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20. Februar 2013

Interviews und Porträts

„Volle Kelle“: Sexismus-Debatte in Deutschland

Seit Laura Himmelreichs Porträt des FDP-Politikers Rainer Brüderle mit dem provokanten Titel „Der Herrenwitz“ im stern Nr. 5 vom 24. Januar 2013 erschienen ist, geht ein Aufschrei durch die Republik. Brüderles in leicht angesäuseltem Zustand geäußerter Spruch vom Dirndl, das die Journalistin gut ausfüllen könnte, wird landauf, landab zum Anlass für eine hitzige Debatte über den Sexismus genommen. Die Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen von Günther Jauch über Anne Will bis Maybrit Illner machen auf mit Themen wie „Herrenwitz mit Folgen – hat Deutschland ein Sexismus-Problem?“, „Sexismus-Aufschrei – hysterisch oder notwendig?“ oder „Schote, Zote, Herrenwitz – Ist jetzt Schluss mit lustig?“ JournalistInnen, FrauenrechtlerInnen, PolitikerInnen diskutieren sich die Köpfe heiß, unter ihnen auch die 1975 in Heltau geborene Journalistin und Bloggerin Birgit Kelle. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 19 mal kommentiert.

  • orbo

    1orbo schrieb am 20.02.2013, 08:16 Uhr:
    Chapeau! Schon in zahlreichen Fernsehsendungen und im Internet gesehen und gelesen: Birgit Kelle hat mehrfach bewiesen, dass sie weiss, wovon sie spricht; aus der Praxis wie auch Theorie. Sie hat schon sehr frueh die Zeichen der Zeit erkannt, den Genderismus als frueher wichtig aber inzwischen ueberholt erkannt. Damit hat sie offensichtlich grossen zivilen Mut bewiesen.
    Sie steht zu ihrer Herkunft. Schoen, dass sie nun auch von Verbandsseite "entdeckt" worden ist. Ob mehr daraus wird?
  • getkiss

    2 • getkiss schrieb am 20.02.2013, 09:12 Uhr:
    Mehr werden?
    Kaum. Als einer von 3 Kindern, die unter den schwierigsten Bedingungen der Verschleppung in den Baragan, unter der Obhut der Mutter aufwuchsen, kann ich den Mut - und auch die Verzweiflung von Frau Kelle nachvollziehen, die neben der Pflege von 4 Kindern auch noch Zeit und Mut findet, mit so genannten Feministinnen ihren Widerspruch zu artikulieren!

    Hut ab! Lassen Sie sich nicht entmutigen von anmaßender und ahnungslosen Kritik, Frau Kelle!
  • 7

    37 schrieb am 20.02.2013, 09:34 Uhr (um 09:34 Uhr geändert):
    Diese Frau steht meiner Meinung nach eindeutig zu weit rechts. Was der Artikel nämlich verschweigt: Sie schreibt auch für den Kopp-Verlag, für kath.net und sogar die Junge Freiheit. Mit Artikeln/Schlagzeilen wie „Dann mach doch die Bluse zu“ scheint sie leider auch mehr auf Konfrontation und Krawall aus zu sein. Dass sie gegen die Ehe von Homosexuellen und deren Recht auf Adoption ist, macht sie für mich zudem völlig unsympathisch. Die Siebenbürgische Zeitung kann die Frau Kelle, auch wenn sie aus Siebenbürgen stammt, meinetwegen gern weiter ignorieren ;)
  • lucky_271065

    4lucky_271065 schrieb am 20.02.2013, 11:27 Uhr:
    Neue Frauen braucht das Land! Und auch eine neue Frauenbewegung. Der alte "Feminismus" hat wohl eher dazu beigetragen, dass Deutschland - trotz seines Wohlstandes - eines der geburtenschwächsten Länder der Welt geworden ist.
    Hut ab vor Birgit Kelle!
  • Äschilos

    5Äschilos schrieb am 20.02.2013, 18:31 Uhr:
    Recht so, lucky. Und auch neue Männer, keine Waschlappen!
  • Schreiber

    6Schreiber schrieb am 20.02.2013, 19:59 Uhr (um 20:05 Uhr geändert):
    Kelle? ich bitte Euch!

    eine leicht verirrte, im Spiegel Online eher beschönigend nur als "erzkatholische Publizistin" benannte Frau, die wohl ein Problem mit Tolleranz hat.

