21. Oktober 2009

In Bistritz: "Erklingt Glocken, erklingt! Szóljatok harangok, szóljatok! Sunați clopote, sunați!"

In einem erhebenden Akt weihte Bischof D. Dr. Christoph Klein am 11. Oktober 2009, genau 16 Monate nach dem verheerenden Brand vom 11. Juni 2008, die neuen Glocken der Evangelischen Stadtpfarrkirche Bistritz bei strahlendem Wetter und besonderer Hochstimmung im Beisein von hochrangigen Ehrengästen und tausenden Teilnehmern ein. Darunter befand sich eine rund 50 Mitglieder starke Delegation der HOG Bistritz-Nösen, der Spenderin des neuen Glocken- und Uhrwerks der Kirche.
„Mit ihrem Klang“, sagte Bischof Klein in der wegweisenden Predigt, „durchbrechen die Glocken die Grenzen zwischen den einzelnen christlichen Konfessionen. Es sind wohlvertraute Klänge, die von jedem Bürger der Stadt erkannt werden nach Ursprung und Kirche als die Glocken der Kirche der lutherischen Sachsen.“

In diesem Sinne – und seinem Herzenswunsch entsprechend – beendete Bürgermeister Ovidiu Crețu sein Grußwort im Festgottesdienst mit folgenden Worten in den drei wesentlichen Sprachen Siebenbürgens: „Erklingt Glocken, erklingt! Szóljatok harangok, szóljatok! Sunați clopote, sunați!“ Seine sehr klaren und zukunftsweisenden Worte verdeutlichten auch die Haltung der Bistritzer Stadtverwaltung. Victor Știr schreibt im Mesagerul de Bistrița: Seit gestern ist Bistritz wieder zum Leben erstanden, ist Bistritz wieder eine vollständige Stadt geworden. Siehe nach nur einem Jahr und vier Monaten sind die Glocken wieder zu hören, durch die Großzügigkeit der Vereinigung der Bistritzer Sachsen in Deutschland, wo sie auch gegossen wurden („datorită mărinimiei Asociației Sașilor Bistrițeni din Germania, unde au fost și turnate“). Wir ergänzen: Die Großzügigkeit und Spendenbereitschaft aller deutschen Bistritzer und deren Freunde in der ganzen Welt hat dieses überwältigende Ergebnis gezeitigt.
Auf dem Weg zur Einweihung der neuen Glocken: von ...
Auf dem Weg zur Einweihung der neuen Glocken: von links: Dr. Franchy, Pfr. Zey, Pfr. Krauss, Bischof Dr. Klein, Pfr. Fröhlich, Landeskirchenkurator Prof. Philippi. Foto: Lucian Moise
Der für uns einmalige und einzigartige Akt der Weihe vollzog sich im Freien vor dem Südportal der fast vollständig gedeckten Kirche am 11. Oktober ab 10.00 Uhr. Die Blaskapelle des Deutschen Forums Bistritz hatte die Menschen eingestimmt, bevor sich der Zug der Geistlichen und Ehrengäste aus dem In- und Ausland, angeführt von Bischof D. Dr. Christoph Klein, Stadtpfarrer Johann Dieter Krauss, Diasporapfarrer Pfarrer Johann Zey, ehemaliger Stadtpfarrer Günther Klöss-Schuster, Stadtpfarrer i. R. Gerhard Schullerus, Pfr. i. R. Wolfgang Rehner, Pfr. Kurt Boltres, Pfr. Andreas Hartig, Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi, Hauptanwalt Friedrich Gunesch, Bezirksdechant Hans-Bruno Fröhlich, Ortskirchenkurator Dr. Roland Karoli vom Pfarrhaus am westlichen Ende des Kornmarktes zum Südportal begab. Zur Festgemeinde gehörten – und wurden von Pfarrer Krauss im Gottesdienst herzlich begrüßt – u.a. der orthodoxe Protopop Alexandru Vidican, der katholische Dekan Gered Peter, die reformierte Pfarrerin Csurka Katalin, Repräsentanten der griechisch-katholischen, der ungarischen lutherischen Kirchen, hohe Vertreter der Politik – etwa der Senatspräsident Rumäniens Mircea Geoană, Staatssekretär Ioan Andreica, Präfekt Florin Daniel Cristian, der Vorsitzende des Kreisrates Liviu Mihai Rusu, Abgeordnete auf Landes- und Kreisebene, sowie an zentraler Stelle der Bürgermeister von Bistritz Ovidiu Crețu mit einigen Stadträten, weitere Repräsentanten des öffentlichen Lebens, der zentralen sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen Organe, der Wiederaufbaufirmen (namentlich Prof. Dr. Szabo Balint, Călin Mariș, Virgil Someșan, Csurka Attila), der lokalen Spender (z. B. Fa. Leoni oder der Verein Mittelalterliches Bistritz), schließlich die zahlreichen Mitglieder des Vorstands der HOG Bistritz-Nösen, geleitet von Dr. Hans-Georg Franchy, die Vertreter des Deutschen Forums, geleitet von Eckehardt Zaig, Thomas Hartig, Ioan Arcălean.
Pfarrer Johann-Dieter Krauss lässt nach der Weihe ...
Pfarrer Johann-Dieter Krauss lässt nach der Weihe per Funk die neuen Glocken der Bistritzer Kirche erklingen, von links: Protopop Alexandru Vidican, Pfarrer Krauss, Bischof Christoph Klein, Dekan Peter Gered, Landeskirchenkurator Kurt Philippi, Dechant Bruno Fröhlich. Foto: Michael Weihrauch
In erhebenden Worten nahm Bischof Christoph Klein die Zeremonie der Orgelweihe in deutscher und rumänischer Sprache vor. „Die Glocken werden dem Dienst Gottes geweiht. Sie sollen die Gemeinde zu Wort und Sakrament und zum täglichen Gebet rufen, Zeit und Stunde künden, die Verstorbenen auf dem letzten Weg geleiten, die Eheleute zum Traualtar führen und daran erinnern, dass unsere Zeit in Gottes Händen steht.“ Die anwesenden Vertreter der orthodoxen und der katholischen Kirche – Alexandru Vidican und Gered Peter – sprachen in gutem ökumenischem Geist ihre rumänischen und ungarischen Grußworte. Stadtpfarrer Krauss erläuterte die „Aufgaben“ jeder einzelnen Glocke und aller zusammen, nannte deren biblische Inschriften – Große Glocke: „Jesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebr. 13,8), mittlere Glocke: „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ (Psalm 150,6), kleine Glocke: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig im Trübsal, beharrlich im Gebet“ (Römer 12,12) – und ließ sie per Funk läuten. Dass und wie sehr das Glockengeläut in diesen Augenblicken die Anwesenden auf unnachahmliche Weise bewegte, ist in Worten kaum festzuhalten.

