24. Juli 2008
Heimattag 2008 in Youngstown
Youngstown – Youngstown liegt im US-Bundesstaat Ohio, etwa in der Mitte zwischen Cleveland und Pittsburgh. Die Kleinstadt war vom 11. bis 13. Juli Austragungsort des Heimattages der in den Vereinigten Staaten und in Kanada lebenden Siebenbürger Sachsen. Veranstalter des Treffens, das in jährlichem Turnus in den USA und Kanada stattfindet, war der Zentralverband der Siebenbürger Sachsen, die „Alliance of Transylvanian Saxons“ (ATS). An deren Spitze steht nach dem Tod des ATS-Präsidenten David P. Bokesch (die Siebenbürgische Zeitung berichtete) seit 1. Juli Thomas J. Manning. Der „Saxon Heimattag 2008“ war für den 70-Jährigen, der für mehr als 10 000 ATS-Mitglieder in den USA verantwortlich ist, ein erster Höhepunkt seiner frisch angebrochenen Amtsperiode. Zudem fanden in Youngstown Föderationsgespräche statt. Manning erörterte mit seinen Amtskollegen John Werner, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft in Kanada, und Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und Vorsitzender der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen, vielfältige Maßnahmen.
Die offizielle Eröffnung fand am frühen Samstagabend im „Saxon-Club“ statt. Den großen Publikumszuspruch – rund 500 Gäste füllten den Ballsaal – bewerteten die Organisatoren als positive Überraschung. Nach dem Einzug der Fahnen begrüßte ATS-Präsident Thomas Manning das Publikum und die Ehrengäste. Grußworte sprachen unter anderen John Penteker für die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Kanada sowie Dr. Bernd Fabritius seitens der landsmannschaftlichen Verbände in Deutschland, Österreich und Siebenbürgen. Die feierliche Eröffnung wurde musikalisch umrahmt von der „Cleveland’s Children Saxon Dance Group“ und der „Youngstown Brass Band“.
Den anschließenden Unterhaltungsabend gestalteten Kulturgruppen aus den Vereinigten Staaten, aus Kanada und Deutschland. Neben „Erie S. S. Gesangsverein“, den „Kitchener Transylvania Dancers“ und dem „Youngstown Concordia Chorus“ traten die Jugendtanzgruppe Herzogenaurach und das „Party Trio“ auf (Berichte folgen in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung). Die ebenfalls geplanten Einlagen der Tanzgruppe der Heimatortsgemeinschaft Groß-Alisch entfielen kurzfristig infolge einer Erkrankung ihres Reiseorganisators Wilhelm Paul, 1. Sprecher der HOG Groß-Alisch.
„Gemuetlichkeit“ hatte das Heimattagsprogramm regelrecht „verordnet“. Ein Begriff, der längst schon Eingang gefunden hat ins Angelsächsische. Und Gemütlichkeit war an diesem Wochenende großgeschrieben. Nicht nur am Samstagabend. Denn zum Auftakt des Heimattagswochenendes hatte am Freitagabend ein erstes Zusammentreffen stattgefunden, zu dem auch alle Teilnehmer der Internationalen Föderationsjugendlager seit 1973 eingeladen waren.
Wie der Föderationsvorsitzende Fabritius gegenüber dieser Zeitung berichtete, wurde vereinbart, dass die Föderation sich nach 25 Jahren eine überarbeitete Satzung geben wird, über deren Grundzüge bereits Einvernehmen bestehe. Demnach soll ein Föderationsrat, bestehend aus dem Föderationsvorsitzenden und den Vorsitzenden der anderen Mitgliedsverbände als Vizepräsidenten, die Geschicke der Föderation lenken. Geplant ist die Einrichtung einer Niederlassung der Föderation in Hermannstadt „als sichtbares Zeichen der weltweiten Vernetzung der Siebenbürger Sachsen“. Ferner soll eine Ehrung im Namen der Föderation geschaffen werden zur Würdigung hervorragender Verdienste um die Belange der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, die über den Wirkungskreis eines Mitgliedsverbandes hinausgehen. Überdies Gegenstand der Gespräche waren geeignete Maßnahmen zur Förderung des föderationsweiten Jugendaustausches, insbesondere im Rahmen der Föderationsjugendlager.