    Folgende wörtlichen Zitate (nachzulesen in "Die Freie Welt" (http://www.freiewelt.net/blog-1279/ich-bau-mir-eine-familie-.html) sprechen Bände:

    "Vor lauter Toleranz den verschiedenen Familien-Modellen gegenüber ist man schon fast geneigt, sich zu schämen, wenn man erst einmal verheiratet und dann auch noch vier Kinder mit dem gleichen (!) Mann hat."

    und dann weiter:

    "Woher kommt diese Tendenz, alles, was es gesellschaftlich gibt, auch akzeptabel zu finden? Eine Wurzel liegt sicherlich im heute allgegenwärtigen Konzept des „Gender Mainstreaming“..."

    Ja geht´s noch??? Etwas was es gesellschaftlich gibt - also in der Natur des Menschen angelegt ist - als NICHT AKZEPTABEL zu finden, und die "Wurzeln des Übels" zu suchen, ist mittelalterliche Inquisition. Das (!) hinter der von ihr für nötig befundene Feststellung, sie habe ihre 4 Kinder von dem gleichen (!) Mann, ist sehr aufschlussreich. Wehe der Frau, die sich erdreistet, in ihrem Leben mit zwei Männern ;-) Und das ist eine "Feministin"?

    Um den Ball flach zu lassen: Kelle ist nichts anderes als eine Frau, die mit ihrem eigenen Rollenbild nicht im Klaren ist und daher die erzkatholische Moralistin gibt. Damit nutzt sie eine Meinungsnische - was ihr erlaubt sei - womit sie sich von anderen Journalisten abgrenzen kann. Es reicht aber, wenn sie das in ihren erzkatolischen Blogs oder den anderen "Was es noch zu verbieten gibt-Blättern" verbreitet.

    Ich stimme 7 absolut zu. Die SbZ kann Kelle (und auch die lächerliche "Sexismusdebatte", die es mit Brüderle noch nicht einmal in den Köllner Kanevalszug geschafft hat) weiterhin ignorieren.
  • bankban

