8. Januar 2009

Tagung in Bad Kissingen: "Lebenswelten im Sozialismus"

Die Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“/Akademie Mitteleuropa lädt an deutscher und ostmitteleuropäischer Zeitgeschichte interessierte Personen für den 22. bis 27. Februar 2009 zu einer Tagung „Lebenswelten im Sozialismus“ nach Bad Kissingen ein. Neben den Verhältnissen in der DDR werden die spezifischen Bedingungen der Rumäniendeutschen im Kommunismus untersucht.
20 Jahre nach dem Zerfall des sozialistischen Systems in Ost- und Mitteleuropa soll verschiedenen Aspekten des Alltags, der Verwaltung, der Sprache, des Rechtssystems, der Werte, der Bildung, der politischen Opposition in der DDR und den sozialistischen Bruderstaaten etc. nachgegangen werden, um der Verklärung und Verharmlosung des Totalitarismus entgegenzuwirken.

Es konnten wiederum prominente Referenten und Autoren gewonnen werden, u.a. der bekannte aus Siebenbürgen stammende Zeithistoriker Prof. Dr. Wolfgang Schuller, Konstanz, mit einer Vorstellung seines neuen Buches zur Deutschen Revolution 1989; der Literaturwissenschaftler Dr. Jörg Bilke, Rodach: „In Waldheim“ – Die Jahre im DDR-Knast; Karl Dendorfer, Stuttgart: Todesstrafe beantragt – Zeitzeugenbericht eines beim „Schwarze-Kirche-Prozess“(1958) Verurteilten; die bekannte Kinderbuchautorin Karin Gündisch, die aus den „Rumänienheften“ (Tagebücher 1982-1984) liest, Gudrun Schuster, vormals Deutschlehrerin in Kronstadt, Hardegsen: Ideologie und Bildung am Beispiel des deutschsprachigen Schulwesens in Rumänien; Dr. Cornelius Radu Zach, München: Zwischen bürgerlicher Tradition und politischen Gefährdung. Eine Intellektuellen-Lebenswelt im Kommunismus (mit Beispielen); Prof. Dr. Krista Zach, München: Die Individualisierung von Lebenslagen und Biographie – Lebenswelt der Angehörigen deutscher Minderheit; der ehemalige Schäßburger Stadtpfarrer Dr. August Schuller, Brühl: Kirchliche Existenz im Sozialismus am Beispiel der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien – Lebensfragen, Überlebensfragen; Jochen Steiner, Troisdorf: Fluchtversuche – Dokumentation unter den Rumäniendeutschen, und Prof. Dr. Anton Sterbling, Görlitz: Fragmentierte oder integrierte Lebenswelten im Sozialismus? Außerdem werden einschlägige Dokumentar- und Spielfilme, zur Seminarthematik, u.a. ein neuer Film zum Schwarze-Kirche-Prozess, gezeigt.

Es bleibt trotz des intensiven Programms noch Zeit für einen Besuch der nahe gelegenen Therme und der Kurstadt Bad Kissingen sowie zur Pflege von Liedgut und Geselligkeit.

Die Kosten für die Teilnahme an dem fünftägigen Seminar betragen 150 € (für Studenten 75 €) und beinhalten Unterkunft und Verpflegung. Zusätzlich fallen gegebenenfalls 20 € Einzelzimmerzuschlag für den gesamten Zeitraum sowie 8,50 € Kurtaxe an. Auf Anforderung erhalten Sie ein detailliertes Programm der Seminarwoche. Anmeldungen und Anfragen sind bis zum 15. Februar zu richten an Gustav Binder, „Der Heiligenhof“, Stichwort: „Lebenswelten“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Telefon: (09 71) 71 47 14, Fax: (09 71) 71 47 47, E-Mail: studienleiter [ät] heiligenhof.de.

Schlagwörter: Vergangenheitsbewältigung, Kommunismus, Bad Kissingen

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