Paul Philippi, des Ehrenvorsitzenden des Forums, und der anschließenden Verleihung der Honterusmedaille an den DFDR-Vorsitzenden und Bürgermeister Klaus Johannis folgte, nutzte ein anderer Teil die Gelegenheit zu einer vertiefenden Stadtbesichtigung. Die Gruppe schloss sich dann wieder zusammen, um unter der Führung der Museumsleitung das Brukenthalmuseum und seine Kunstschätze einschließlich der aus Bukarest rückerstatteten Exponate zu besichtigen. Die Museumsleitung signalisierte in den Gesprächen ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an europaweiten Ausstellungen, was NRW-Kulturstaatssekretär Grosse-Brockhoff dankbar aufnahm.
Nächste Etappe war die vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierte Ausstellung „De vedderscht Stuff“ im „Schatzkästlein“. Durch die Ausstellung, die in Zusammenarbeit des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim mit dem ASTRA-Museum Hermannstadt konzipiert worden ist, führte Dr. Irmgard Sedler. Die attraktive Schau siebenbürgisch-bäuerlicher Möbelmalerei könnte bald auch in Deutschland gezeigt werden. Dahingehende Überlegungen beschäftigten die Delegationsteilnehmer, ehe sie noch das Apothekenmuseum am Kleinen Ring besichtigten. Gelegenheit zu weiterem Austausch insbesondere auch über Konzepte künftiger Zusammenarbeit bot ein gemeinsames Abendessen mit Vertretern des Siebenbürgenforums und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien.
Der dritte Reisetag führte die Delegation aus Nordrhein-Westfalen unter der Leitung von Dr. Hermann Fabini nach Mediasch und Birthälm. Durch die noch weitgehend naturbelassene,
typisch siebenbürgische Landschaft des Harbachtals gelangte die Gruppe zunächst nach Birthälm. Die Besichtigung der Kirchenburg erfolgte unter der Führung des Architekten Fabini, in den 70er und 80er Jahren Hauptrestaurator des in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommenen Denkmals. Die Fahrt führte sodann durch das Kokeltal nach Mediasch. Dort führte sie der Mediascher Forumsvorsitzende Hugo Schneider durch die Margarethenkirche und die Innenstadt. Dankbar erinnerte Schneider an die 1994 stattgefundene Delegationsreise von Kommunalpolitikern aus Siebenbürgen in Städte und Gemeinden des Oberbergischen Kreises, die von der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen initiiert und vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert worden war.
Mediasch war der letzte Programmpunkt der Delegationsreise, die Bundesvorsitzender Volker Dürr in seinem Fazit gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung als „sehr erfolgreich“ bewertete. So habe man mit dieser Reise den Delegationsteilnehmern aus Nordrhein-Westfalen „die Anliegen unserer Landsleute innerhalb der Föderation der Siebenbürger Sachsen nochmals nahe bringen können, denn es sei wichtig, dass sich Nordrhein-Westfalen als europäische Region mit unseren Projekten identifiziert und uns auf dem Weg nach Europa unterstützt. In diesem Zusammenhang verwies Dürr auf eine weitere Verbindung zwischen den Siebenbürger Sachsen und dem Patenland: Schmückt sich in diesem Jahr, neben Luxemburg, Hermannstadt mit dem Titel „Europäische Kulturhauptstadt“, so wird dies 2010 die Stadt Essen tun, zusammen mit dem ungarischen Pécs und Istanbul. Er hoffe, so sagte Dürr, dass die Siebenbürger Sachsen zu diesem Projekt auch einen Beitrag leisten könnten.
