26. Dezember 2009
Jahrbuch 2009 der Allgemeinen Deutsche Zeitung für Rumänien
Unter den Turbulenzen rund um die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ) im letzten Jahr hat auch die Arbeit an dem zur guten Tradition gewordenen Jahrbuch für dieses Jahr gelitten. Dieses hat sich glücklicherweise nur in einer Verschiebung des Erscheinungstermins ausgewirkt; Inhalt und Herstellung sind nach wie vor ansprechend. Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (Hrsg.): Deutsches Jahrbuch für Rumänien 2009; 231 Seiten.
Das Jahrbuch beginnt mit einem monatlichen Kalendarium, das von stimmungsvollen Bildern begleitet wird. In seinem Eröffnungsbeitrag geht Klaus Johannis in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Forums der Deutschen in Rumänien auf die zwei runden Geburtstage in 2009 ein: 60 Jahre deutschsprachige Tageszeitung und 20 Jahre Deutsches Forum. Daran schließt sich ein Grußwort des (inzwischen verabschiedeten) Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Roland Lohkamp, an.
Der erste Block redaktioneller Beiträge steht unter dem Motto „Im Dienst der Gemeinschaft“. Siegfried Thiel geht unter dem Titel „Die Aura kam aus Hermannstadt“ auf den Erfolg des Forums bei den Wahlen in 2008 ein. Als ein Ausdruck des tief verankerten Gemeinschaftssinns interpretiert Paul-Jürgen Porr den weltweiten Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen und insbesondere die Föderation als Zusammenschluss der nationalen Verbände. Hannelore Baier stellt die Entwicklung einer Gesamtstrategie für den Kreis Hermannstadt bis zum Jahr 2013 vor. Dass einige der dabei ins Auge gefassten Vorhaben wegen der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise nicht oder nur zeitverzögert umgesetzt werden können, war bei Redaktionsschluss des Jahrbuchs noch nicht absehbar. Holger Wermke porträtiert Arnold Klingeis, den 29-jährigen Bürgermeister von Freck. Die anderen deutschen Volksgruppen in Rumänien sind im Jahrbuch ebenfalls mit lesenswerten Beiträgen vertreten.
In der Sektion „Aus Stadt und Land“ findet der interessierte Leser einen Beitrag zu Siebenbürgen: „Liebesarbeit an Armen und Kranken. Fogarascher Diakonia-Verein wird in seiner Arbeit von Förderern unterstützt“ von Dieter Drotleff. Lesenswert sind auch die Ausführungen von Franz Remmel über die Mitwirkung der Roma am gesellschaftlichen Leben in Rumänien.
Als dritter und umfangreichster Teil des Jahrbuchs folgt die Sektion „Kultur, Kulturerbe“. Sie beginnt mit einem Beitrag von Hans Liebhard zum 60. Geburtstag der Tageszeitung Neuer Weg. Der gleiche Autor erinnert anschließend an 40 Jahre Fernsehen in deutscher Sprache. Thealinde Reich würdigt den Maler und Musiker Heinrich Neugeboren (besser bekannt als Henri Nouveau) aus Anlass seines 50. Todestages, während Manfred Wittstock an den Grafiker Harald Meschendörfer aus Anlass seines 100. Geburtstages erinnert. Aufrütteln soll der Beitrag von Christa Richter, welcher der Frage nachgeht, wie die siebenbürgisch-sächsische Dorflandschaft gerettet werden kann. Paul Philippi stellt zwei Bilder vom Kronstädter Honterusfest vor, Friedrich Philippi befasst sich mit Haussprüchen an deutschen Schulgebäuden in Siebenbürgen. Dass auch Radfahrer und Turner bei der Enthüllung des Honterus-Denkmals in Kronstadt 1898 mitfeierten, weist Ralf Sudrigian in einem kurzweiligen Beitrag nach. Eine Bilderserie von Rudi Schmückle zum Ratturm in Hermannstadt rundet diesen Teil des Jahrbuchs ab.
Zum „Reisen und Wandern“ lädt der nächste Teil ein. Christel Berbec berichtet über eine Kammwanderung in den Fogarascher Bergen und Raimar Wagner stellt das Grüne Haus in Neppendorf bei Hermannstadt vor. Dem Thema „Brauchtum und Mundart“ ist die nächste Sektion gewidmet. Beiträge zu Siebenbürgen sucht der interessierte Leser allerdings vergebens.
Es folgen literarische Texte: Joachim Wittstock veröffentlicht einen Brief über Freck; Carmen Elisabeth Puchianu ein Fragment ihres Textes „Aneta schiebt das Sterben auf“, während sich Benjamin Józsa Gedanken über den „Homunculus“ macht. Der „Kinderspaß“ kommt ebenfalls nicht zu kurz; Texte von Karin Gündisch und Anna Sylvester richten sich an die jüngeren Leser des Jahrbuchs. Der Unterhaltung aller Altersklassen dienen die Ausführungen von Balthasar Waitz zum Galgenhumor in kommunistischer Zeit sowie einige Rätsel.
