29. September 2009
Noch immer mitten im Geschehen: Ortwin Gunne wird 70
Dass er schon im Rentenalter ist, wusste man. Dass er aber 70 Jahre alt wird, hätte man nicht gedacht. Rührig, initiativenreich, engagiert, interessiert, voller Energie, begeht Ortwin Gunne, der Vorsitzende der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland, am 29. September in Koblenz seinen 70. Geburtstag. Er steht noch immer mitten im Gemeinschaftsleben, sei es jenes seiner Landesgruppe, sei es das des Ortsverbandes der CDU Niederberg, wo er im September 2009 zum dritten Mal zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde. Diese Institutionen lenkt er, er gestaltet ihre Aktivitäten verantwortungsbewusst, durchsetzungsfähig und willensstark. Und er ist froh, an vorderster Stelle der sächsischen und bundesdeutschen Gemeinschaft tätig sein zu dürfen.
Für die Gemeinschaft tätig zu sein hatte im Elternhaus von Ortwin Gunne Tradition. Der Vater, Michael Martin Gunne, Rektor der Volksschule in Braller, die Mutter, Hedwig Gunne, Lehrerin und Tochter des bekannten Agnethler Predigerlehrers Friedrich Hann, haben dem am 29. September 1939 in Agnetheln geborenen Kind eine positive Einstellung zur Nachbarschaft, zur Bürgerschaft, zur sächsischen Gemeinschaft vererbt. Im Agnetheln der Kriegs- und Nachkriegszeit verbringt er mit seinem Bruder und der Mutter – der Vater war 1942 im Krieg gefallen – die Kindheit und Jugend. Er besucht das neugegründete deutsche Gymnasium in Agnetheln und legt dort 1956 die Abiturprüfung ab. An diese Zeit, an die Schulzeit in den 50er Jahren, an die Jahre, wo erstmals ein deutsches Gymnasium in Agnetheln aufgebaut wurde, erinnert er sich gerne zurück. Sie haben seine Haltung und Lebenseinstellung geprägt, damals ist ein großer Freundeskreis entstanden. Obwohl er nur Kindheit und Jugend in Agnetheln verbracht hat, etwas mehr als ein Drittel seines Lebens, zählte und zählt sich Ortwin Gunne zu den echten Agnethlern.
1956 beginnt Ortwin Gunne in Agnetheln seine Ausbildung zum Verwaltungsfachmann, die er nach seinem Militärdienst 1961 in Klausenburg fortsetzt. Er arbeitet danach in der Kommunalverwaltung von Agnetheln und von Großschenk. 1964 heiratete er Ingrid Buchinger und zieht nach Hermannstadt um, wo er weiter in der Stadt- und Kreisverwaltung tätig ist, u. a. als Hauptinspektor im Handelssektor. Vielen Hermannstädtern war er in dieser Funktion behilflich. Der Hermannstädter Männerchor wurde durch seine Hilfe in die Lage versetzt, den traditionellen Jahresball angemessen zu gestalten.
Am 16. Juli 1985 stirbt seine Frau in der Bundesrepublik während einer Besuchsreise. Ortwin Gunne gelingt es unter schwierigsten Bedingungen, die Reisegenehmigung zur Teilnahme an der Beerdigung in Deutschland für sich und seine beiden minderjährigen Töchter Doris und Heike zu erlangen. Sie fahren am 27. Juli 1985 mit dem privaten PKW in die Bundesrepublik und beschließen, in Deutschland zu bleiben. Ortwin meistert den Schicksalsschlag und er meistert den Neuanfang. Fortan ist er in Koblenz alleinerziehender Vater und seit einigen Jahren auch ein liebevoller Großvater, der sich um seinen Enkelsohn kümmert. Beruflich geht es in Koblenz aufwärts. Er wird 1986 Angestellter des Arbeitsamtes und 1987 der Stadt Koblenz und arbeitet zuerst im Amt für Statistik und Einwohnerwesen, danach 17 Jahre lang im Amt für Wohnungswesen. Dort ist er wohnungssuchenden Landsleuten behilflich. 2004 wird er 65-jährig in den Ruhestand verabschiedet. 46 Jahre öffentlicher Dienst liegen hinter ihm, eine noch intensivere Zeit des Ehrenamtes vor ihm.