Dabei kam das seitens Jugendtanzgruppen in Übersee bestehende Interesse an einer Teilnahme am nächstjährigen Heimattag in Dinkelsbühl zur Sprache. Spontan lud der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius alle Teilnehmer des Heimattages in Youngstown zum kommenden Pfingsttreffen nach Dinkelsbühl ein. Wie aus den Föderationsgesprächen noch hervorging, sollen im nächsten Jahr auch Reisen nach Siebenbürgen veranstaltet werden im Zusammenhang mit Auftritten von Kulturgruppen.
ATS-Präsident Thomas J. Manning beklagte eingangs seiner Rede den schmerzlichen Verlust von David Bokesch, seines Amtsvorgängers. Der Redner erinnerte an die Gründung der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen vor einem Vierteljahrhundert und äußerte sich glücklich über die funktionierende Kommunikation zwischen den Mitgliederverbänden der Föderation. Die mit diesem grenzüberschreitenden Netzwerk verbundenen ursprünglichen Grundvorstellungen, respektive Gemeinschaft und Austausch seien auch bei diesem 46. Heimattag (seit 1962) verwirklicht durch die Teilnahme diverser Jugend- und Kulturgruppen aus den Föderationsländern. Manning unterstrich die beachtlichen Spendenleistungen der ATS gerade im Bereich der Altenhilfe Siebenbürgen und überreichte dem Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius für das Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen einen Scheck über 7300 US-Dollar.
Der Bundes- und Föderationsvorsitzende überbrachte die herzlichen Grüße der Landsleute in Deutschland, überdies des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich sowie des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien. „Wällen mer bleiwen, wat mer sen?“ – Die Frage nach der Zukunft(sfähigkeit) unserer siebenbürgisch-sächsischen Identität war das Kernthema der Rede von Dr. Fabritius, der, an die Adresse der heute in Übersee beheimateten Landsleute anerkennend feststellte: „Von Ihnen können wir lernen, wie man lange Jahre nach dem Verlassen des Herkunftsgebietes seine eigene Identität wahrt und fördert. Zu Ihren Leistungen auf diesem Gebiet gratuliere ich herzlich.“ In Deutschland gefährde zunehmende Assimilation, nach vorbildlicher Integration, den Fortbestand der eigenen Identität. Angesichts der heute bestehenden, historisch entwickelten Diasporasituation der Siebenbürger Sachsen gelte es, „unser kollektives Selbstverständnis“ neu zu erfinden. Dazu müssten die in Siebenbürgen, in Österreich und Deutschland, in Kanada und in den USA lebenden Siebenbürger Sachsen ein bestandsfähiges Verbindungselement suchen und pflegen – „für uns und für kommende Generationen“. Dies könne nur vereint und vernetzt in der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen geleistet werden, betonte der Föderationsvorsitzende.
Der Bundesvorsitzende John Werner gratulierte Thomas Manning zu seiner Wahl zum ATS-Präsidenten und unterstrich die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit der Landsmannschaft in Kanada mit dem Zentralverband der Siebenbürger Sachsen in den USA. Werner verlieh seiner Hoffnung auf eine „lange, gute Zusammenarbeit“ mit dem Bundes- und Föderationsvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius Ausdruck. Die Kulturgruppen aus Deutschland bereicherten diesen Heimattag durch ihre Teilnah- me. Unsere Jugend sei unabdingbarer Garant für den zukünftigen Bestand der „Kultur und Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen“.
Verschiedene Tanz- und Musikdarbietungen der „Youngstown Culture Group“, der „Cleveland Saxon Dance Group“, des „New Castle Eintracht Männerchor“ und des „Eintracht-Saxonia Sachsenchor“ umrahmten die Kundgebung. Der Heimattag 2008 der Siebenbürger Sachsen in Nordamerika klang am Sonntagnachmittag aus mit einem Unterhaltungsprogramm, bei dem auch die Jugendtanzgruppe Herzogenaurach nochmals auftrat.