    7bankban schrieb am 20.02.2013, 21:08 Uhr (um 21:12 Uhr geändert):
    Ich muss gestehen, von der Existenz von Frau Kelle erst durch diesen "Artikel" erfahren zu haben. Heute Mittag. Dann habe ich mir den Wikiartikel angeschaut sowie die ersten drei Blogeinträge von ihr.
    Und dann habe ich nicht gewusst, ob und was ich hier schreiben soll. Klar, dass ich mit ihr nicht auf einer Wellenlänge liege, dürfte den meisten Usern hier als wahrscheinlich vorkommen. Und das wollte ich auch schreiben.
    Aber dann hielt ich inne. Und habe gedacht: so what? Die Frau hasst den Feminismus alter Schule, die Frau ist (obwohl siebenbürgisch-sächsischer Herkunft!!!) katholisch, ja erzkatholisch und offenbar recht konservativ. JA UND? Ist doch ihr gutes Recht, habe ich anschließend gedacht. Ist ja eine Meinung und dass sie die haben darf, dafür setze ich mich ein. Zumindest solange diese Meinung nicht beleidigend oder die Meinung bzw. Würde Anderer einschränkend und verletzend ist.
    Und so etwas, lieber Schreiber, habe ich auch in den von dir gebrachten Zitaten nicht erkennen können.
    Dafür aber meine ich mindestens einen logischen Fehler (oder wie auch immer ich es bezeichnen soll) bei dir gefunden zu haben. In diesem Zitat:
    "Etwas was es gesellschaftlich gibt - also in der Natur des Menschen angelegt ist - als NICHT AKZEPTABEL zu finden, und die "Wurzeln des Übels" zu suchen, ist mittelalterliche Inquisition."
    Mit anderen Worten, sagst du: Es ist eine überholte Verfolgungsmaschinerie aus dem Mittelalter, wenn man etwas, was es in einer Gesellschaft gibt -denn dieses etwas sei per se natürlich, in der Natur des Menschen angelegt- als nicht akzeptabel zu finden, nicht zu akzeptieren und darin die Ursache vón Fehlentwicklungen zu suchen.
    Ich sehe hier zwei logische Fehler bzw. moralische Probleme: a) nicht alles, was es gesellschaftlich gibt, ist auch in der Natur des Menschen angelegt. Es gibt viele gesellschaftliche Phänomene, die anerzogen oder kulturell angeeignet worden sind (z.B. ob man eine Kuh isst oder nicht, vgl. deutsche und indische Gesellschaften). b) Warum soll es mittelalt. Inq. sein, etwas gesellschaftlich Vorhandenes nicht akzeptabel zu finden? D.h. man dürfe nicht gegen gesellschaftliche Phänomene, Normen und Bräuche sein? Aber das würde bedeuten, man hätte nie in den USA etwas gegen die Sklaverei, sonstwo etwas gegen die Frauenunterdrückung usw. sagen dürfen. Wieso nicht? Nur weil all das in bestimmten Gesellschaften es gibt und akzeptiert ist?
    Nein, Schreiber. Ich verstehe deine Aufregung, denn auch ich finde, dass die Frau mit diesen Positionen nur auffallen will. Jedoch: sie hat das Recht, von vorgestern zu sein genauso wie du und ich das Recht haben, liberal und tolerant zu sein. Und wenn sie in diesem oder jenem die Wurzel allen Übels suchen will, dann soll die das doch dort suchen, wo sie will. Ist ihr gutes Recht. Denn es ist auch dein gutes Recht, dein Heil und dein Glück da zu suchen, wo DU sie suchen willst.
  • orbo

    8orbo schrieb am 20.02.2013, 22:50 Uhr (um 22:54 Uhr geändert):
    Zugegeben, "Die Freie Welt" ist alles andere als was der Titel verheisst und ich weiss auch nicht, wie ein Beitrag von B. Kelle dort reinkam. Werde auch den anderen von Schreiber angegebenen Quellen mal nachgehen, danke fuer die Tips. Ihre bisheringen Artikel und Fernsehauftritte (auch auf youtube zu finden) vermitteln definitiv kein erzkonservatives Bild, keine Spur von Effekthascherei. Ob wir von der gleichen Person sprechen, die Quellen/Blogs zuverlaessig sind?

    Alleinstehend koennen die so aufregenden von Schreiber zitierten Passagen durchaus so ausgelegt werden, wie geschehen. Das kann aber auch taeuschen.

    Kelle steht als Vorsitzende eines Familienvereins fuer die Familie ein. Nur weil es bei so manchen Leuten fast schon schick ist, es immer wieder mit einem neuen Ehepartner zu probieren, als mit dem bisherigen Kompromisse einzugehen, bedeutet nicht, dass sie diesen gegenueber -wie reininterpretiert - intolerant ist, sondern dass sie nach wie vor fuer die Familie einsteht, dem aus ihrer Sicht fuer die Gesellschaft besseren Lebensmodell. Nur weil ich selber ihre Frauenarbeit fuer zeitgemaess halte bedeutet das im Umkehrschluss auch nicht, dass ich gegen das Frauenreferat des Vereins bin. Im Gegenteil. Mein Eindruck ist: Sie bekaempft nicht, sie moechte verbessern.