Die positive Einstellung von Ortwin Gunne zu unserer Gemeinschaft wird durch die Tatsache eindruckvoll bewiesen, dass er schon am 30. August 1985, einen Monat nach seiner Ankunft in Deutschland, Landsmannschaftsmitglied wird. Er erkennt schnell die Tatsache, dass die Siebenbürger Sachsen im Norden von Rheinland-Pfalz nicht organisiert sind, und betreibt die Gründung einer Kreisgruppe Koblenz (November 1986). Folgerichtig wird er auch zu deren erstem Vorsitzenden gewählt (März 1987) und ist das auch heute, nach 22 Jahren, noch immer! Der neue Kreisgruppenvorstand organisiert 1987 in Lahnstein erfolgreich die Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage und besteht die Feuertaufe. Unter der Führung von Ortwin Gunne verdoppelt sich die Mitgliederzahl der Kreisgruppe schnell.
Als Mann, der gewohnt ist, Verantwortung zu tragen, gibt er dem Drängen des damaligen Landesvorsitzenden Rudolf Kartmann zur Übernahme des Amtes nach und wird im September 2004 zum Landesvorsitzenden der Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Saarland gewählt. Öffentlichkeitsarbeit schreibt der neue Landesvorsitzende groß. Er hat seit Oktober 2004 bis heute über 50 Artikel und Beiträge in verschiedenen Zeitungen, hauptsächlich aber in der Siebenbürgischen Zeitung publiziert und ist dabei mit einem anschaulichen und flüssigen Schreibstil aufgefallen. Die geplanten und stattgefundenen Aktivitäten werden angekündigt und danach beschrieben, denn nur auf diese Art und Weise kann auf die geleistete Verbandarbeit aufmerksam gemacht werden. Auch über den Urzelnbrauch, Agnetheln und die Heimatortsgemeinschaft Agnetheln hat er sich schriftlich Gedanken gemacht und diese veröffentlicht.
Unter seiner Organisation haben Landsleute in Tracht und Mitglieder der Jugendtanzgruppe Nieder-Olm 2006 erstmals als eigenständige Gruppe am Rheinland-Pfalz-Tag in Speyer teilgenommen. 2009 in Bad Kreuznach fiel diese Gruppe Ministerpräsident Kurt Beck auf und er unterhielt sich kurz mit unseren Landsleuten. Das Einbringen der sächsischen Trachtenkultur in das größte Landesfest in Rheinland-Pfalz erfüllt Ortwin Gunne zu Recht mit Stolz.
Besonders am Herzen liegt ihm die Unterstützung der Kultur- und Jugendarbeit, auch wenn die finanziellen Möglichkeiten der Landesgruppe sehr eingeschränkt sind. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Ortwin Gunne konnten Spendengelder flüssig gemacht werden, damit der Tanzgruppe Nieder-Olm zu ihrem 20-jährigen Jubiläum im Jahr 2008 eine neue Tracht geschenkt werden konnte. Den Beschluss des Verbandstages von 2007, für die Siebenbürgische Bibliothek in Gundelsheim 1 Euro pro Mitglied zu spenden, hat die Landesgruppe Rehinland-Pfalz durch den Einsatz und die Arbeit von Ortwin Gunne vorbildlich umgesetzt.
Für eine kleine Landesgruppe wie Rheinland-Pfalz ist es äußerst wichtig, regelmäßige und konstante Einkünfte aufzuweisen. Seit seinem Amtsantritt ist Ortwin Gunne deshalb bestrebt, die Landesgruppe Rheinland-Pfalz auf eine stabile finanzielle Basis zu stellen, ihre verwaltungsmäßige Organisation durch Einsatz von EDV zu verbessern, lange ausstehende Mitgliederbeiträge einzusammeln. Seinen Aussagen nach hat er dabei schon gute Erfolge erzielt, es bliebe aber auch noch viel zu tun. Sein Ziel, die Landesgruppe zu stärken und zu stabilisieren, wird er konsequent weiterverfolgen.