Der unvergesslichen Glockenweihe folgte ein dreistündiger Festgottesdienst mit der Feier des Heiligen Abendmahls und Grußworten. Die freudige Begrüßung oblag Stadtpfarrer Krauss, ihm und seinen Mitbrüdern Pfarrer Zey und Dechant Fröhlich der liturgische Teil, während uns Bischof Dr. Klein mit seiner Festpredigt mit Tiefgang in seinen Bann zog – alles in deutscher und rumänischer Sprache, wobei die Predigt als Geheft den nichtdeuschsprechenden Besuchern am Eingang überreicht worden war. Vom Bibelwort „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“(1. Korinther 13,1) ausgehend, entwickelte Dr. Klein ein breitgefächertes Panorama der herzerfrischenden ökumenischen Freu- de, des tiefen Dankes über das Wiedererklingen des für 16 Monate wegen der „schrecklichen Brandkatastrophe vom 11. Juni 2008“ fehlenden Glockengeläutes. An diesem Tage sei mit dem Klang der neuen Glocken „gleichsam der Bann gebrochen worden, der auf dieser Kirche, ja auf der ganzen Stadt“ gelegen habe. Auf die großzügige Spende der HOG Bistritz dankbar eingehend betonte er: „Die Glocken sind das, was alle Menschen, die sie hören oder gehört haben, alle Menschen, die hier leben oder hier gelebt haben, verbindet. Und die Glocken sind jener Schatz, den alle christlichen Kirchen in ihrem Gotteshaus haben.“ Sie laden zu Gebet und Lobgesang ein und seien ein Hinweis darauf, dass dieser Ruf Gottes allen Christen gelte, „ungeachtet dessen, inwieweit wir uns durch die besonderen Ausprägungen des gemeinsamen christlichen Glaubens und in äußeren Formen voneinander unterscheiden“. Mit ihrem Klang würden die Glocken die Grenzen zwischen den einzelnen christlichen Konfessionen durchbrechen. „Sie rufen in die Welt hinein und sind ein Zeichen für die Weltoffenheit der Kirche Jesu Christi.“ Außerdem erreiche der Klang der Glocken mehr als nur das menschliche Ohr, er ließe unsere Seelen mitschwingen, er „berührt Tiefen, die manchmal verborgene oder verschüttete Schichten unseres Inneren offenbaren. Er lässt uns etwas von der göttlichen Herrlichkeit fühlen, die tröstet und erquickt.“ Schließlich fasste Bischof Dr. Klein zusammen: „Das Zusammenstimmen und Zusammenklingen unter Beibehaltung der Besonderheit jedes einzelnen Instrumentes ist ein Bild für das, was die Kirchen in ihren ökumenischen Bestrebungen suchen: die Einheit in der Vielfalt oder, anders gesagt: die zusammenstimmende und zusammenklingende Verschiedenheit. Das haben wir hier in diesem Land und auch in dieser Stadt Bistritz Jahrhunderte lang praktiziert. Und der heutige Gottesdienst und ein Blick auf die Teilnehmer zeigt etwas von dieser Einheit mitten in der konfessionellen, ethnischen, sprachlichen und kulturellen Verschiedenheit, die uns allen eigen ist und die unverwechselbare Koloratur unserer Heimat.“ Der Klang der Glocken berühre uns in der Tiefe unserer Seele, woraus der Geist der Liebe in uns erweckt werden solle. „Die Gottes- und Nächstenliebe ist denn auch das Thema des heutigen Sonntags, wie es im Predigttext heiße: „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönend Erz oder eine klingende Schelle.“ Die Polyphonie, das Zusammenstimmen zwischen einzelnen Menschen, Konfessionen, Ethnien, politischen Parteiungen sei nur in der Liebe möglich. Die Glocken würden uns daran erinnern, dass der dreieinige Gott uns mit seiner Liebe trägt und wir gerufen sind, diese Liebe weiterzutragen.“ Bischof Klein schloss mit den Worten eines alten Weihgebets: „Herr, segne diese neuen Glocken, die dein Lob verkünden. Sie sollen die Gemeinde zum Gotteslob rufen. Sie sollen die Säumigen mahnen, die Mutlosen aufrichten, die Trauernden trösten, die Glücklichen erfreuen und die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg begleiten. Segne alle, zu denen der Ruf dieser Glocken dringen wird und führe so deine Kirche von überall her zusammen in den Reich“.
Die neuinstallierten Perner-Glocken im Bistritzer ...
Die neuinstallierten Perner-Glocken im Bistritzer Turm. Foto: Michael Weihrauch
Wie bekannt (diese Zeitung berichtete), waren beim zerstörerischen Turm- und Kirchenbrand vom 11. Juni 2008 die Glocken ein Opfer der gewaltigen Hitze: die große Glocke von 1859 und die kleine Glocke von 1555, die den Kirchenbrand 1857 glücklicherweise überstanden hatte und die 1860 in Prag gefertigte Turmuhr (die mittlere, 1859 installierte, 1916 zu Krigszwecken eingeschmolzene, 1932 neu gebaute und im Zweiten Weltkrieg requirierte Glocke war nicht wieder ersetzt worden). Die Glocken schmolzen, die Zifferblätter und alle Holzteile verbrannten bis zur Unkenntlichkeit.