Die historisch gewachsene, enge partnerschaftliche Verbindung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen wurde am 10. Mai diesen Jahres anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Patenschaft von NRW für die Landsmannschaft mit einem Festakt im Landtag in Düsseldorf gewürdigt. Dabei hatte der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft den Festredner der Feierstunde, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, aber auch den anwesenden Integrationsbeauftragten des Landes NRW, Thomas Kufen, nicht nur zur Teilnahme an den Veranstaltungen der Siebenbürgisch-sächsischen Kulturtage 2007 in Düsseldorf eingeladen, sondern auch zu einer Siebenbürgenreise in der zweiten Jahreshälfte. Der Delegation gehörten an: der Kulturstaatssekretär des Landes Nordrhein-Westfalen, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff in Begleitung seiner Gattin Dr. Annelen Grosse-Brockhoff, der Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Flosbach, der NRW-Landtagsabgeordnete Bodo Löttgen, der Integrationsbeauftragte des Landes NRW, Thomas Kufen, Landrat Hagen Jobi (Oberbergischer Kreis), die 1. stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt Essen, Barbara Rörig, seitens der Landsmannschaft der Bundesvorsitzende Volker Dürr mit seiner Gattin Judith Dürr-Steinhart sowie der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Harald Janesch. Abgesehen von Landrat Hagen Jobi und den Vertretern der Landsmannschaft hatte keines der Delegationsmitglieder je zuvor Siebenbürgen besucht. Ihr bisheriger Zugang zu den Siebenbürger Sachsen beschränkte sich folglich auf Kontakte zu in Deutschland, respektive in Nordrhein-Westfalen lebenden Landsleuten. Allein im Oberbergischen Kreis sind es mehr als 15 000.
Am 14. September flog die Delegation von Düsseldorf nach Hermannstadt. Das für den dreitägigen Aufenthalt konzipierte Besuchsprogramm stand unter dem Stichwort der europäischen Integrationsleistung der Siebenbürger Sachsen. Es setzte den Hauptakzent auf die siedlungs-, sozialpolitischen und kulturgeschichtlichen Hintergründe der Siebenbürger Sachsen im Kontext des Kulturhauptstadtjahres in Hermannstadt und, weiter gefasst, der seit 1. Januar 2007 bestehenden Zugehörigkeit Rumäniens zur Europäischen Union.
Neue Perspektiven eröffnet
Die erste Annäherung der Reisegruppe an die Europäische Kulturhauptstadt geschah in Form einer kunsthistorischen Führung durch die Altstadt unter der Leitung von Dr. Irmgard Sedler und Dr. Christoph Machat. Bei diesem Rundgang gab es wiederholt Begegnungen mit Landsleuten, gerade auch aus der Bundesrepublik angereisten. Besonders zu erwähnen ist die unerwartete Zusammenkunft mit Dr. Frank Reuter und seiner Gattin. Als Sektionsleiter im deutschen Bundesministerium des Innern war Dr. Reuter nach der Wende viele Jahre für alle Hilfsmaßnahmen der Bundesrepublik Deutschland in Rumänien zuständig.Bei einem abendlichen Empfang im Lichthof des Rathauses hieß Bürgermeister Klaus Johannis die Gäste aus Nordrhein-Westfalen herzlich willkommen. Das Stadtoberhaupt dankte für die Teilnahme an den Veranstaltungen des Kulturhauptstadtprogramms und lud zu weiteren Besuchen der Stadt am Zibin ein. Im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens tauschten die Delegationsteilnehmer Eindrücke und Wahrnehmungen aus.