Den anschließenden Unterhaltungsabend gestalteten Kulturgruppen aus den Vereinigten Staaten, aus Kanada und Deutschland. Neben „Erie S. S. Gesangsverein“, den „Kitchener Transylvania Dancers“ und dem „Youngstown Concordia Chorus“ traten die Jugendtanzgruppe Herzogenaurach und das „Party Trio“ auf (Berichte folgen in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung). Die ebenfalls geplanten Einlagen der Tanzgruppe der Heimatortsgemeinschaft Groß-Alisch entfielen kurzfristig infolge einer Erkrankung ihres Reiseorganisators Wilhelm Paul, 1. Sprecher der HOG Groß-Alisch.
„Gemuetlichkeit“ hatte das Heimattagsprogramm regelrecht „verordnet“. Ein Begriff, der längst schon Eingang gefunden hat ins Angelsächsische. Und Gemütlichkeit war an diesem Wochenende großgeschrieben. Nicht nur am Samstagabend. Denn zum Auftakt des Heimattagswochenendes hatte am Freitagabend ein erstes Zusammentreffen stattgefunden, zu dem auch alle Teilnehmer der Internationalen Föderationsjugendlager seit 1973 eingeladen waren.
Föderationsgespräche
Anknüpfend an die beim Heimattag in Dinkelsbühl stattgefundenen Föderationsgespräche trafen am Samstagabend die Spitzenvertreter der Mitgliedsverbände USA, Kanada und Deutschland zusammen, um die künftige Zusammenarbeit vertiefend zu erörtern. An dem Föderationstreffen nahmen neben ATS-Präsident Thomas Manning, dem Bundesvorsitzenden John Werner und dem Föderations- und Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius teil: seitens der Landsmannschaft in Kanada der 1. Stellvertretende Bundesvorsitzende John Penteker und die ehemalige Bundesvorsitzende Käthe Paulini, von Seiten der ATS der 1. Vizepräsident Robert Cunningham und die 2. Vizepräsidentin Joan Miller-Malue.Wie der Föderationsvorsitzende Fabritius gegenüber dieser Zeitung berichtete, wurde vereinbart, dass die Föderation sich nach 25 Jahren eine überarbeitete Satzung geben wird, über deren Grundzüge bereits Einvernehmen bestehe. Demnach soll ein Föderationsrat, bestehend aus dem Föderationsvorsitzenden und den Vorsitzenden der anderen Mitgliedsverbände als Vizepräsidenten, die Geschicke der Föderation lenken. Geplant ist die Einrichtung einer Niederlassung der Föderation in Hermannstadt „als sichtbares Zeichen der weltweiten Vernetzung der Siebenbürger Sachsen“. Ferner soll eine Ehrung im Namen der Föderation geschaffen werden zur Würdigung hervorragender Verdienste um die Belange der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, die über den Wirkungskreis eines Mitgliedsverbandes hinausgehen. Überdies Gegenstand der Gespräche waren geeignete Maßnahmen zur Förderung des föderationsweiten Jugendaustausches, insbesondere im Rahmen der Föderationsjugendlager.
Dabei kam das seitens Jugendtanzgruppen in Übersee bestehende Interesse an einer Teilnahme am nächstjährigen Heimattag in Dinkelsbühl zur Sprache. Spontan lud der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius alle Teilnehmer des Heimattages in Youngstown zum kommenden Pfingsttreffen nach Dinkelsbühl ein. Wie aus den Föderationsgesprächen noch hervorging, sollen im nächsten Jahr auch Reisen nach Siebenbürgen veranstaltet werden im Zusammenhang mit Auftritten von Kulturgruppen.
