23. September 2023

Bundesvorsitzender Rainer Lehni sprach beim Tag der Heimat in Leverkusen

Vor über 70 Jahren wurde das Ostdeutsche Kreuz von der Stadt Leverkusen auf dem Manforter Friedhof errichtet, an dem jedes Jahr Anfang September der Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen (BdV), Kreisverband Leverkusen, stattfindet. Ergänzt wird diese Gedenkstätte an die Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten mit dem Friedensstein, der vom BdV Leverkusen gestiftet wurde. Der Tag der Heimat des BdV steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Krieg und Vertreibung – Geißeln der Menschheit“. Anlassbezogen war der Friedensstein mit der ukrainischen Flagge bedeckt.
Die Redner beim Tag der Heimat in Leverkusen, von ...
Die Redner beim Tag der Heimat in Leverkusen, von links: Oberbürgermeister Uwe Richrath, Bundesvorsitzender Rainer Lehni und BdV-Kreisverbandsvorsitzender Rüdiger Scholz, MdL. Foto: Anneliese Gross
Der BdV-Kreisverbandsvorsitzende Rüdiger Scholz, MdL, und Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath gingen am 3. September in ihren Begrüßungsreden auf die 1950 von den deutschen Heimatvertriebenen verkündete „Charta der Heimatvertriebenen“ ein, die sich bereits kurz nach Ende des verheerenden Zweiten Weltkriegs für Frieden in einem geeinten Europa, aber auch für das Recht auf Heimat einsetzte.

Die Gedenkrede zum Tag der Heimat hielt der Bundesvorsitzende des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Rainer Lehni. Aus­gehend vom Leitwort, führte Lehni in seiner Rede durch die geschichtlichen Ereignisse der Siebenbürger Sachsen im 20. Jahrhundert, die dazu geführt haben, dass heute die Mehrheit sei- ner Landsleute nicht mehr in der angestammten Heimat Siebenbürgen lebt.

Lehni führte den Bogen ins Heute und verurteilte den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, deren Donbass-Gebiet eine große Rolle in der Deportationsgeschichte der Siebenbürger Sachsen spielt. Angesichts dieses Krieges fordere der Bund der Vertriebenen zu Recht, dass die Deutschen aus der Ukraine, Russland und den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion einfacher als Spätaussiedler im Bundesgebiet anerkannt werden müssen und das Bundesvertriebenengesetz diesbezüglich umgehend zu ändern sei. Diese gesetzliche Anpassung hätten Vertreter der Ampelregierung dem BdV nun zugesagt. Das Bundesvertriebenengesetz, das vor genau 70 Jahren verabschiedet worden war, sei ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg zur sozialen und wirtschaftlichen Gleichstellung nach dem Zweiten Weltkrieg, betonte Lehni. Die nach diesem Gesetz vorgesehenen Fördermittel für die ost- und südostdeutsche Kultur seien jedoch von der Bundesregierung gekürzt worden, durch weitere Kürzungen entstünde großer Schaden, kritisierte der Bundesvorsitzende.
Bundesvorsitzender Rainer Lehni (4. von links) ...
Bundesvorsitzender Rainer Lehni (4. von links) mit Mitgliedern der Kreisgruppe Leverkusen beim Tag der Heimat. Foto: Edith Kellner
Nach Lehnis Gedenkrede trug die Vorsitzende der Kreisgruppe Leverkusen des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, Anneliese Gross, ein emotionales Gedicht einer ins sowjetische Lager Petrowka deportierten Siebenbürger Sächsin vor.

Zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Flucht und Vertreibung legten die Stadt Leverkusen, der BdV Leverkusen und die beteiligten Landsmannschaften Kränze am Ostdeutschen Kreuz nieder. Die Feier endete mit der deutschen Nationalhymne. Die anwesenden Siebenbürger Sachsen der Kreisgruppe Leverkusen konnten nach einem gemeinsamen Mittagessen im Gemeindehaus Quettingen den Nachmittag in fröhlicher Runde ausklingen lassen.

Schlagwörter: Rainer Lehni, Bundesvorsitzender, Tag der Heimat, Leverkusen, NRW

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