In Deutschland zeichnet sich ab, dass die Abwrackprämie ein Erfolg wird. Die Süddeutsche Zeitung hat kürzlich eine Umfrage in Autohäusern veröffentlicht. 2500 Euro bekommt derjenige, der sein mindestens neun Jahre altes Auto verschrotten lässt: „Und wie uns das hilft, der Laden ist seit vergangener Woche gerammelt voll“, jubelt Claudia Hansen, Marketingleiterin bei der Renault-Niederlassung am Frankfurter Ring in München. Mehr als 100 Autos habe man seit vergangener Woche bereits verkauft, allein am vorletzten Wochenende waren es 40 Fahrzeuge, zitiert die SZ die Geschäftsfrau. Vor allem Renault-Ableger Dacia profitiert: „Der günstigste Logan kostet jetzt zirka 4800 Euro, wenn man die 2500 Euro Prämie abzieht“, rechnet Hansen in der SZ vor. Ein Logan Kombi sei für 6000 Euro zu haben. Ergebnis: „Die Kunden haben uns den Laden gestürmt.“

Aber: „Bei Dacia verlängern sich schon die Lieferzeiten. Wenn es so weitergeht, sind wir bestimmt nicht die Einzigen, bei denen es zu Engpässen kommen kann“, sagt Hansen. Die Frau hat wohl recht, denn in Pitești ist die Nachricht vom Boom noch nicht angekommen: Dort wurden am Mittwoch die Arbeiter zum wiederholten Mal in den Zwangsurlaub geschickt – diesmal bis zum 9. Februar. Der Erfolg der Abwrackprämie wird übrigens vermutlich die hitzige Diskussion um die Kfz-Zulassungsgebühr (taxa de înmatriculare – diese Zeitung berichtete) in Rumänien etwas beruhigen: Auf dem deutschen Gebrauchtswagenmarkt wird es fahrtüchtige Schnäppchen für 1000 oder 2000 Euro fortan nicht mehr geben.

Anselm Roth