Unmittelbar nach dem Brand nahm die HOG Bistritz-Nösen die große Herausforderung an, tatkräftig mitzuwirken beim Wiederaufbau. Ihr Vorstand entschied sich auf Vorschlag seines tatkräftigen, konsequenten, durchsetzungsfähigen Vorsitzenden Dr. Hans Georg Franchy („Der richtige Mann am richtigen Ort zur richtigen Zeit“) als Wiederaufbau-Projekt der HOG die neue Turmuhr zu finanzieren. Da uns unsere Landsleute und Freunde umgehend folgten, erweiterte der Vorstand sein Projekt zuerst auf eine, dann auf drei Glocken (Kostenpunkt mit Montage: 126 000 Euro). Diese wurden am 31. Juli 2009 zum Lobe des Herren, zum Gedenken an alle in der Erde Siebenbürgens sowie weltweit ruhenden Vorfahren und zur Ehre aller Bistritzer und mit Bistritz verbundenen Menschen, bei der renommierten Glockengießerei Perner in Passau hergestellt, am 26. September nach Bistritz überführt, dort fachmännisch installiert und konnten nun – nach ihrer Weihe am 11. Oktober – ihren Dienst aufnehmen. Stadtpfarrer Krauss äußerte tief berührt und dankbar schon am Vortag oben im Turm bei der Besichtigung der Glocken durch die Mitglieder des HOG-Vorstandes: „Nachdem der kleinen Bistritzer Gemeinde nach dem Brandunglück in unserer Not gezeigt wurde, ‚Ihr seid nicht allein’, schließt sich mit den Glocken gewissermaßen ein erster Kreis: Die Gemeinde kann ihr Leben wieder artikulieren, die Glocken klingen wieder. Und das erleben nicht nur wir, das erlebt die ganze Stadt. Die Reaktion auf das erste (Probe-)Läuten der Glocken war phantastisch: Leute blieben stehen und fingen an, bitterlich zu weinen. Vor Freude. Wir sind euch sehr, sehr dankbar. … Wir haben nicht genug Dankeschön, uns fehlen die Worte für all das, was ihr für uns getan habt.“
Gespräche beim Empfang der Ev. Kirche im Hotel ...
Gespräche beim Empfang der Ev. Kirche im Hotel "Coroana de Aur" in Bistritz, von links: Prof. Szabo, Bürgermeister Crețu, Senatspräsident Geoană, Dr. Franchy. Foto Michael Weihrauch
In einem viel beachteten Grußwort am Ende des Gottesdienstes überbrachte Senatspräsident Mircea Geoană die eigenen und die Grüße des Rumänischen Senats. Er betonte, die Glocken würden eine multiethnische und multikonfessionelle Botschaft der Einheit bedeuten, erwähnte Herta Müller, die heurige Nobelpreisträgerin, als tapfere Gegnerin des abscheu- lichen kommunistischen Regimes und äußerte seine Bewunderung für die Sachsen als „Mitbegründer der rumänischen Nation“ („sașii, cofondatorii națiunii române“). Staatssekretär Ion Andreica vom Entwicklungsministerium hob hervor, wie sehr auch die nichtdeutschen Bürger der Stadt den Wiederaufbau der Kirche als ihr Interesse ansehen und der rumänische Staat sich so wie bisher in der Pflicht sehe, darüber hinaus die Restaurierung der evangelischen Stadtpfarrkirche finanziell zu begleiten. Dr. Hans Georg Franchy überbrachte in einem prägnanten, in rumänischer Sprache vorgetragenen Grußwort herzliche Grüße von Seiten der HOG Bistritz-Nösen an alle Bistritzer aus Anlass dieses einzigartigen Tages im Leben einer Gemeinschaft. Er hob die symbolische Kraft der Glocken des höchsten Kirchenturms des Landes hervor, die, einem Wunder gleich, nun wieder läuten werden, dankte den zahlreichen Spendern, beglückwünschte namentlich Ing. Someșan als Retter des brennenden Kirchenschiffes und insbesondere Bürgermeister Ovidiu Crețu als mittreibende Kraft des Wiedererstehens dieses städtischen Symbols aus der der Asche und dem Staub des von kriminellen Jugendlichen gelegten Brandes. „Die Glocken mögen hier und über die Grenzen hinweg aufzeigen, dass wir alle, in ökumenischer Brüderlichkeit den Herren, unseren Gebieter, loben.“
