21. Februar 2024

Gruppe Archivare der EnBW besucht Siebenbürgische Bibliothek

Über Mundpropaganda hat Thorsten Nickola, Leiter Dokumentation & Managementsysteme Genehmigung & Zentrale Aufgaben (RZG) bei der EnBW Kernkraft GmbH, von der Siebenbürgischen Bibliothek erfahren und besuchte mit einer 33-köpfigen Gruppe unsere Institution im Rahmen deren diesjährigen Teamtages, der auf Schloss Horneck stattfand. Zum Aufgabenbereich der Besucher innerhalb der EnBW gehört unter anderem die Erstellung, Lenkung und Archivierung von analogen und digitalen Dokumenten der baden-württembergischen Kernkraftwerke in Obrigheim, Philippsburg und Neckarwestheim seit den frühen 1970er Jahren. Dabei handelt es sich insgesamt um einige Tausend Regalmeter Papier, Datenträger und über acht Millionen digitaler Dokumente.
Hannelore Schnabel präsentiert im „Prinzessinnen ...
Hannelore Schnabel präsentiert im „Prinzessinnen-Saal“ Preziosen aus dem Bibliotheksbestand. Foto: Dr. Ingrid Schiel
Nach einer Begrüßung durch Dr. Ingrid Schiel, Geschäftsführerin des Siebenbürgen-Instituts und Leiterin der Siebenbürgischen Bibliothek mit Archiv, wurde die Gruppe geteilt. Während Hanne Schnabel durch die Bibliothek führte, übernahm Christian Rother den Archivteil. Nach 20 Minuten wurde getauscht, so dass beide Gruppen nacheinander alle Bereiche der Einrichtung kennenlernen konnten.

Besonderes Interesse hatten die Gäste an der Arbeitsweise in Bibliothek und Archiv. Erklärt und anhand von Einzelbeispielen gezeigt wurden unter anderem die Unterschiede in Erfassung und Aufbewahrung von Büchern und Archivalien. Während Bücher unter Voraussetzung bestimmter Rahmenbedingungen in beidem recht genügsam sind, muss sich der Archivar oft mit ganzen Bündeln Papier auseinandersetzen und für eine Titelaufnahme aus diesem die inhaltliche Quintessenz herausarbeiten. Bei anderen Dokumenten wie etwa Bauzeichnungen, Landkarten, Plakaten oder Fotografien sind jeweils andere Herausforderungen zu meistern – wobei allein die archivgerechte Aufbewahrung von nicht genormten Übergrößen nur die offensichtlichste ist. Auch Systematik, Verfahren oder Arbeitsmittel zur elektronischen Erfassung von Bibliotheksbeständen und Archivmaterialien bzw. deren Digitalisierung wurden vorgestellt und intensiv diskutiert. In den Gesprächen mit den Besuchern wurde dabei rasch deutlich, dass der größte Aufwand bei der Digitalisierung nicht in der Erstellung von Digitalisaten liegt, sondern in deren Aufarbeitung zur sinnvollen und effizienten Nutzung. Dafür ist neben vielen eher technischen Arbeitsschritten die Schaffung eines einheitlichen und kohärenten Systems erforderlich zur Ordnung und Strukturierung der Bestände durch Signaturen, deren Zuteilung auf vordefinierte Stand- bzw. Speicherorte sowie die Verknüpfung von Digitalisat mit dem zugrundliegenden und zuvor erfassten Datensatz.
Im Archivbüro demonstriert Christian Rother die ...
Im Archivbüro demonstriert Christian Rother die Verwendung des Oberlichtscanners. Foto: Dr. Ingrid Schiel
Abgeschlossen wurden die Führung und die intensiven Gespräche mit der Präsentation des hochwertigen Buchscanners in der Bibliothek. Es wurde eine Fortsetzung des Gedankenaustausches vereinbart.

Christian Rother

Schlagwörter: Siebenbürgische Bibliothek, Schloss Horneck, Exkursion

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