Im Anhang werden die Anschriften der Untergliederungen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien aufgelistet. Interessant sind auch die Anzeigen insbesondere von rumäniendeutschen Institutionen und deutschen Unternehmen in dem Land. Nicht nur diese haben zur Finanzierung des Jahrbuchs beigetragen, sondern auch das Deutsche Forum und die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Das in der Honterus-Druckerei Hermannstadt in sehr guter Qualität hergestellte Jahrbuch ist bei der ADZ-Redaktion in Bukarest und deren Landesvertretungen sowie den deutschen Foren und den deutschen Buchhandlungen in Rumänien erhältlich.
Der erste Block redaktioneller Beiträge steht unter dem Motto „Im Dienst der Gemeinschaft“. Siegfried Thiel geht unter dem Titel „Die Aura kam aus Hermannstadt“ auf den Erfolg des Forums bei den Wahlen in 2008 ein. Als ein Ausdruck des tief verankerten Gemeinschaftssinns interpretiert Paul-Jürgen Porr den weltweiten Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen und insbesondere die Föderation als Zusammenschluss der nationalen Verbände. Hannelore Baier stellt die Entwicklung einer Gesamtstrategie für den Kreis Hermannstadt bis zum Jahr 2013 vor. Dass einige der dabei ins Auge gefassten Vorhaben wegen der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise nicht oder nur zeitverzögert umgesetzt werden können, war bei Redaktionsschluss des Jahrbuchs noch nicht absehbar. Holger Wermke porträtiert Arnold Klingeis, den 29-jährigen Bürgermeister von Freck. Die anderen deutschen Volksgruppen in Rumänien sind im Jahrbuch ebenfalls mit lesenswerten Beiträgen vertreten.
In der Sektion „Aus Stadt und Land“ findet der interessierte Leser einen Beitrag zu Siebenbürgen: „Liebesarbeit an Armen und Kranken. Fogarascher Diakonia-Verein wird in seiner Arbeit von Förderern unterstützt“ von Dieter Drotleff. Lesenswert sind auch die Ausführungen von Franz Remmel über die Mitwirkung der Roma am gesellschaftlichen Leben in Rumänien.
Als dritter und umfangreichster Teil des Jahrbuchs folgt die Sektion „Kultur, Kulturerbe“. Sie beginnt mit einem Beitrag von Hans Liebhard zum 60. Geburtstag der Tageszeitung Neuer Weg. Der gleiche Autor erinnert anschließend an 40 Jahre Fernsehen in deutscher Sprache. Thealinde Reich würdigt den Maler und Musiker Heinrich Neugeboren (besser bekannt als Henri Nouveau) aus Anlass seines 50. Todestages, während Manfred Wittstock an den Grafiker Harald Meschendörfer aus Anlass seines 100. Geburtstages erinnert. Aufrütteln soll der Beitrag von Christa Richter, welcher der Frage nachgeht, wie die siebenbürgisch-sächsische Dorflandschaft gerettet werden kann. Paul Philippi stellt zwei Bilder vom Kronstädter Honterusfest vor, Friedrich Philippi befasst sich mit Haussprüchen an deutschen Schulgebäuden in Siebenbürgen. Dass auch Radfahrer und Turner bei der Enthüllung des Honterus-Denkmals in Kronstadt 1898 mitfeierten, weist Ralf Sudrigian in einem kurzweiligen Beitrag nach. Eine Bilderserie von Rudi Schmückle zum Ratturm in Hermannstadt rundet diesen Teil des Jahrbuchs ab.
Zum „Reisen und Wandern“ lädt der nächste Teil ein. Christel Berbec berichtet über eine Kammwanderung in den Fogarascher Bergen und Raimar Wagner stellt das Grüne Haus in Neppendorf bei Hermannstadt vor. Dem Thema „Brauchtum und Mundart“ ist die nächste Sektion gewidmet. Beiträge zu Siebenbürgen sucht der interessierte Leser allerdings vergebens.
Es folgen literarische Texte: Joachim Wittstock veröffentlicht einen Brief über Freck; Carmen Elisabeth Puchianu ein Fragment ihres Textes „Aneta schiebt das Sterben auf“, während sich Benjamin Józsa Gedanken über den „Homunculus“ macht. Der „Kinderspaß“ kommt ebenfalls nicht zu kurz; Texte von Karin Gündisch und Anna Sylvester richten sich an die jüngeren Leser des Jahrbuchs. Der Unterhaltung aller Altersklassen dienen die Ausführungen von Balthasar Waitz zum Galgenhumor in kommunistischer Zeit sowie einige Rätsel.
Im Anhang werden die Anschriften der Untergliederungen des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien aufgelistet. Interessant sind auch die Anzeigen insbesondere von rumäniendeutschen Institutionen und deutschen Unternehmen in dem Land. Nicht nur diese haben zur Finanzierung des Jahrbuchs beigetragen, sondern auch das Deutsche Forum und die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland. Das in der Honterus-Druckerei Hermannstadt in sehr guter Qualität hergestellte Jahrbuch ist bei der ADZ-Redaktion in Bukarest und deren Landesvertretungen sowie den deutschen Foren und den deutschen Buchhandlungen in Rumänien erhältlich.
uk
Schlagwörter: Rezension, Jahrbuch, ADZ
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