16. Juli 2007

Der Kronstädter Kurt Speil beendet über 67-jährige Dirigentenlaufbahn

Am 2. Mai 1924 in Kronstadt geboren, beginnt Kurt Speil seine musikalische Laufbahn schon 1939 als Dirigent der Schülerblasmusik in seiner Heimatstadt. Mit 17 Jahren ist er Primus Musikus einer 60 Mann starken Blaskapelle und Dirigent des Schülertanzorchesters. Selbst in der Kriegsgefangenschaft 1945 bis 1948 in Tiflis (Georgien) leitet er die Lagerkapelle und schreibt die Noten auf braunes Zementsackpapier.
Von 1949 bis 1956 ist er Lehrer und Schulrektor in Marienburg im Burzenland, auch dort wieder Blasmusikdirigent. Ab 1959 spielt er als Trompeter in der Big-Band der Kronstädter LKW-Werke. Von 1968 bis 1972 leitet Speil auch den „Stürmer-Chor“ in Kronstadt, eine Abteilung des dortigen Männergesangvereins. In diesem Jahr siedelt er nach Deutschland aus. Ein Jahr später, 1973, übernimmt er von Hans Hitsch die Leitung des „Stürmer“-Chores in Deutschland.

Nach seiner Aussiedlung finden wir ihn auch in der Stadtkapelle in Weinsberg, für kurze Zeit auch als deren Dirigent. 1978 wird er zum Dirigenten der Siebenbürgischen Blasmusik Stuttgart berufen. Danach leitet er den Talheimer Schülerchor zu vielen erfolgreichen Auftritten. Ein Höhepunkt in der musikalischen Laufbahn ist seine Tätigkeit im Siebenbürgischen Unterhaltungsorchester in Heilbronn 1980-1990 mit 18 Aufführungen des Singspiels „Bauernhochzeit in Siebenbürgen“ in verschiedenen Städten der Bundesrepublik.
Kurt Speil ...
Kurt Speil
1990 gründet er das Heilbronner Seniorenorchester und ist bis letztes Jahr auch dessen Dirigent. Am 14. Dezember 2006 wird Kurt Speil mit einer Urkunde zum „Ehrendirigenten“ des Heilbronner Seniorenorchesters ernannt. Im Mai 2007 wird er feierlich verabschiedet und übergibt den Dirigentenstab des Seniorenorchesters an seinen Nachfolger.

Besonders hervorzuheben ist, dass Kurt Speil in den ganzen Jahren seiner Tätigkeit, in bewundernswerter Weise und in nächtelanger Arbeit, Noten geschrieben, Arrangements erstellt und viele eigene Kompositionen beigetragen hat. Diese kurze biographische Übersicht zeigt in überzeugender Weise, wie ein musikbegeisterter Mensch andere mitreißen kann, durch seinen Fleiß mit Notenschreiben usw. den ihm anvertrauten Formationen viel Geld erspart und ihnen einen bedeutenden Fundus an Noten hinterlässt. Wir alle, die ihn kennen und die mit ihm musiziert haben, bedauern es sehr, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, seine wertvolle Tätigkeit als Dirigent weiterhin auszuüben.

Gerhard Truetsch

Schlagwörter: Speil, Musiker

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