Nach seinen Zukunftsvisionen bezüglich der sächsischen Gemeinschaft befragt, antwortet er einfach: „Nur gemeinsam sind wir stark“. Die Mitgliederzahl in den sächsischen Vereinen müsste erhöht werden, die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen verbessert, die Einbindung von Vereinen in unseren Verband, 2009 mit dem Beitritt des Honterusvereins begonnen, müsste fortgesetzt werden. Er begrüßt es ausdrücklich, dass seit neuestem Landsleute für Landtage und für den Bundestag kandidieren.
Ortwin Gunne ist nicht nur in siebenbürgischen Organisationen tätig. 2001 bis 2008 war er Schöffe beim Landgericht Koblenz. Seit über zwanzig Jahren ist er ehrenamtlicher Wahlvorsteher oder stellvertretender Wahlvorsteher in den verschiedensten Wahlkommissionen.
Für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz wurde er mit dem Silbernen Ehrenwappen der Landsmannschaft ausgezeichnet. Der Bundesvorstand unseres Verbandes dankt Ortwin Gunne herzlichst für seinen langjährigen Einsatz und für die geleistete Arbeit und wünscht ihm Gesundheit, Erfolg und Glück.
1956 beginnt Ortwin Gunne in Agnetheln seine Ausbildung zum Verwaltungsfachmann, die er nach seinem Militärdienst 1961 in Klausenburg fortsetzt. Er arbeitet danach in der Kommunalverwaltung von Agnetheln und von Großschenk. 1964 heiratete er Ingrid Buchinger und zieht nach Hermannstadt um, wo er weiter in der Stadt- und Kreisverwaltung tätig ist, u. a. als Hauptinspektor im Handelssektor. Vielen Hermannstädtern war er in dieser Funktion behilflich. Der Hermannstädter Männerchor wurde durch seine Hilfe in die Lage versetzt, den traditionellen Jahresball angemessen zu gestalten.
Am 16. Juli 1985 stirbt seine Frau in der Bundesrepublik während einer Besuchsreise. Ortwin Gunne gelingt es unter schwierigsten Bedingungen, die Reisegenehmigung zur Teilnahme an der Beerdigung in Deutschland für sich und seine beiden minderjährigen Töchter Doris und Heike zu erlangen. Sie fahren am 27. Juli 1985 mit dem privaten PKW in die Bundesrepublik und beschließen, in Deutschland zu bleiben. Ortwin meistert den Schicksalsschlag und er meistert den Neuanfang. Fortan ist er in Koblenz alleinerziehender Vater und seit einigen Jahren auch ein liebevoller Großvater, der sich um seinen Enkelsohn kümmert. Beruflich geht es in Koblenz aufwärts. Er wird 1986 Angestellter des Arbeitsamtes und 1987 der Stadt Koblenz und arbeitet zuerst im Amt für Statistik und Einwohnerwesen, danach 17 Jahre lang im Amt für Wohnungswesen. Dort ist er wohnungssuchenden Landsleuten behilflich. 2004 wird er 65-jährig in den Ruhestand verabschiedet. 46 Jahre öffentlicher Dienst liegen hinter ihm, eine noch intensivere Zeit des Ehrenamtes vor ihm.
Die positive Einstellung von Ortwin Gunne zu unserer Gemeinschaft wird durch die Tatsache eindruckvoll bewiesen, dass er schon am 30. August 1985, einen Monat nach seiner Ankunft in Deutschland, Landsmannschaftsmitglied wird. Er erkennt schnell die Tatsache, dass die Siebenbürger Sachsen im Norden von Rheinland-Pfalz nicht organisiert sind, und betreibt die Gründung einer Kreisgruppe Koblenz (November 1986). Folgerichtig wird er auch zu deren erstem Vorsitzenden gewählt (März 1987) und ist das auch heute, nach 22 Jahren, noch immer! Der neue Kreisgruppenvorstand organisiert 1987 in Lahnstein erfolgreich die Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage und besteht die Feuertaufe. Unter der Führung von Ortwin Gunne verdoppelt sich die Mitgliederzahl der Kreisgruppe schnell.