Die ev. Stadtpfarrkirche Bistritz am Tag der ...
Die ev. Stadtpfarrkirche Bistritz am Tag der Glockenweihe. Foto: Horst Göbbel
Den schlagkräftigen Schlusspunkt in der Kirche setzte grußwortmäßig Bürgermeister Ovidiu Crețu, ausgehend vom Datum 24. August 2013, der Tag, an dem die Kirche 450 Jahre seit ihrer Einweihung in der heutigen Gestalt feiern wird. „Vor viereinhalb Jahrhunderten ist es der Gemeinschaft edler Sachsen Siebenbürgens in schwierigsten Zeiten gelungen, materielle, finanzielle, humane Ressourcen zu mobilisieren, um dieses einmalige Kunstwerk zu bauen und von Generation zu Generation zu erhalten und sie uns zu überantworten. Diese Menschen haben uns ein Beispiel friedlichen Zusammenlebens von Deutschen, Rumänen, Ungarn, Juden aufgezeigt. Wir von heute haben diese Kirche als Geschenk erhalten. … Für uns erschien sie ewig, wie die Atemluft. Manchmal sahen wir eine heruntergefallene Ziegel, ein Stück vom Putz, ein zerschlagenes Fenster, blieben jedoch gleichgültig und glaubten, irgend jemand würde sich darum kümmern, denn so, wie die Luft kostenlos war, so sei auch die Kirche etwas, worum sich andere kümmern. Wir glaubten, Pfarrer Krauss und seine kleine Gemeinde würden sich ja dieses Symbols aller Bistritzer annehmen. Am 11. Juni 2008 hat unsere Trägheit, Gleichgültigkeit von oben eine Ohrfeige erhalten, die unser Gesicht rötete, und wir haben begriffen, dass diese Kirche nicht unzerstörbar ist und verloren gehen kann … Es war ein göttliches Zeichen, das die Gemeinschaft der Bistritzer in der Stadt und in der Welt wieder einte, um ein einziges Ziel: Es wurden neue Energien, Materialien, Finanzen mobilisiert und wir haben den Weg des Wiederaufbaus begonnen. Gott der Herr hat uns allen, kleine oder große, Politikern oder Spendern gezeigt, dass es möglich ist, das Ziel zu erreichen, die Kirche wie vor 450 Jahren erstehen zu lassen, wofür ich allen danke. Am 31. Juli war ich tief bewegt in Passau dabei, als die flüssige Bronzemasse in die Glockenform rann. Diese Feuerzungen erklingen heute im Turm der Sachsen und rufen uns wieder zum Verneigen, zum Gebet, zu Toleranz, zu Friedfertigkeit. Zugleich mahnen sie uns, dass Gleichgültigkeit und Trägheit zum vollständigen Verlust dieses Schatzes führen können. Auch deswegen ist die heutige Weihe, diese großzügige Geste der Hilfeleistung der HOG Bistritz-Nösen ein Grund für Freude und Hoffnung. Wir wissen, wir befinden uns auf einem guten gemeinsamen Weg. Werden wir bis zu ihrem Jubiläum am 24. August 2013 im Stande sein, sie wieder in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen zu lassen? … Ich glaube: Ja! Wir können dies, allerdings nur unter einer Voraussetzung: Gemeinsam!“
Vertreter der HOG Bistritz-Nösen, geführt von ...
Vertreter der HOG Bistritz-Nösen, geführt von Pfr. Krauss, besuchen erstmals die Perner-Glocken im neuen Turminneren. Foto: Michael Weihrauch
Wohlklingender Gesang von Maria Pop, von Natalia Spîn und Noemi Dobokos-Takacs an der Orgel begleitet, verstärkte den festlichen Charakter dieses Tages, der in einen der größten Empfänge mündete, den die Stadt Bistritz jemals erlebt hat. Sponsoren aus verschiedenen Gewerbebereichen der Stadt stifteten den Empfang für über 400 Gäste der evangelischen Kirchengemeinde Bistritz im Hotel „Coroana de Aur“. Hier stellten die Jugendlichen der Bistritzer Forums-Tanzgruppe (Leitung Prof. Ioan Arcalean) und der österreichische Jugendtanzgruppe Traun (Leitung Simon Engler) ihr tänzerisches Können unter Beweis und ernteten großen Beifall.

