18. Mai 2023

„De Līdertrun“ in Löwenstein

Es war ein Wiedersehen nach 20 Jahren, nicht am gleichen Ort, aber im gleichen Rahmen: in der bewährten Musikwoche der Gesellschaft für deutsche Musik im südöstlichen Europa e. V. (GDMSE, Internetseite: www.suedost-musik.de), die traditionell jährlich in der Woche nach Ostern stattfindet. Der Auftritt war ein kleines Jubiläum, weil die Gruppe, deren Gründung 1974 erfolgte, 2003 erstmals unter dem Namen „De Līdertrun“ auftrat.
In der musikalisch „vorgeheizten“ Aula hatten die ...
In der musikalisch „vorgeheizten“ Aula hatten die vier Musiker der „Lidertrun“ besonders viel Freude bei ihrem Auftritt, von links: Karl Heinz Piringer, Angela Seiwerth, Hans Seiwerth, Michael Gewölb. Foto: Angelika Meltzer
Und es wurde auch diesmal ein Erlebnis der besonderen Art. Wir durften uns in einer Atmosphäre entfalten, die musikalisch gut „vorgeheizt“ war. Der herzliche Empfang, die zahlreichen Begegnungen, die in der Kürze des Aufenthaltes dennoch Zeit für lebhafte, anregende Gespräche boten … und dann die vielen Kinder. Erst beäugten sie neugierig unsere Instrumente, die wir vor der Aula bereitgestellt hatten, dann saßen viele von ihnen schon vor Konzertbeginn vor uns in der ersten Reihe, warteten gespannt auf Kommendes und nahmen aufmerksam am Geschehen teil. Vor 20 Jahren waren unsere eigenen Sprösslinge dabei; sie erhellten unseren Gesang und erweiterten fiedelnd oder dudelnd das damals noch begrenzte Instrumentarium.

Mit dem mehrsprachigen Kanon „Hallo, gade Morjen“ von Prof. Heinz Acker wurde das vielsprachige Erscheinungsbild Siebenbürgens angedeutet, das im Verlauf der Darbietung immer wieder verdeutlicht wurde. Neben den siebenbürgisch-sächsischen Titeln wie „Ech geng än menjes Vuéters Guérten“, „Fuért än't Elfelånd“, „Honnes Moler“, „De Brokt um Ålt“, „Rokelīd“ oder „Äm Hontertstreoch“ erklang auch das landlerische „Der Himml is voller Stern“ und das rumänische „De-ar fi mândra-n deal la cruce“. Quasi als Lied ohne Worte erklang eine Melodie aus dem siebenbürgischen Hochland, zu der mehrere „nationale“ Ansprüche bekannt sind.

Mit „Käzken af dem Dåch“ und „Datt tea menj Läwster bäst“ wurden zwei neuere Lieder dargeboten, letzteres eine Übertragung von Angelika Meltzer aus dem Plattdeutschen ins Siebenbürgisch-Sächsische.

Auch eine Uraufführung soll hier angeführt werden. „Den tapferen Fliegenfängern der Līdertrun“ (so der Wortlaut des Komponisten) hat Prof. Heinz Acker den Scherzkanon „De däck Mäck vu Fräck“ gewidmet.

Die Darbietung bewirkte eine Erweiterung unseres Instrumentariums um zwei weitere, „virtuos“ zu spielende Instrumente: Kazoo und Fliegenklatsche. Beendet wurde der Auftritt mit der siebenbürgischen „Geheimhymne“ „Et såß e kli wäld Vijelchen“, wonach die Hauptversammlung der GDMSE in geordneten Bahnen erfolgen konnte.

„De Līdertrun“ dankt für die Möglichkeit dieses Auftritts und wünscht der Gesellschaft für deutsche Musik im südöstlichen Europa e.V. weiterhin erfolgreiche Zeiten.

Schlagwörter: Lidertrun, Jubiläum, Konzert, Musikwoche

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