22. November 2005

Besonderer Dank für Hilfeleistungen des Sozialwerks

Im modernen, einladenden Gemeinschaftssaal des Altenheimes Bulmenau in Kronstadt trat am 12. November die Vertreterversammlung des Siebenbürgenforums (DFDS) unter dem Vorsitz von Dr. Paul Jürgen Porr zusammen. Die Tagungen werden gelegentlich in einer anderen Stadt Siebenbürgens - nicht immer in Hermannstadt, wo sich die Geschäftsstelle befindet - abgehalten.
Und da zu den fünf Punkten der Tagesordnung auch ein Bericht der Sozialkommission gehörte, eignete sich der Standort bestens für diese Debatte. Die Delegierten der Zentrums- und Lokalforen konnten in Kronstadt sehen, wie wichtig Sozialfürsorge ist und wie beispielhaft sie durchgeführt werden kann.

Im politischen Bereich berichtete der Vorsitzende des Siebenbürgenforums, Dr. Paul Jürgen Porr, unter anderem über die Begegnung mit dem hessischen Landtagspräsidenten Norbert Kartmann, dessen Vater aus Hetzeldorf stammt. Auf seiner Siebenbürgenreise war Kartmann von Porr, dem DFDR-Abgeordenten im rumänischen Parlament, Ovidiu Gant, und dem Bürgermeister von Mediasch, Daniel Thellmann, begleitet worden. Besonderes Interesse zeigte der hessissche Gast freilich für die Herkunft seines Vaters und war beeindruckt vom Kulturgut und den Menschen, die er treffen und sprechen konnte. Weiterhin bezog sich der Vorsitzende des Siebenbürgenforums auf das 5. Symposium der deutschen Minderheiten aus Ländern der ehemaligen k.u.k. Monarchie, an dem rund 60 Personen im September in Hermannstadt teilgenommen hatten.

Ende Oktober hatte Dr. Paul Jürgen Porr bei der Tagung der Kreisgruppenvorsitzenden und dem Kirchentag in Schwabach einen Bericht über die politische Lage in Rumänien und das Forum vorgelegt. Der Zusammenarbeit mit den Landsmannschaften misst er eine besondere Bedeutung bei. Zu Pfingsten war Porr zu Gast beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl und nahm dort an den Gesprächen im Rahmen der weltweiten Föderation der Siebenbürger Sachsen teil.

Über das Sachsentreffen, das am 17. September 2005 in Birthälm stattgefunden hatte, wurden die positiven Eindrücke der in- und ausländischen Gäste vermerkt. Der dort aufgekommene Vorschlag, das jährliche Sachsentreffen im Wechsel in anderen Orten zu organisieren, wird noch eingehend analysiert. Nach einer Umfrage auch an der Basis soll entschieden werden, ob weiterhin Birthälm der feste Standort bleibt oder nicht. Auf jeden Fall findet das Sachsentreffen im nächsten Jahr am 16. September wieder in Birthälm statt.

Über die sozialen Probleme gab es gleich zwei Berichterstatter. Porr hatte in seinem Tätigkeitsbericht die von der Saxonia gebotene Wirtschaftsförderung kurz angesprochen. Ihm und dem Geschäftsführer der Saxonia-Stiftung, Karl Arthur Ehrmann, ist es in den letzten Monaten gelungen, die Lage der Saxonia-Stiftung zu klären. Gegenüber den rumänischen Behörden konnte deutlich gemacht werden, dass die Saxonia kein Kreditgeber und somit nicht von der Gesetzesänderung betroffen ist. Dr. Porr dankte Karl Arthur Ehrmann für seinen effizienten und mutigen Einsatz.

Der Geschäftsführer der Saxonia-Stiftung bot eine Übersicht der in diesem Jahr vermittelten Hilfen an Bedürftige. Die Unterstützung in Form von Lebensmittelpaketen und Geld hat sich als außerordentlich hilfreich und notwendig erwiesen. Die Hilfen kommen teilweise vom Bundesinnenministerium über das Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen in München, zudem sind es die eigenen Hilfsprojekte des Sozialwerkes, die 3 781 Personen zugute kommen und sich heuer auf 85 249 Euro belaufen. Dafür wurde dem Sozialwerk ein besonderer Dank ausgesprochen. Zudem wurden die von Familie Däuwel aus Germersheim gebotene "Hilfe für Siebenbürgen", die von der "Neuen Kronstädter Zeitung" auch heuer ermöglichte Unterstützung für Bedürftige zu Ostern und Weihnachten, die Hilfstransporte von Hans Hermann Krauss und die des Roten Kreuzes aus Österreich erwähnt.

In diesem Kontext präsentierte Dr. Paul Jürgen Porr ein Schreiben des Vorsitzenden des Sozialwerkes der Siebenbürger Sachsen, Peter Pastior, in dem darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Bedürftigkeit der Empfänger durch geeignete Dokumente vorzunehmen ist: "Als Maßstab der Bedürftigkeit gilt regelmäßig, dass der Hilfsempfänger seinen Lebensunterhalt nicht selbst oder durch Inanspruchnahme Unterhaltspflichtiger bestreiten kann."

Der zweite Berichterstatter über die soziale Problematik war Ortwin Hellmann, der als Vorsitzender des Blumenau-Vereins, als Träger des Altenheimes, stets bemüht ist, den Heimbewohnern beste Voraussetzungen zu bieten, diese wichtige Sozialeinrichtung weiter zu modernisieren und zu erweitern. Davon konnten sich die aus ganz Siebenbürgen angereisten Delegierten anlässlich einer Führung überzeugen. Die gegenwärtige Kapazität des Heimes beträgt 35 Plätze, und von hier aus wird auch das "Essen auf Rädern" an 50 Empfänger ausgeteilt. Ferner berichtete Ortwin Hellmann über den sozialen Einsatz des Kronstädter Kreisforums. Diesbezüglich erfreuen sich besonderes die Arztpraxen besonderer Nachfrage.

Beraten wurde auch über eine Liste der für 2006 geplanten Haushaltsprojekte sämtlicher Zentrums-und Lokalforen in Siebenbürgen. Diese sehen Investitionen, Förderung von Kulturveranstaltungen, Ausstattungen der Geschäftsstellen, Buchproduktion, Reparaturen, Verwaltungskosten u.a. vor. Eine Entscheidung über die Projekte, die eine Finanzierung erhalten, wird die Vertreterversammlung des Landesforums treffen. Die Förderung hängt natürlich von den Geldzuweisungen vom Bundesinnenministerium und dem Departement für interethnische Beziehungen der rumänischen Regierung für das Jahr 2006 ab.

Dr. Paul Jürgen Porr nahm die Begegnung und die angeregten Aussprachen zum Anlass, um den Teilnehemrn für ihre Tätigkeit und ihren Einsatz für die Gemeinschaft zu danken. Den Gastgebern sprach er Lob aus: Sie hätten bewiesen, "dass man in Kronstadt auch ohne große Worte große Dinge meistern kann".

Dieter Drotleff

Schlagwörter: Saxonia, Sozialwerk

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