    Sie bemaengelt das Konzept des „Gender Mainstreaming“... Um sich darueber zu aergern, muss man nicht nur den Genderismus kennen sondern die inzwischen existenten Alternativen dazu, die durchaus moderner, zeitgemaesser sind. Es ist in der Tat ein etwas komplexeres Thema, als dass es von Doris Roth in einem einzigen Artikel erschoepfend behandeln werden koennte. Ob daraus mehr wird?
  • Anchen

    9Anchen schrieb am 21.02.2013, 00:14 Uhr:
    Lucky es ist nicht allein der Feminismus, wenn überhaupt, der dazu führt, dass Frauen weniger Kinder bekommen.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Demographisch-%C3%B6konomisches_Paradoxon

    Der Mensch folgt hier nicht seinen biologischen Möglichkeiten und auch nicht Darwins Theorien.

    Und ich persönlich habe auch nicht wirklich das Gefühl des Aussterbens, in Deutschland leben doch mehr Menschen pro qkm als z.Bsp. in RO. Man kann fast geneigt sein, zu sagen, dass es vernünfig sei, wenig Kinder zu bekommen.
  • nixe

    10nixe schrieb am 22.02.2013, 16:36 Uhr:
    .....soll ich mich überhaupt fragen, warum sich lauter gestandene Mannsbilder quantitativ und qualitativ zu diesem Thema äußern?
  • Schreiber

    11Schreiber schrieb am 22.02.2013, 23:09 Uhr:
    @ nixe: na vielleicht weil die "Sexismusdebatte" sich hier gegen das arme Brüderlein - sonst ein gestandenes Mannsbild - richtet?

    Oder um es mit Kelle zu sagen: "Vor lauter (oder m?) Feminismus ist man fast schon geneigt sich zu schämen, ein Mann zu sein". ... "Woher kommt diese Tendenz, alles was sich den Anschein eines Kampfes für Gleichberechtigung gibt, auch als notwendig zu erachten? Eine Wurzel liegt sicherlich darin, dass der Gesellschaft gerne Defizite eingeredet werden.." etc.

    ;-)
  • nixe

    12nixe schrieb am 22.02.2013, 23:55 Uhr:
    ;-)
    ...die "Sexismusdebatte" ist überflüssig solange es keine Verhütungspille für den Mann gibt und für Frauen Viagra ;)
  • Joachim

    13Joachim schrieb am 23.02.2013, 00:13 Uhr:
    Aber die Wurzel spielt da schon eine entscheidente
    Rolle.......
  • Anchen

    14Anchen schrieb am 23.02.2013, 00:44 Uhr:

    Ach Joachim, solange Frauen als Menschen mit Menstruationshintergrund gesehen werden, wird sich auch an der Wurzel nicht viel ändern. ;)
  • Joachim

    15Joachim schrieb am 23.02.2013, 08:51 Uhr:
    Man müßte die Wurzel in Scheiben schneiden........

    Dann wäre Ruhe........
  • Anchen

    16Anchen schrieb am 23.02.2013, 14:59 Uhr:
    Joachim, hört sich aber gar nicht gut an.
  • getkiss

    17 • getkiss schrieb am 23.02.2013, 15:23 Uhr:
    @Anchen
    "in Deutschland leben doch mehr Menschen pro qkm als z.Bsp. in RO. Man kann fast geneigt sein, zu sagen, dass es vernünfig sei, wenig Kinder zu bekommen."

    Alles kein Problem. Nur für "die Wirtschaft", die schreit nach "Arbeit nehmern?" nach "Fach Kräften".
    Da ist es einfacher zu verbreiten:
    "Ihr Kinderlein kommet,
    von wo immer her..."

    Herr Ude kann das Lied auch anders singen.....
    "Geld her, Geld her
    für Sozialhilfe derer"

    (reim Dich oder ich kill dich...)
  • Joachim

    18Joachim schrieb am 24.02.2013, 01:30 Uhr:
    Anchen schrieb:
    "Joachim, hört sich aber gar nicht gut an."

    Nee, nicht wirklich.......
  • orbo

    19orbo schrieb am 17.04.2013, 10:17 Uhr:
    Sexismusdebatte - Teil II
    Gestern Abend bei Maischberger: Birgit Kelle war mit sachlichen Aussagen dabei und trug zu Ausgewogenheit in der Sendung bei.

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