27. September 2009
„Cantores Vivaces“ konzertieren in Siebenbürgen
Als bei den „Cantores Vivaces“ vor zwei Jahren erstmals der Gedanke aufkam, aus Anlass ihres dreißigjährigen Gründungsjubiläums eine kleine Tournee durch Siebenbürgen zu unternehmen, gab es neben spontaner Begeisterung zunächst auch ein paar skeptische Stimmen: Ist ein solches Unterfangen mit einer Singgemeinschaft, deren Mitglieder in der gesamten Bundesrepublik verstreut leben, überhaupt zu verwirklichen? Wird sich angesichts unterschiedlicher Ferienzeiten und vielfältiger persönlicher, beruflicher oder familiärer Belange, die es zu berücksichtigen gilt, auch ein passender Termin finden lassen? Und vor allem: Kann ein Chor, der sich in der Regel nur einmal im Jahr zum gemeinsamen Üben trifft, tatsächlich ein konzertreifes Programm auf die Bühne bringen?
Die Cantores wagten die Probe aufs Exempel. Konzerterfahren waren sie schließlich alle, die ehemaligen Klausenburger Studenten, die sich 1979 zu einem Chor zusammengefunden und bereits im darauffolgenden Jahr unter der fachkundigen Leitung von Marianne Galbacs-Seiwerth dem interessierten Publikum in Hermannstadt, Kronstadt und Mediasch präsentiert hatten. Dass sie auch drei Jahrzehnte später noch nicht ganz aus der Übung gekommen sind, konnten sie in den letzten Jahren mehrfach beweisen. Denn die „Munteren Sänger“ haben sich, auch wenn sich ihre Wege mittlerweile getrennt und die meisten von ihnen in Deutschland ihre Wahlheimat gefunden haben, nie aus den Augen verloren. Durch die Liebe zur Musik und ein Stück gemeinsamer Vergangenheit einander immer noch verbunden, trafen sie sich, der Initiative ihres ehemaligen Gründungsmitglieds Stefan Koch folgend, seit 1990 regelmäßig zum gemeinsamen Singen. Dabei wurde das alte Repertoire aufgefrischt und um eine stattliche Anzahl neuer Stücke erweitert, und gelegentlich trat man auch wieder mit einem kleinen Programm auf die Bühne, so beispielsweise 2006 im schwäbischen Dürrwangen.
Dennoch erfordert die Vorbereitung eines Konzertes, wie es den Cantores diesmal vorschwebte, größtes Engagement und volle Konzentration von Seiten aller Beteiligten. Anfang Mai kam man im österreichischen Amstetten zu einem zusätzlichen Probenwochenende zusammen. Marianne Galbacs-Seiwerth, die nach all den Jahren nichts von ihrem Enthusiasmus eingebüßt hat, verstand es mit gewohnter Professionalität einmal mehr, das Beste aus ihren Sängern herauszuholen, und mit dem guten Gefühl, die musikalischen Höhenflüge von einst noch einmal durchleben zu können, sahen alle der für Anfang August geplanten Tournee entgegen. Die ersten Tage nach dem Eintreffen in Klausenburg waren ebenso erlebnisreich wie arbeitsintensiv. Die bis zum Konzert verbliebene Zeit nutzte man, um im Hermann-Oberth-Saal des deutschen Forums weitere Proben abzuhalten, diesmal auch mit jugendlicher Unterstützung, denn auch Matthias Galbacs, Sohn der Chorleiterin, war mit Freundin Zsuzsa Urban aus Detmold angereist, um für die instrumentale Begleitung einiger Lieder zu sorgen. Spätestens nach dem Auftritt am 4. August im gotischen Festsaal des ehemaligen Franziskanerklosters, welches heute das Klausenburger Musiklyzeum „Sigismund Toduță“ beherbergt, war allen klar, dass sich die Mühe gelohnt hatte. Die mehr als 100 Zuhörer spendeten begeisterten Applaus, und auch in den örtlichen Medien gab es Lob und Anerkennung. Neben der gesanglichen Darbietung gefiel auch der Klaviervortrag Angela Seiwerths, der – neben der Dirigentin – einzigen „Profi“-Musikerin der Gruppe, ebenso wie das temporeiche vierhändige Vorspiel von Marianne Galbacs-Seiwerth und Angela Seiwerth.
Nachdem die Cantores tags darauf ihr Quartier in der „Villa Saxonia“ in Rosenau aufgeschlagen hatten, folgte am 7. August ein zweites Konzert im Gemeinderaum der evangelischen Kirche in Kronstadt und am nächsten Abend ein bewegender Auftritt in der evangelischen Kirche zu Mühlbach, wo das Konzert um einen Programmpunkt erweitert wurde: Zur Würdigung Carl Filtschs interpretierte die gebürtige Mühlbacherin Angela Seiweth ein Stück dieses großen Sohnes der Stadt am Klavier.
Den krönenden Abschluss der Tournee bildete der Auftritt am 9. August in der Barockkirche von Michelsberg, wo der Chor im Rahmen der von Ursula Philippi organisierten Konzertreihe „Michelsberger Spaziergänge“ vor ein fachkundiges Publikum trat. Im Anschluss an das Konzert stellten sich die „Cantores Vivaces“ einem Team des rumänischen Fernsehens für ein Gruppeninterview und Aufnahmen zur Verfügung, die am 3. September im Rahmen der „Sendung in deutscher Sprache“ ausgestrahlt wurden.