Das Besuchsprogramm des zweiten Tages stand zunächst im Zeichen des Sachsentreffens. Nach einem morgendlichen Empfang der Ehrengäste des 17. Sachsentreffens im Spiegelsaal des Forumshauses folgte der Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche, in den Stadtpfarrer Kilian Dörr auch die Delegation mit einband, insofern als Landrat Hagen Jobi die Lesung übernahm. Grußworte zur Eröffnung des Sachsentreffens sprachen Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff und Bundesvorsitzender Volker Dürr (siehe Bericht auf Seite 1). Am frühen Nachmittag teilte sich die Delegation auf: Während ein Teil in der Aula des Brukenthal-Gymnasiums dem Festvortrag von Prof. Dr. Paul Philippi, des Ehrenvorsitzenden des Forums, und der anschließenden Verleihung der Honterusmedaille an den DFDR-Vorsitzenden und Bürgermeister Klaus Johannis folgte, nutzte ein anderer Teil die Gelegenheit zu einer vertiefenden Stadtbesichtigung. Die Gruppe schloss sich dann wieder zusammen, um unter der Führung der Museumsleitung das Brukenthalmuseum und seine Kunstschätze einschließlich der aus Bukarest rückerstatteten Exponate zu besichtigen. Die Museumsleitung signalisierte in den Gesprächen ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an europaweiten Ausstellungen, was NRW-Kulturstaatssekretär Grosse-Brockhoff dankbar aufnahm.
Nächste Etappe war die vom Land Nordrhein-Westfalen finanzierte Ausstellung „De vedderscht Stuff“ im „Schatzkästlein“. Durch die Ausstellung, die in Zusammenarbeit des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim mit dem ASTRA-Museum Hermannstadt konzipiert worden ist, führte Dr. Irmgard Sedler. Die attraktive Schau siebenbürgisch-bäuerlicher Möbelmalerei könnte bald auch in Deutschland gezeigt werden. Dahingehende Überlegungen beschäftigten die Delegationsteilnehmer, ehe sie noch das Apothekenmuseum am Kleinen Ring besichtigten. Gelegenheit zu weiterem Austausch insbesondere auch über Konzepte künftiger Zusammenarbeit bot ein gemeinsames Abendessen mit Vertretern des Siebenbürgenforums und der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien.
Der dritte Reisetag führte die Delegation aus Nordrhein-Westfalen unter der Leitung von Dr. Hermann Fabini nach Mediasch und Birthälm. Durch die noch weitgehend naturbelassene,
typisch siebenbürgische Landschaft des Harbachtals gelangte die Gruppe zunächst nach Birthälm. Die Besichtigung der Kirchenburg erfolgte unter der Führung des Architekten Fabini, in den 70er und 80er Jahren Hauptrestaurator des in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommenen Denkmals. Die Fahrt führte sodann durch das Kokeltal nach Mediasch. Dort führte sie der Mediascher Forumsvorsitzende Hugo Schneider durch die Margarethenkirche und die Innenstadt. Dankbar erinnerte Schneider an die 1994 stattgefundene Delegationsreise von Kommunalpolitikern aus Siebenbürgen in Städte und Gemeinden des Oberbergischen Kreises, die von der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen initiiert und vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert worden war.
Mediasch war der letzte Programmpunkt der Delegationsreise, die Bundesvorsitzender Volker Dürr in seinem Fazit gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung als „sehr erfolgreich“ bewertete. So habe man mit dieser Reise den Delegationsteilnehmern aus Nordrhein-Westfalen „die Anliegen unserer Landsleute innerhalb der Föderation der Siebenbürger Sachsen nochmals nahe bringen können, denn es sei wichtig, dass sich Nordrhein-Westfalen als europäische Region mit unseren Projekten identifiziert und uns auf dem Weg nach Europa unterstützt. In diesem Zusammenhang verwies Dürr auf eine weitere Verbindung zwischen den Siebenbürger Sachsen und dem Patenland: Schmückt sich in diesem Jahr, neben Luxemburg, Hermannstadt mit dem Titel „Europäische Kulturhauptstadt“, so wird dies 2010 die Stadt Essen tun, zusammen mit dem ungarischen Pécs und Istanbul. Er hoffe, so sagte Dürr, dass die Siebenbürger Sachsen zu diesem Projekt auch einen Beitrag leisten könnten.
Christian Schoger
Schlagwörter: Patenschaft, Landsmannschaft, Nordrhein-Westfalen, Kulturhauptstadt
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