Gute Zusammenarbeit fortführen
Das Heimattagsprogramm am Sonntag begann mit einem Festgottesdienst, den die „Youngstown Brass Band“ und der „Eintracht-Saxonia Sachsenchor“ musikalisch begleiteten. Bei der nachfolgenden Kundgebung hielten die Spitzenvertreter der in Youngstown präsenten Mitglie- derverbände der Föderation, Thomas Manning (USA), John Werner (Kanada) und Dr. Bernd Fabritius (Deutschland), Ansprachen.ATS-Präsident Thomas J. Manning beklagte eingangs seiner Rede den schmerzlichen Verlust von David Bokesch, seines Amtsvorgängers. Der Redner erinnerte an die Gründung der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen vor einem Vierteljahrhundert und äußerte sich glücklich über die funktionierende Kommunikation zwischen den Mitgliederverbänden der Föderation. Die mit diesem grenzüberschreitenden Netzwerk verbundenen ursprünglichen Grundvorstellungen, respektive Gemeinschaft und Austausch seien auch bei diesem 46. Heimattag (seit 1962) verwirklicht durch die Teilnahme diverser Jugend- und Kulturgruppen aus den Föderationsländern. Manning unterstrich die beachtlichen Spendenleistungen der ATS gerade im Bereich der Altenhilfe Siebenbürgen und überreichte dem Bundesvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius für das Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen einen Scheck über 7300 US-Dollar.
Der Bundes- und Föderationsvorsitzende überbrachte die herzlichen Grüße der Landsleute in Deutschland, überdies des Bundesverbandes der Siebenbürger Sachsen in Österreich sowie des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien. „Wällen mer bleiwen, wat mer sen?“ – Die Frage nach der Zukunft(sfähigkeit) unserer siebenbürgisch-sächsischen Identität war das Kernthema der Rede von Dr. Fabritius, der, an die Adresse der heute in Übersee beheimateten Landsleute anerkennend feststellte: „Von Ihnen können wir lernen, wie man lange Jahre nach dem Verlassen des Herkunftsgebietes seine eigene Identität wahrt und fördert. Zu Ihren Leistungen auf diesem Gebiet gratuliere ich herzlich.“ In Deutschland gefährde zunehmende Assimilation, nach vorbildlicher Integration, den Fortbestand der eigenen Identität. Angesichts der heute bestehenden, historisch entwickelten Diasporasituation der Siebenbürger Sachsen gelte es, „unser kollektives Selbstverständnis“ neu zu erfinden. Dazu müssten die in Siebenbürgen, in Österreich und Deutschland, in Kanada und in den USA lebenden Siebenbürger Sachsen ein bestandsfähiges Verbindungselement suchen und pflegen – „für uns und für kommende Generationen“. Dies könne nur vereint und vernetzt in der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen geleistet werden, betonte der Föderationsvorsitzende.
Der Bundesvorsitzende John Werner gratulierte Thomas Manning zu seiner Wahl zum ATS-Präsidenten und unterstrich die enge partnerschaftliche Zusammenarbeit der Landsmannschaft in Kanada mit dem Zentralverband der Siebenbürger Sachsen in den USA. Werner verlieh seiner Hoffnung auf eine „lange, gute Zusammenarbeit“ mit dem Bundes- und Föderationsvorsitzenden Dr. Bernd Fabritius Ausdruck. Die Kulturgruppen aus Deutschland bereicherten diesen Heimattag durch ihre Teilnah- me. Unsere Jugend sei unabdingbarer Garant für den zukünftigen Bestand der „Kultur und Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen“.
Verschiedene Tanz- und Musikdarbietungen der „Youngstown Culture Group“, der „Cleveland Saxon Dance Group“, des „New Castle Eintracht Männerchor“ und des „Eintracht-Saxonia Sachsenchor“ umrahmten die Kundgebung. Der Heimattag 2008 der Siebenbürger Sachsen in Nordamerika klang am Sonntagnachmittag aus mit einem Unterhaltungsprogramm, bei dem auch die Jugendtanzgruppe Herzogenaurach nochmals auftrat.
Christian Schoger
49 Bewertungen:
Neueste Kommentare
- 27.07.2008, 12:04 Uhr von boinzken: jooooiiii.. na gut ich kopiere mal meine kleine Zusammenfassug hier rein... Tag 1 Start in ... [weiter]
- 27.07.2008, 11:28 Uhr von Wittl: Boinzken, her mit den Fotos der Jugendtanzgruppe. Paar Geschichtel zu eurem Youngstown-Aufenthalt ... [weiter]
- 27.07.2008, 10:44 Uhr von boinzken: Hallo Zusammen, ich war an dem Heimattag in Youngstown live dabei und muss hier auch mal meine ... [weiter]
Artikel wurde 12 mal kommentiert.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.