Als die Sängerinnen und Sänger am 10. August ihre Zelte im Hermannstädter „Green House“, ihrem letzten Quartier, abbrachen, um nach Deutschland zurückzukehren oder ihren Siebenbürgen-Urlaub mit der Fahrt zu weiteren, individuellen Zielen fortzusetzten, waren sich alle einig: Vieles von dem, was man in dieser einen Woche gemeinsam erlebt hatte, würde unvergessen bleiben. Dazu zählen nicht nur die gelungenen Konzertauftritte. Der Besuch der Mediascher Margarethenkirche, der Tartlauer Kirchenburg, des Neustädter Mauerfriedhofs oder der Ruinen des Kerzer Zisterzienserklosters; der Spaziergang zur Hängebrücke über den Alt; das Singen in optisch und akustisch so ansprechender Umgebung wie der Kirche in Tartlau, Keisd, Birthälm oder Neppendorf; die Gesangsprobe auf der Orgelempore der Schwarzen Kirche; der Grillabend bei einer rumänischen Familie in Tartlau als „Dankeschön“ an eine Chorsängerin, deren Elternhaus die Familie jetzt bewohnt; das Ständchen für Martha Boltres, die noch in Siebenbürgen lebende 80-jährige Mutter eines der Cantores – damit sind nur einige der unzähligen kleinen Erlebnisse, Begegnungen, Erfahrungen genannt, die noch lange in jedem Einzelnen nachklingen werden.
Dennoch erfordert die Vorbereitung eines Konzertes, wie es den Cantores diesmal vorschwebte, größtes Engagement und volle Konzentration von Seiten aller Beteiligten. Anfang Mai kam man im österreichischen Amstetten zu einem zusätzlichen Probenwochenende zusammen. Marianne Galbacs-Seiwerth, die nach all den Jahren nichts von ihrem Enthusiasmus eingebüßt hat, verstand es mit gewohnter Professionalität einmal mehr, das Beste aus ihren Sängern herauszuholen, und mit dem guten Gefühl, die musikalischen Höhenflüge von einst noch einmal durchleben zu können, sahen alle der für Anfang August geplanten Tournee entgegen. Die ersten Tage nach dem Eintreffen in Klausenburg waren ebenso erlebnisreich wie arbeitsintensiv. Die bis zum Konzert verbliebene Zeit nutzte man, um im Hermann-Oberth-Saal des deutschen Forums weitere Proben abzuhalten, diesmal auch mit jugendlicher Unterstützung, denn auch Matthias Galbacs, Sohn der Chorleiterin, war mit Freundin Zsuzsa Urban aus Detmold angereist, um für die instrumentale Begleitung einiger Lieder zu sorgen. Spätestens nach dem Auftritt am 4. August im gotischen Festsaal des ehemaligen Franziskanerklosters, welches heute das Klausenburger Musiklyzeum „Sigismund Toduță“ beherbergt, war allen klar, dass sich die Mühe gelohnt hatte. Die mehr als 100 Zuhörer spendeten begeisterten Applaus, und auch in den örtlichen Medien gab es Lob und Anerkennung. Neben der gesanglichen Darbietung gefiel auch der Klaviervortrag Angela Seiwerths, der – neben der Dirigentin – einzigen „Profi“-Musikerin der Gruppe, ebenso wie das temporeiche vierhändige Vorspiel von Marianne Galbacs-Seiwerth und Angela Seiwerth.
Nachdem die Cantores tags darauf ihr Quartier in der „Villa Saxonia“ in Rosenau aufgeschlagen hatten, folgte am 7. August ein zweites Konzert im Gemeinderaum der evangelischen Kirche in Kronstadt und am nächsten Abend ein bewegender Auftritt in der evangelischen Kirche zu Mühlbach, wo das Konzert um einen Programmpunkt erweitert wurde: Zur Würdigung Carl Filtschs interpretierte die gebürtige Mühlbacherin Angela Seiweth ein Stück dieses großen Sohnes der Stadt am Klavier.
Den krönenden Abschluss der Tournee bildete der Auftritt am 9. August in der Barockkirche von Michelsberg, wo der Chor im Rahmen der von Ursula Philippi organisierten Konzertreihe „Michelsberger Spaziergänge“ vor ein fachkundiges Publikum trat. Im Anschluss an das Konzert stellten sich die „Cantores Vivaces“ einem Team des rumänischen Fernsehens für ein Gruppeninterview und Aufnahmen zur Verfügung, die am 3. September im Rahmen der „Sendung in deutscher Sprache“ ausgestrahlt wurden.
Als die Sängerinnen und Sänger am 10. August ihre Zelte im Hermannstädter „Green House“, ihrem letzten Quartier, abbrachen, um nach Deutschland zurückzukehren oder ihren Siebenbürgen-Urlaub mit der Fahrt zu weiteren, individuellen Zielen fortzusetzten, waren sich alle einig: Vieles von dem, was man in dieser einen Woche gemeinsam erlebt hatte, würde unvergessen bleiben. Dazu zählen nicht nur die gelungenen Konzertauftritte. Der Besuch der Mediascher Margarethenkirche, der Tartlauer Kirchenburg, des Neustädter Mauerfriedhofs oder der Ruinen des Kerzer Zisterzienserklosters; der Spaziergang zur Hängebrücke über den Alt; das Singen in optisch und akustisch so ansprechender Umgebung wie der Kirche in Tartlau, Keisd, Birthälm oder Neppendorf; die Gesangsprobe auf der Orgelempore der Schwarzen Kirche; der Grillabend bei einer rumänischen Familie in Tartlau als „Dankeschön“ an eine Chorsängerin, deren Elternhaus die Familie jetzt bewohnt; das Ständchen für Martha Boltres, die noch in Siebenbürgen lebende 80-jährige Mutter eines der Cantores – damit sind nur einige der unzähligen kleinen Erlebnisse, Begegnungen, Erfahrungen genannt, die noch lange in jedem Einzelnen nachklingen werden.
Ute Rill
Schlagwörter: Konzertreise, Siebenbürgen und Rumänien, Jubiläum
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