15. September 2007

Theatergruppe Augsburg - ein Stück sächsischer Heimat

Am 4. August herrschte auf der Bautzener Straße in Augsburg ein außergewöhnlich reges Treiben: Die Theatergruppe Augsburg sollte zur Aufführung von „Wonn hie dennich kitt?“ in die Europäische Kulturhauptstadt 2007 Hermannstadt reisen.
Es wurden Trachten, Kulissen und vieles mehr eingeladen. Um 10.30 Uhr ging es gen Sieben­bürgen. Schon auf der Reise wurden Lieder und Texte für die bevorstehende Theateraufführung im Rahmen der Siebenbürgisch-sächsischen Kulturwoche geprobt. Am 6. August, um 18 Uhr, war es dann so weit. Im vollbesetzten Thalia-Saal wurde ein vielfältiges Programm geboten. Nach der Begrüßung durch Benjamin Józsa, Ge­schäftsführer des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen („Es ist, als ob die Siebenbürger Sachsen nie weggezogen wären.“) und das Moderatoren-Team Ute Schuller und Helmut Schwarz, eröffnete die Blaskapelle aus Stuttgart das Programm. Es folgten die Tanz­gruppen aus Geretsried und Schäßburg, die Blaskapelle aus Petrifeld und Bildegg. Und dann kam der große Moment der Theatergruppe Augsburg unter Leitung von Maria Schenker.
Die Theatergruppe Augsburg zog das Publikum ...
Die Theatergruppe Augsburg zog das Publikum in Hermannstadt mit dem sächsischen Stück „Und wonn hie dennich kit“ von Maria Haydl in ihren Bann. Foto: Fred Nuss
Ein siebenbürgisch-sächsisches Theater ist auch ein Stück weit siebenbürgische Heimat. Das war auch bei der Aufführung des Theaters zu spüren. Die so gut eingespielten Theater­spieler der Augsburger Theatergruppe brachten eine außergewöhnliche Leistung und wurden vom Publikum mit großem Applaus belohnt.

Nach diesem wunderbaren Abend durften die Spieler nun auch die Europäische Kultur­hauptstadt besichtigen und bewundern. Alle Achtung, die Stadt erglänzt in einer wunderbaren Pracht. Die Fassaden und das mittelalterliche Flair, die Vielzahl an Ausstellungen und der Besuch im Brukenthalmuseum, das durfte man alles noch genießen, bevor es wieder zur nächsten Theateraufführung kam, am 12. August beim Großauer Treffen auf dem Burghof. Die Augsburger Theatergruppe unter Führung der gebürtigen Großauerin Maria Schenker führte das Stück „Hochzet mät dem Hinkeldäppchen“ auf. Diese Aufführung fand zwar nur auf einer aus Brettern gezimmerten Bühne im Zelt statt, aber sie war sehr gelungen und wurde wieder mit sehr viel Applaus und Blumensträußen für Spieler und Leiterin be­lohnt.

Nach der Woche auf dem Pfarrhof in Großau mussten wieder die Koffer gepackt werden. Die Theatergruppe zog nach Petersdorf bei Kronstadt. Im vollbesetzten Saal wurde das Stück „Und wonn hie dennich kitt?“ gezeigt. Trotz Stromausfall wurde es noch ein wunderbarer Abend. Nach den Danksagungen verabschiedeten sich die Theater­spieler von den fleißigen Organisatoren und dem Publikum. Nun durfte man noch ein paar Tage genießen. Für die Theatergruppe Augsburg und die begeisterten Begleiter war alles eine Kulturreise der besonderen Art.

Es war ein schöner Beitrag für unser liebes Hermannstadt, für die Besucher aus Sieben­bürgen und für die Besucher, die aus Deutsch­land der Veranstaltungen in der Kulturhaupt­stadt wegen angereist waren. Danke an alle, die mitgewirkt haben. Siebenbürgisch-sächsisches Theater ist und bleibt etwas ganz Besonderes, ein bisschen siebenbürgisch-sächsische Heimat!

Maria Onghert-Renten

Schlagwörter: Theater, Kulturhauptstadt, Augsburg

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