23. Dezember 2021

Museum der deutschen Minderheit geplant

Eine vierte ordentliche Vertreterversammlung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR) fand im laufenden Jahr am Freitag, dem 3. Dezember, statt. Zuvor hatte der DFDR-Vorstand getagt. Die Beratungen erfolgten erneut online. Lesen Sie im Folgenden eine Pressemitteilung des Landesforums, die aus der Hermannstädter Zeitung nachgedruckt wird.
Die Sitzungen wurden vom DFDR-Vorsitzenden Dr. Paul-Jürgen Porr geleitet, zugeschaltet waren Mitglieder der beiden Gremien aus allen Regionen des Landes, der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț sowie der Unterstaatssekretär im Departement für interethnische Beziehungen, Thomas Șindilariu, und in der Vertreterversammlung die Leiter der DFDR-Stiftungen.

In der Vertreterversammlung wurden zunächst die Berichte aus der Tätigkeit der DFDR-Vertreter vorgestellt. Dr. Paul Jürgen Porr ging auf die zahlreichen internationalen Begegnungen sowie seine Präsenz bei Veranstaltungen im In- und Ausland ein. Dazu gehörten ein Treffen mit einer Delegation der Hanns-Seidel-Stiftung sowie mit deutschen und österreichischen Diplomaten in Rumänien, Konferenzen mit Vertretern der Bundesrepublik Deutschland zu Fragen der deutschen Minderheit oder seine Teilnahme an der Jahrestagung der AGDM (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten) im November in Nordschleswig (Dänemark).

Das Deutsche Museum Nordschleswig, das Dr. Paul ...
Das Deutsche Museum Nordschleswig, das Dr. Paul Jürgen Porr bei einer Tagung am 5. November 2021 fotografierte, inspirierte ihn, ein Minderheitenmuseum in Rumänien vorzuschlagen.
Der DFDR-Abgeordnete berichtete aus seiner Tätigkeit im Parlament, und zwar, dass er das Fortführen der vormaligen Koalition gewünscht habe, die Fraktion der nationalen Minderheiten nun aber auch der neuen Koalition angehört, als „Feigenblatt“ für die wichtigen Reformen, doch sei er skeptisch, dass diese durchgeführt werden. Die Koalitionsbeteiligung sei jedoch willkommen, um Belange der Minderheiten zu lösen. So war die Präsenz in der Koalition u. a. bei der Haushaltsumschichtung wichtig, damit auch andere Kirchen, nicht nur die orthodoxe, Zusatzmittel erhalten. Unterstaatssekretär Șindilariu gab Bemühungen aus der Arbeit im Departement bekannt.

Seitens der DFDR-Schulkommission berichtete Monika Hay über die Lehrertage und die Fortbildungen der deutschsprachigen Lehrer – seit Schulbeginn fanden 48 Veranstaltungen, vom Zentrum für Lehrerfortbildung in deutscher Sprache in Mediasch organisiert, statt. Erfreulich sei die 96 Prozent-Bestehensquote der deutschen Klassen beim Abitur, die weit über dem Landesdurchschnitt liegt.

Der Vorsitzende der DFDR-Wirtschaftskommission Dr. Cristian Chioncel schilderte die große Stütze, welche die Finanzierung von Projekten der deutschen Minderheit über die DFDR-Wirtschaftsstiftungen darstellt. Aus den Kommissionen des Rats der nationalen Minderheiten berichteten Carmen Cobliș (Kulturkommission) und Benjamin Józsa (Finanzkommission). Einen wichtigen Tagesordnungspunkt der beiden Sitzungen stellte die Haushaltsumschichtung dar. In den Umschichtungsvorschlägen wurden alle von den Orts- und Regionalforen an die Geschäftsstelle gerichteten Wünsche berücksichtigt, teilte der DFDR-Vorsitzende mit. Die Vorschläge wurden von der Vertreterversammlung einstimmig angenommen.

Ebenso wichtig war eine umfassende Informierung über die Volkszählung, die heuer hätte stattfinden sollen und aller Voraussicht nach 2022 erfolgen soll. Besprochen wurden Maßnahmen, um alle Mitglieder zeitgerecht in Kenntnis zu setzen, wie sie sich online registrieren können, sowie insbesondere den Seniorinnen und Senioren in der ländlichen Gegend zu helfen, die keinen Zugang zu diesem Medium haben, weil nicht damit zu rechnen ist, dass einer der bloß 30 000 vorgesehenen Rezensenten zu ihnen gelangen wird. Wichtig ist, die möglichst reelle Anzahl der Personen, sowohl was die ethnische als auch konfessionelle Zugehörigkeit angeht, zu erhalten, weil davon auch die Mittelvergabe aus dem Staatshaushalt abhängt.

Diskutiert wurde in den beiden Gremien auch über ein Museum der deutschen Minderheit in Rumänien, in dem alle ihrer Gruppen in ihrer Geschichte und Entwicklung in allen Bereichen dargestellt werden sollen. Eine Machbarkeitsstudie soll Aufschluss geben, ob und wie ein solches Museum verwirklichbar ist. Realisierbar aber wären ein Buch, eventuell in mehreren Bänden, in dem alle deutschen Siedlergruppen in Rumänien dargestellt werden, und die Einrichtung eines Online-Museums der deutschen Minderheit.

DFDR

Schlagwörter: DFDR, Sitzung, Vorsitzender, Porr, deutsche Minderheit, Museum, Sindilariu, Unterricht, Hermannstadt

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