10. November 2017

Tagung der bayerischen Kultur- und Frauenreferentinnen

Am 21. Oktober trafen sich 36 Kultur- und Frauenreferentinnen aus verschiedenen Kreisgruppen Bayerns in Roßtal bei Nürnberg. Wir wurden von Doris Hutter (Kulturreferat) und Christa Wandschneider (Frauenreferat) sowie von Annette Folkendt (Vorsitzende des Kreisverbandes Nürnberg) herzlich begrüßt. Nachdem sich die Teilnehmer vorgestellt hatten, kündigte Doris Hutter die Themen unserer Veranstaltung an. „Wir wollen unsere Erfolge ansprechen, aber vor allem versuchen, für unsere Probleme im konstruktiven Gespräch Lösungen zu finden.“ Christa Wandschneider wies darauf hin, dass Bayern Mitausrichter des Heimattages 2018 ist. „Wie können sich die Frauen- und Kulturgruppen einbringen? Wie können wir unsere Ideen umsetzen und wer unterstützt uns?“
Wir sammeln Vorschläge. Mehrere Frauen könnten Handarbeiten vorstellen (sticken, netzen, nähen, reihen), auf Fragen antworten, schriftliche Anleitungen mitgeben, Ergebnisse zeigen (Trachtenblusen- oder hemden, Schürzen, Täschchen, Gürtel mit Perlen …). An der Wand könnten entsprechende Dias in Endlosschleife laufen. Wir überlegen, wie ein Handwerkerhof eingerichtet werden könnte, der gerade auch für Kinder interessant wäre.

„Wie reinige, pflege und lagere ich meine Tracht?“ ist unser nächstes Thema. Maria Schenker wird praktische Hinweise sammeln, aufschreiben und an Interessenten verteilen.

Dr. Irmgard Sedler (Germanistin, Volkskundlerin, Museumsleiterin in Gundelsheim) hält einen sehr interessanten Vortrag über die Folgen der Reformation für die Landler in Österreich. „Die siebenbürgische Tracht im Wandel der Zeit“ – anhand von Dias präsentiert Dr. Sedler Trachten für unterschiedliche Gelegenheiten und verschiedene Altersgruppen aus mehreren Städten und Dörfern Siebenbürgens, örtliche Eigenheiten … Was ist geblieben, was hat sich der Mode angepasst? Die Tracht sollte altersgemäß sein, nicht überladen, und immer mit Würde getragen werden.

Christa Wandschneider präsentiert Bilder von Landlern in ihrer Tracht. Auch sie weist auf Eigenheiten und Fehler hin. Wir stellen fest, dass die Tracht immer noch lebendig ist. Wir sollten stolz auf sie sein, versuchen, in der Gruppe ein möglichst einheitliches Bild abzugeben, aber auch kleine Fehler akzeptieren.
Die bayerischen Kultur- und Frauenreferentinnen ...
Die bayerischen Kultur- und Frauenreferentinnen tagten in Roßtal. Foto: Annette Folkendt
„Mit dem Glauben im Gepäck“, ein Film von Melitta Müller-Hansen, zeigt die Großscheuernerin Susi Mai, die aus ihrem geordneten Leben in einer siebenbürgischen Gemeinde in eine katholische Stadt Bayerns kommt und sich hier mit ihrem Glauben auseinandersetzt. „Du darfst so sein, wie du bist, du solltest Gottvertrauen haben und dich von Ängsten distanzieren.“

Ilse Stirner liest das Gedicht „Die Schürze meiner Großmutter“ (Autor unbekannt). Die Enkelin verbindet die schönsten Erinnerungen aus ihrer Kindheit mit dieser Schürze, auch wenn damit eigentlich die gütige Großmutter gemeint ist.

Doris Hutter stellt die Schauspielerin Eva Piringer vor, die uns in einem Monolog Luthers Frau Katharina von Bora zeigt (Text: Christiane Brückner). Piringer gelingt es, uns diese starke und sehr kluge Frau nahezubringen. Sie setzt sich mit den Lehren ihres Mannes auseinander, unterstützt ihn und muss ohne Hilfe den großen Haushalt meistern; ein wunderbarer Text und eine wunderbare Interpretin.

Die Veranstaltung endet mit einer überaus interessanten Stadtführung durch Nürnberg. Sie wurde gefördert vom Bayerischen Sozialministerium und dem Verband der Siebenbürger Sachsen, Landesverband Bayern.

Renate Kaiser

Schlagwörter: Kultur, Frauen, Tagung, Bayern, Roßtal

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