Es sei dankbar noch hinzugefügt, wie die ersten Pressereaktionen vor Ort aussahen: „Inima Bistriței bate iar“ – „Das Bistritzer Herz schlägt wieder“ (Adevărul de seară), „Lacrimi de bucurie la sfințirea noilor clopote als Bisericii evaghelice“ – „Tränen der Freude bei der Weihe der neuen Glocken der Evangelischen Kirche“ (Răsunetul) oder „Clopotul cântă iar în Turn“ – „Die Glocke singt wieder im Turm“ (Mesagerul) – so titelten einige Bistritzer Zeitungen unmittelbar nach dem großartigen Fest.

Horst Göbbel

Schlagwörter: Stadtpfarrkirche Bistritz, Nordsiebenbürgen, HOG, Kirche und Heimat

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  • 07.11.2009, 10:07 Uhr von seberg: Hier ein etwas verspäteter, etwas voluminös-voluptuöser, aber, wie ich finde, doch auch humorvoll ... [weiter]
  • 06.11.2009, 20:33 Uhr von lori: Juj, juj , juj kann ich nur sagen, das hört man ungern in Ro!Ich bin auch Deiner Meinung, aber wie ... [weiter]
  • 03.11.2009, 01:13 Uhr von pedimed: @lori: Die Rumänen sind nicht so alt. Als die Deutschordensritter aus dem Burzenland 1225 an die ... [weiter]

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