14. September 2007

In Hermannstadt: Trachtenpupen von Edith Rothbächer

Im Rahmen des 17. Sachsentreffen wird vom 14. bis 16. September 2007 im Lutschhaus (Forumssitz) am Großen Ring in Hermannstadt eine Auswahl der Trachtenpuppen von Edith Rothbächer gezeigt.
Die über 60 Trachtenpuppen wurden von Edith Rothbächer dem Friedrich-Teutsch-Haus übergeben, das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum Hermanstadt unter Leitung von Dr. Gudrun-Liane Ittu die Ausstellung organisiert. Diese Sammlung ist das Ergebnis eines Aufrufes des Landeskonsistoriums der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien und Bischof D. Dr. Christoph Klein, den die Waldkraiburgerin Edith Rothbächer zum Anlass genommen hat, über 60 detailgetreue Trachtenpuppen nach Bilddarstellungen und eingehendem Studium der Trachten zu fertigen.

Edith Rothbächer wurde 1932 in Bukarest als Tochter des Schneidermeisters Johann Roth aus Großschenk und der Schneiderin Christine, geb. Roth, aus Agnetheln geboren. Sie hat in der väterlichen Werkstatt schon als Schülerin das Schneiderhandwerk kennengelernt. In Schäßburg besuchte sie das Untergymnasium und das Lehrerseminar. Danach studierte sie in Klausenburg Physik und Mathematik. Nach Berufsjahren als Assistentin für Physik an der Universität Kronstadt und als Gymnasiallehrerin am Honterus-Lyzeum in Kronstadt war sie bis zum Renteneintritt 1992 als Lehrerin für Mathematik und Physik an verschiedenen Schulen in Bayern tätig. Nach 1994 begann sie mit ihrem zeitintensiven Hobby der Herstellung von Trachtenpuppen. Dank ihrer künstlerisch-gestalterischen Fähigkeiten und großer Geduld schuf sie kleine Meisterwerke. Sie besuchte Trachtenveranstaltungen und fotografierte unzählige Trachten und Details, die sie später bei der Fertigung als Vorlage benutzte. Mit großem Erfolg wurden die Trachtenpuppen ab 1997 in bisher 38 Ausstellungen und Diavorträgen gezeigt und 1999 in einem Kalender auf Bildern festgehalten. Am Beispiel einer Trachtenpuppe, dem „Mädchen in Zeidner Konfirmandentracht“, lässt sich der Arbeitsaufwand, die Beschaffungs- und Materialkosten ermitteln. Es sind ca. 53 Handarbeitsstunden und 386 Euro.

Ihre Trachtenpuppen repräsentieren alle sieben Trachtenlandschaften: Hermannstädter Gegend, Unterwald, Kokelgebiet, Repser Ländchen, Harbachtal, Burzenland und Nösnerland. Durch die maßstabs- und originalgetreue Darstellung der Trachten werden wertvolle Details der alten Kultur überliefert und das Erbe der Siebenbürger Sachsen bewahrt. In der Zusammenschau der verschiedenen Trachten auf den 60-70 cm hohen Porzellan-Puppen vermittelt die Ausstellung einen einmaligen Überblick.

Schlagwörter: Rothbächer, Trachtenpuppen, Hermannstadt

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