3. November 2009

Siebenbürgenforum: "Einmalige Chance, etwas ganz Besonderes zu machen"

Zum zweiten Mal in diesem Jahr kamen Vorstand und Vertreter des Siebenbürgenforums in Hermannstadt zusammen. Bei den Sitzungen, die beide am 31. Oktober stattfanden, wurden Erfolge vorgestellt sowie Kritik geäußert. Der Vorstand bestimmte den Termin für das 20. Sachsentreffen und beschloss, Peter Pastior die Honterus-Medaille 2010 zu verleihen. Neben den Vertretern der siebenbürgischen Lokalforen nahmen der Vorsitzende des Demokratischen Forums der Deutschen in Siebenbürgen (DFDS), Dr. Paul Jürgen Porr, der Schäßburger Forumsvorsitzende Dr. Karl Scheerer und der Geschäftsführer des Siebenbürgenforums Benjamin Jósza teil.
Die Vertreterversammlung begann mit einer Schweigeminute für Daniel Thellmann, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des DFDS, und Johann Schwartz, ehemaliger Vorsitzender des Nordsiebenbürgenforums. Danach wurde die Tagesordnung abgearbeitet. Kreisratspräsident Martin Bottesch würdigte die Nominierung von Klaus Johannis für den Posten des Premierministers. Wenn Johannis nach den Wahlen dieses Amt möglicherweise bekleiden sollte, hätte dies sicher Einfluss auf das Forum. „Wir sind sichtbarer geworden, als wir es jemals waren in ganz Rumänien“, meinte Bottesch. Nun wisse das ganze Land, dass es noch Siebenbürger Sachsen gibt. „Es ist eine einmalige Chance, dass wir etwas ganz Besonderes machen durch einen unserer Vertreter.“ Zuvor hatte Dr. Porr den Tätigkeitsbericht des vergangenen halben Jahres präsentiert. „Auf politischer Ebene war das bedeutendste Ereignis vor wenigen Tagen der Besuch von Norbert Kartmann, Landtagspräsident in Hessen“, sagte Porr. Die Ende September eröffnete Niederlassung der weltweiten Förderation der Siebenbürgen Sachsen im Gebäude des Hermannstädter Forums wertete Porr als ein erneutes Zeichen für den Zusammenhalt der Siebenbürger Sachsen weltweit. Als Erfolg bezeichnete er den Fortbestand des Zentrums für Lehrerfortbildung (ZfL) in Mediasch, der nach einer Intervention des Abgeordneten des Deutschen Forums, Ovidiu Ganț, gesichert worden sei. Erfolgreiche Veranstaltungen im Kultur- und Bildungsbereich seien der Siebenbürgische Lehrertag, die Deutsche Kulturwoche in Schäßburg und das Sachsentreffen in Birthälm gewesen.
Dr. Paul Jürgen Porr (stehend, links Benjamin ...
Dr. Paul Jürgen Porr (stehend, links Benjamin Jósza, rechts Dr. Karl Scheerer) kritisierte das Verhalten der Banatia-Stiftung. Foto: Holger Wermke
Kritisiert wurde das Verhalten der regionalen Banater Wirtschaftsstiftung bei der Einwerbung von Fördergeldern des deutschen Innenministeriums (BMI). Laut Porr habe die Banatia-Stiftung vom BMI zusätzlich zur Verfügung gestellte Mittel in Höhe von 48 000 Euro ohne vorherige Absprache mit dem Landesforum bekommen. Porr wertete dies als unkollegiales Verhalten gegenüber den anderen vier Stiftungen der deutschen Minderheit. „Anstatt sich zu solidarisieren, balkanisieren sich die Deutschen“, lautete sein Kommtar. Er schlug vor, dass bei der anstehenden Jahresplanungskonferenz im Januar diesen Betrag der dem Banat zustehenden Summe für 2010 abziehen und gleichmäßig auf die anderen Stiftungen verteilen. Dies stieß bei den Vertretern der Ortsforen auf Zustimmung.

Bei der zuvor stattgefundenen Vorstandssitzung des Siebenbürgenforums bestimmten die Vorstandsmitglieder den 18. September 2010 als Termin für das kommende Sachsentreffen in Bistritz. Außerdem wurde beschlossen, dass Peter Pastior, Vorsitzender des Sozialwerks der Siebenbürger Sachsen, im kommenden Jahr die Honterus-Medaille verliehen wird.

Holger Wermke

Schlagwörter: Forum

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