26. Oktober 2004

Ute Moisuc: Einsatz für die Banater Schwaben

Die Herkunft spielt für sie keine so große Rolle wie die Einstellung jedes Einzelnen: „Unter den gegebenen Umständen - in Rumänien leben um die 60 000 Deutsche - sollten wir alle am selben Strang ziehen, um das Wertvolle, das uns kennzeichnet, zu erhalten, namentlich unsere Sprache, Tradition, Gemeinschaftssinn und vieles mehr.“ Dies erklärte die Siebenbürger Sächsin Ute Moisuc gegenüber der Siebenbürgischen Zeitung.
Die Banater Schwaben hat sie nach bald 40 Jahren lieb gewonnen. „Es sind fleißige, offenherzige Menschen, die mich nie haben spüren lassen, dass ich von ‚auswärts‘ gekommen bin.“ Ute, geborene Wagner, wurde am 8. Juli 1944 in einer Pfarrersfamilie in Stein bei Reps geboren. Nach dem Gymnasium in Agnetheln studierte sie Chemie an der Klausenburger Universität und kam 1967 nach Temeswar, wo sie zunächst am Agronomie-Institut und dann 18 Jahre lang, von 1968 bis 1987, als Forscherin beim Chemiezentrum der Akademie in Temeswar arbeitete. Aus der 1969 geschlossenen Ehe mit Alexander Moisuc, zurzeit Prorektor der Universität für Landwirtschaft in Temeswar, ging eine Tochter hervor, die heute als Ärztin in der Diabetesabteilung des Kreiskrankenhauses in der Begastadt arbeitet.

Ute Moisuc
Ute Moisuc

Von 1987 bis 1990 wirkte Ute Moisuc im Labor der Biochemie-Abteilung an der Temeswarer Medizinhochschule. Parallel dazu, seit 1977 übersetzte und betreute sie als Mitarbeiterin des Bukarester Schulbuchverlags die deutschsprachigen Schulbücher für Chemie für alle zwölf Klassen sowie für Biologie und Mathematik für die Grundschule. Von 1990 bis zum Rentenantritt im Jahr 2000 war sie beim Schulbuchverlag angestellt. Ihre redaktionelle Erfahrung konnte sie seit 1993 auch als Geschäftsführerin des Banater Forums einbringen, das jährlich drei bis vier deutschsprachige Bücher herausgibt.

Zudem organisiert die Siebenbürgerin die Aktivitäten im Festsaal des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses in Temeswar, angefangen von Tagungen über Seminare und Ausstellungen bis hin zu gemütlichen Nachmittagen. Fachkenntnisse, Geduld und Hingabe sind Eigenschaften, die die Siebenbürgerin bei der Bewältigung ihrer alltäglichen Arbeit im Banater Forum voll zur Geltung bringt, berichtet die Karpatenrundschau. Einen besonderen Höhepunkt bedeuten die Heimattage der Banater Deutschen, die jedes zweite Jahr in Temeswar stattfinden - ein Pendant des Sachsentreffens in Birthälm. Mindestens 200 schwäbische Trachtenpaare nehmen daran teil, in einem wissenschaftlichen Symposion werden geschichtliche und aktuelle Themen erörtert. Die nächsten Heimattage sind für 20. bis 22. Mai 2005 geplant. Der Termin sei so festgelegt worden, um Überschneidungen mit dem Heimattag der Banater Schwaben in Ulm zu vermeiden, erläutert Ute Moisuc.

Für ihre Verdienste um das Kulturleben der Banater Schwaben wurde die 60-jährige Siebenbürgerin kürzlich mit der Ehrenplakette Adam Müller-Guttenbrunn des Demokratischen Forums der Deutschen in Temeswar gewürdigt.

Siegbert Bruss


Schlagwörter: Banat, Stein

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