4. Oktober 2017

18. Jaader Treffen in Schwäbisch Gmünd

„Wiedersehen am Jaader Treffen ist beste Medizin für unser Gemüt. Es macht einfach Freude und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ich bin sehr froh, heute hier zu sein.“ Eine von mehreren positiven Aussagen zum 18. Großen Jaader Treffen am 9. September in Schwäbisch Gmünd. Vertraute Gesichter, vertraute Abläufe, vertraute Mundart, vertraute Trachten, vertraute Gespräche, Feierlaune und Frohsinn: Das und noch viel mehr beflügelt uns, solange es noch möglich ist, uns zu treffen, uns im festlichen Rahmen zu begegnen.
Unser Jaader Treffen war ein Volltreffer. Die Anzahl der Gäste war erfreulich, der Gottesdienst hochklassig, das Geschehen im nahegelegenen Tanzsportzentrum DISAM im Stadtteil Mutlangen gemütlich, voller freudiger Teilnahme der vielen Gäste. Chorgesang – der Liederstrauß bestand aus „Af deser Jerd do äs e Lond“, „Wolkenhöhen, Tannenrauschen“, „Siebenbürgen, Land der Ahnen“, „Nichts kann mich mehr erfreuen“ und „Als Freunde“ – und Trachtentanz – aufgeführt wurden der „Jägermarsch“, die „Münchner Polka aus Metzingen“, „Jungsächsisch“ und „Wenn der Wein blüht“ – haben Ohr und Auge sehr gut getan. Dafür sei Chorleiter Wilhelm Ehrlich mit Vorstandsleiterin Jutta Caplat und unserem Tanzleiter Albert Terschanski Respekt und Dank ausgesprochen. Die Verpflegung im Saal war problemlos, der Krampel am Anfang und die köstlichen heimatlichen Klotschstücke (und weitere Mehlspeisen) – hier ein großes Lob an unsere emsigen Frauen! – boten gute Anhaltspunkte zu vertiefter Geselligkeit. Die zahlreichen jüngeren Elternpaare mit den beglückenden kleinen Kindern sind sehr positiv aufgefallen. Ebenso die passende Musikerformation „Evergreens“, das Tanzgeschehen mit einführender Polonaise und die Textilien-Ausstellung mit dem heimatlichen Gepräge. Schließlich die sehr überzeugende Gesamtorganisation in den Händen von Matthias Penteker und seinem Team. Es hat sich sicherlich gelohnt, so viel zu tun, zu überlegen, zu klären. All die Mühen haben beste Früchte gezeigt. Ganz lieben Dank dafür und für den Zusammenhalt der Jaader bei der Durchführung dieser gar nicht einfachen Unternehmung.
Jaader Trachtenträger. Foto: Archiv Göbbel ...
Jaader Trachtenträger. Foto: Archiv Göbbel
Ortwin Galter, in Jaad geboren, seit Jahren in Linz-Dornach Pfarrer, fiel es im einführenden Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche in Rehnenhof nicht schwer, zu uns, seinen Landsleuten, zu seinen zahlreichen Kindheitskameraden sofort den richtigen Zugang zu finden. Persönliches Erleben – etwa von einer Reise heuer auf den Spuren Luthers – diente als Anhaltspunkt, um greifbar nahe, überzeugend und richtig beflügelnd den tiefen Sinn und großen Halt unseres christlichen Glaubens aus den Bibelworten 5. Mose 6,4-9 (bzw. Lukas 10,25-28: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst.“) in großer Klarheit herauszustellen. Beim Totengedenken (seit 2011 sind 44 Landsleute verstorben), vorgetragen von Matthias Penteker, wurde wieder deutlich, wie die Erlebnisgeneration aus Jaad schmilzt. Der Vortrag des Briefes von Bischof Reinhart Guib zu unserem Treffen durch Dietmar Penteker zeigte, dass Gedenken, Nachdenken, Begegnung glaubensstärkend sind. In seinem Grußwort als HOG-Vorsitzender betonte Horst Göbbel den ­anhaltenden Gemeinschaftssinn der Jaader, ihr Bekenntnis zur christlichen Gemeinschaft, zu unserem Heimatort, zur Jaader Heimatortsgemeinschaft. „Heimatortstreffen“ sagte er, „sind seit Jahrzehnten eine der überzeugendsten Möglichkeiten der freudvollen Begegnung zwischen Menschen, die durch den gemeinsamen Heimatort eine natürliche Bindung untereinander aufweisen. Der Heimatort Jaad hat nach wie vor eine große Anziehungskraft: landschaftlich, kulturell, emotional.“ Auf die Frage, ob denn zu wenige Landsleute zu unseren Treffen kommen (1981 in Nürnberg waren es 459, 2011 in Mutlangen etwa 140), erläuterte er: Es werde so lange Treffen geben, wie Interessenten kommen. Von unseren Kindern zu erwarten, sie mögen genau so wie wir kommen, sei zu viel verlangt. Junge Menschen gingen ihre ­eigenen Wege. „Wir werden von unseren Nachkommen daran gemessen, was wir ihnen ­mitgegeben haben an Lebenserfahrung, an Rechtschaffenheit, an Traditionsbewusstsein, an Familiensinn, an Gemeinschaftssinn, an christlicher Glaubenshaltung – das sind Werte, die über das Grundgesetz weit hinausragen.“

Die Vorstandssitzung erörterte zentrale Themen der HOG Jaad: Seit 2006 z.B. spendete sie mehr als 55000 Euro für diverse Reparaturen der Jaader Kirche. Die große Aufgabe in Jaad ist die Grundrenovierung des Kirchturms, die Befestigung der Mauern im Deckenbereich mit einer Stahlseilkonstruktion und eine Lösung für das zurückerstattete Schulgebäude, für das ein potenter Investor für eine sinnvolle Nutzung gesucht wird. Unser nächstes Jaader Treffen sollte eventuell schon 2018 wieder in Schwäbisch Gmünd ausgetragen werden.

Mit Musik und Tanz, mit Gesprächen und dem Betrachten aktueller Fotos aus Jaad wurde der gemütliche Teil des Treffens fortgesetzt. Die beiden ältesten Teilnehmer, Maria Benning, 92 (Haus Nr. 180), und Thomas Engler, 84 (Haus Nr. 12), erhielten ein Präsent, der jüngste Jaader, Anton Simon Engler (Haus Nr. 137), zwei Tage zuvor in Linz geboren, wurde aus der Ferne begrüßt. Für die rund 150 Anwesenden war es ein wunderbarer Festtag.

Horst Göbbel

Schlagwörter: HOG, Jaad, Treffen

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