25. Dezember 2006

Wer flicht dem Mimen heute alte Kränze?

Ehemalige Mitglieder der deutschen Abteilung der Hermannstädter Bühne trafen sich bei München. Es war eine spontane Entscheidung ehemaliger Ensemblemitglieder sich anlässlich des 50-jährigen Gründungsjubiläums der deutschen Abteilung zu treffen – in Deutschland, denn lange Zeit hatte man auf eine Einladung nach Hermannstadt gewartet.
Harriett Wolff und Frieder Schuller hatten gerufen. Und sie waren gekommen – am 25. November nach Eichenau bei München: Monica Barabas, Franz Csiky, Karin Decker, Udo Dürr, Stefan Erdös, Karin Fronius, Erhard Graeff, Beatrice Gutt, Hannes Höchsmann, Jochen Grumm, Heidrun Keinzel, Marietta Lissai, Rolf Maurer, Valentin Martinov, Georg Metzenrath, Luise Pelger, Hans Pomarius, Frieder Schuller, Annemarie Schunn, Hanns Schuschnig, Dag Wester, Wolfgang Weber und Klaus Zey.

Applaus für Hanns Schuschnig: v.l.n.r. Hannes Höchsmann, Rolf Maurer, Karin Fronius, Beatrice Gutt, Hanns Schuschnig, Annemarie Schunn, Dag Wester.
Applaus für Hanns Schuschnig: v.l.n.r. Hannes Höchsmann, Rolf Maurer, Karin Fronius, Beatrice Gutt, Hanns Schuschnig, Annemarie Schunn, Dag Wester.

Der langjährige Leiter der Deutschen Abteilung, Hanns Schuschnig, erinnerte in seiner Ansprache an die legendäre Freilicht-Gewitter-Aufführung der „Mutter Courage“ im Klostergarten, an die vielen schönen, schweren, spannenden, begeisternden, politisch schwierigen, aber immer mit viel Liebe für das Theater gespielten Vorstellungen in Hermannstadt, in den Abstecherorten und auf den Tourneen. Diese Leistung im Dienste der deutschen und rumänischen Kultur verdiene uneingeschränkt Anerkennung.

Wie es im Alltag und bei den Feiern der DASS so zuging, konnte man in vielen anekdotischen Erzählungen hören, auf vielen Fotos, die von Hand zu Hand gingen, sehen. Eine humoristischen Zusammenfassung der verschiedenen Facetten des Schauspielerlebens brachte Marietta Lissai mit ihren voller Verve vorgetragenen Reimen, für eine Überraschung sorgte Inspizient Stefan Erdös: Vor der Abfahrt nach Bayern hatte er aus Hermannstadt eine an alle Ehemaligen gerichtete Einladung zu den Feierlichkeiten am Radu-Stanca-Theater erhalten: Sie begannen bekanntlich am 29. November, also vier Tage nach dem Eintreffen der Einladung, so dass wohl kaum einer der beim Treffen Anwesenden es geschafft haben wird, nach Hermannstadt zu reisen. Mit Dank wurde aber registriert, dass die Ehemaligen von „ihrer“ Bühne nicht vollends vergessen wurden – dem Mimen flicht die Nachwelt also doch ab und zu Kränze...

Franz Csiky

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 20. Dezember 2006, Seite 13)

Schlagwörter: Theater, Hermannstadt, Treffen

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