Als Mann, der gewohnt ist, Verantwortung zu tragen, gibt er dem Drängen des damaligen Landesvorsitzenden Rudolf Kartmann zur Übernahme des Amtes nach und wird im September 2004 zum Landesvorsitzenden der Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Saarland gewählt. Öffentlichkeitsarbeit schreibt der neue Landesvorsitzende groß. Er hat seit Oktober 2004 bis heute über 50 Artikel und Beiträge in verschiedenen Zeitungen, hauptsächlich aber in der Siebenbürgischen Zeitung publiziert und ist dabei mit einem anschaulichen und flüssigen Schreibstil aufgefallen. Die geplanten und stattgefundenen Aktivitäten werden angekündigt und danach beschrieben, denn nur auf diese Art und Weise kann auf die geleistete Verbandarbeit aufmerksam gemacht werden. Auch über den Urzelnbrauch, Agnetheln und die Heimatortsgemeinschaft Agnetheln hat er sich schriftlich Gedanken gemacht und diese veröffentlicht.
Unter seiner Organisation haben Landsleute in Tracht und Mitglieder der Jugendtanzgruppe Nieder-Olm 2006 erstmals als eigenständige Gruppe am Rheinland-Pfalz-Tag in Speyer teilgenommen. 2009 in Bad Kreuznach fiel diese Gruppe Ministerpräsident Kurt Beck auf und er unterhielt sich kurz mit unseren Landsleuten. Das Einbringen der sächsischen Trachtenkultur in das größte Landesfest in Rheinland-Pfalz erfüllt Ortwin Gunne zu Recht mit Stolz.
Besonders am Herzen liegt ihm die Unterstützung der Kultur- und Jugendarbeit, auch wenn die finanziellen Möglichkeiten der Landesgruppe sehr eingeschränkt sind. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Ortwin Gunne konnten Spendengelder flüssig gemacht werden, damit der Tanzgruppe Nieder-Olm zu ihrem 20-jährigen Jubiläum im Jahr 2008 eine neue Tracht geschenkt werden konnte. Den Beschluss des Verbandstages von 2007, für die Siebenbürgische Bibliothek in Gundelsheim 1 Euro pro Mitglied zu spenden, hat die Landesgruppe Rehinland-Pfalz durch den Einsatz und die Arbeit von Ortwin Gunne vorbildlich umgesetzt.
Für eine kleine Landesgruppe wie Rheinland-Pfalz ist es äußerst wichtig, regelmäßige und konstante Einkünfte aufzuweisen. Seit seinem Amtsantritt ist Ortwin Gunne deshalb bestrebt, die Landesgruppe Rheinland-Pfalz auf eine stabile finanzielle Basis zu stellen, ihre verwaltungsmäßige Organisation durch Einsatz von EDV zu verbessern, lange ausstehende Mitgliederbeiträge einzusammeln. Seinen Aussagen nach hat er dabei schon gute Erfolge erzielt, es bliebe aber auch noch viel zu tun. Sein Ziel, die Landesgruppe zu stärken und zu stabilisieren, wird er konsequent weiterverfolgen.
Nach seinen Zukunftsvisionen bezüglich der sächsischen Gemeinschaft befragt, antwortet er einfach: „Nur gemeinsam sind wir stark“. Die Mitgliederzahl in den sächsischen Vereinen müsste erhöht werden, die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen verbessert, die Einbindung von Vereinen in unseren Verband, 2009 mit dem Beitritt des Honterusvereins begonnen, müsste fortgesetzt werden. Er begrüßt es ausdrücklich, dass seit neuestem Landsleute für Landtage und für den Bundestag kandidieren.
Ortwin Gunne ist nicht nur in siebenbürgischen Organisationen tätig. 2001 bis 2008 war er Schöffe beim Landgericht Koblenz. Seit über zwanzig Jahren ist er ehrenamtlicher Wahlvorsteher oder stellvertretender Wahlvorsteher in den verschiedensten Wahlkommissionen.
Für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz wurde er mit dem Silbernen Ehrenwappen der Landsmannschaft ausgezeichnet. Der Bundesvorstand unseres Verbandes dankt Ortwin Gunne herzlichst für seinen langjährigen Einsatz und für die geleistete Arbeit und wünscht ihm Gesundheit, Erfolg und Glück.
Alfred Mrass, Stellvertretender Bundesvorsitzender
Schlagwörter: Verbandspolitik, Geburtstag, Rheinland-Pfalz, Porträt
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