6. Oktober 2007

Neurobiologin Hannah Monyer wurde 50

Die aus Siebenbürgen stammende Hirnforscherin Hannah Monyer feiert am 3. Oktober ihren 50. Geburtstag. Die in Großlasseln geborene Wissenschaftlerin erforscht die molekularen Grundlagen der Gehirnaktivitäten.
Ihren Rang als „Deutschlands bekannteste Neurobiologin“ (Bild der Wissenschaft, 9/2007) dokumentiert die Ansammlung hervorragender Auszeichnungen. 2004 erhielt die Heidelberger Professorin den mit 1,55 Millionen Euro höchst dotierten deutschen Forschungspreis, den Gott­fried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen For­schungsgemeinschaft. Im vergangenen Jahr ist die international angesehene Wissenschaft­lerin mit dem Forschungspreis der Philip Morris Stif­tung ausgezeichnet worden für ihre Arbeiten zur Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit des Gehirns. Das Bundesverdienstkreuz am Ban­de war ihr bereits im Jahr 1999 verliehen wor­den.

Seit Mai 1999 leitet Prof. Dr. Hannah Monyer als Ärztliche Direktorin die Abteilung Klinische Neurobiologie der Neurologischen Universitäts­klinik Heidelberg. In Heidelberg hatte sie auch ihr Medizinstudium absolviert und promoviert, ehe die Stationen Mannheim, Lübeck und Stan­ford/Kalifornien folgten. Die vielsprachige, hoch­musikalische (Klavier) Wissenschaftlerin wurde am 3. Oktober 1957 in Großlasseln geboren, besuchte ab dem 14. Lebensjahr das englische Gymnasium in Klausenburg. Den multiethnischen Austausch jener Jahre empfindet Hannah Monyer noch heute als prägend: „Für mich bedeutet es eine große Bereicherung, in Sieben­bürgen geboren zu sein.“ Ihre Schulausbildung setzte sie nach der Ausreise 1975 in Heidelberg fort, wo auch ihre steile wissenschaftliche Kar­riere begann.

In einem Interview mit der Sieben­bürgischen Zeitung hat Hannah Monyer das Typische ihrer Identität und Herkunft so definiert: „Ich bin eine Sächsin aus Rumänien. Sehr typisch und wichtig finde ich, in diesen zwei Kulturen groß geworden zu sein. Einerseits in der Familie das Sächsische: Wir sprechen bis heute Mundart. Es hat mich geprägt, in der deut­schen Schule in Hunedoara (Eisenmarkt) gewesen zu sein und damit den ersten Zugang zu deutscher Kultur erhalten zu haben. Die Gründ­lichkeit, die Fokussiertheit bei meiner Arbeit schreibe ich der deutschen Kultur zu. Genauso wichtig ist mir, dass sich das alles in Rumänien abgespielt hat. Das Rumänische hat mich gerade in Klausenburg sehr geprägt. Damit verbinde ich das Extrovertierte, den Humor.“

C. S.

Schlagwörter: Monyer, Persönlichkeiten, Naturwissenschaften

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