10. April 2024

Heimattagvorbereitung und Kreisgruppenanalyse

Ein Novum war für den Vorstand der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, dass eine seiner beiden jährlichen Sitzungen in Form einer Klausurtagung stattfand. Vom 16. bis 17. März trafen sich die Mitglieder des Landesvorstandes und die Kreisgruppenvorsitzenden im schönen Ambiente des Hauses Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott.
Der nordrhein-westfälische Landesvorstand vor dem ...
Der nordrhein-westfälische Landesvorstand vor dem Haus Schlesien in Königswinter. Foto: Heike Mai-Lehni
Eine umfangreiche Tagesordnung wartete auf die aus ganz NRW angereisten Amtsträger. Zu Beginn konnte Landesvorsitzender Rainer Lehni einen Rückblick auf die zurückliegenden Veranstaltungen seit Herbst 2023 werfen. Alle Veranstaltungen, sei es in den Bereichen Kultur, Jugend oder Chöre, sind erfolgreich durchgeführt worden, teils mit Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen. Allein die Zahl der Besucher war nicht immer zufriedenstellend, wobei mehrmals auch das Wetter den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung machte. Nichtsdestotrotz freut sich der Landesvorstand über das Interesse der Landsleute, die teils lange Wegstrecken für eine Veranstaltung in Kauf nehmen. Ausführlich wurde über die neuesten Entwicklungen zu den Entschädigungszahlungen aus Rumänien gesprochen, ebenso über die Fördermöglichkeiten durch das Land NRW.

Als wichtigstes Thema wurde am ersten Tagungstag die Beteiligung der Landesgruppe NRW am diesjährigen Heimattag in Dinkelsbühl erörtert, den sie als Mitausrichter mitgestalten wird. Am Pfingstwochenende wird die Landesgruppe zwei Ausstellungen zeigen. Die erste Ausstellung erinnert an die Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen vor 80 Jahren und spannt einen Bogen bis zu den heutigen Kreisgruppen in NRW. Unter dem Titel „Es war einmal ... – Siebenbürgische Impressionen“ wird Manfred Broich, ein in Köln lebender gebürtiger Eifeler, prägnante Schwarz-Weiß-Fotografien in Dinkelsbühl ausstellen. Das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe wird mehrere Auftritte beim Heimattag haben. Als Brauchtumsveranstaltung zeigen die Kreisgruppen Wiehl-Bielstein und Drabenderhöhe das Stück „Et wor imol en reklich Med“ von Frida Binder-Radler. Die Kölner Schriftstellerin Lioba Werrelmann wird aus ihrer Krimireihe über Siebenbürgen lesen. Selbstverständlich werden im Trachtenzug mehrere Trachtengruppen aus NRW dabei sein.

Über den siebenbürgischen Tellerrand hinaus schauten die Teilnehmer am späten Nachmittag, indem sie das kürzlich neugestaltete Museum Schlesien, das sich ebenfalls auf dem Areal des Hauses Schlesien befindet, besuchten. Die interessante Führung durch das Museum ließ viele Einblicke in die historische Region Schlesien zu, die besonders durch die Flucht und Vertreibung zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu leiden hatte. Der Abend wurde ganz ungezwungen und locker zum Austausch in der Gaststube Rübezahl genutzt.

Das zweite Hauptthema der Klausurtagung war die kürzlich erhobene Kreisgruppenanalyse, die von Landeskulturreferentin Heike Mai-Lehni vorbereitet und vorgetragen wurde. Erfreulicherweise beteiligten sich daran alle 15 Kreisgruppen. Es waren mehrere Fragen in verschiedenen Blöcken zu beantworten. Nachdem eine solche Analyse vor der Pandemie bereits erfolgt ist, wollte der Landesvorstand wissen, wo die Kreisgruppen heute stehen. Die abgefragten Themen waren Finanzen, Organisation und Struktur, Öffentlichkeitsarbeit, Vorstand der Kreisgruppe und die Zukunftsprognosen. Der Gesprächsbedarf war enorm, so dass die vorgesehene Zeit nicht ausreichte. Es zeigt sich, dass jede Kreisgruppe aus verschiedensten Gründen anders funktioniert und kein Allheilmittel vorhanden ist, das in jeder Kreisgruppe angewendet werden kann. Das Fazit am Ende zeigt mehr Kreisgruppen, die ihre Zukunft optimistischer sehen als vor vier Jahren (damals drei, heute sechs), aber auch mehr, die sie pessimistisch (damals drei, heute fünf) sehen. Vor vier Jahren konnten sich sieben Kreisgruppen nicht auf eine Prognose festlegen, dieses Mal waren es drei. Wichtig waren auch die Erfahrungswerte im Bereich Mitgliederwerbung. Nicht alle Kreisgruppen haben sinkende Mitgliederzahlen. Die Kreisgruppe Wiehl-Bielstein sticht hier besonders positiv hervor. Aber auch andere Kreisgruppen haben kleine Zuwächse oder sind verhältnismäßig stabil.

Zum Abschluss der Tagung folgten Kurzberichte aus den Kreisgruppen. Zu erwähnen sind die beiden 70-jährigen Jubiläen der Kreisgruppen Herten und Setterich. Im Herbst 2024 werden im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf die Ausstellungen über die Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen sowie jene über das 800. Jubiläum des Andreanums gezeigt.

Auch wenn der Landesvorstand erstmals an zwei Tagen tagte, verging die Zeit wie im Flug. Das Haus Schlesien war hierfür der perfekte Ort. Wichtig ist bei einer solchen Tagung, dass positive Impulse in die Kreisgruppen mitgenommen werden. Die Herbstsitzung wird den Landesvorstand am 15. Oktober nach Herten führen.

RL

Schlagwörter: Nordrhein-Westfalen, Landesvorstand, Sitzung

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