7. Februar 2024

Was kann ein Haus der Heimat? 25 Jahre Haus der Heimat (HdH) in Nürnberg

Die Geschichte des HdH in Nürnberg begann im Herbst 1998 klein, mit einzelnen Landsmannschaften, die sehr froh waren, ein Dach über ihren Treffen und für die Kulturpflege zu haben. Für die Räumlichkeiten und für die jährlichen finanziellen Mittel gebührt großer Dank dem Freistaat Bayern, der Stadt Nürnberg und dem Bezirk Mittelfranken. Erst ging es darum, über Projekte die mitgebrachte Kultur der Aussiedler und Vertriebenen zu pflegen, in der neuen Heimat einzubringen und sich gegenseitig besser kennenzulernen.
Geschäftsstelle Haus der Heimat mit MdB, von ...
Geschäftsstelle Haus der Heimat mit MdB, von links: Natalie Keller, Geschäftsleiterin Haus der Heimat e.V., Werner Henning, Vorsitzender Haus der Heimat e.V., Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Annette Folkendt, Assistentin der Geschäftsleiterin. Foto: Ekaterina Dorohova, HdH
Der nächste Schritt, der einherging mit gemeinsamen Veranstaltungen aller Mitglieder des HdH e.V., war die Öffnung des Hauses in den Stadtteil Langwasser, in die Stadt Nürnberg, den Bezirk Mittelfranken und darüber hinaus. Diese Vielfalt brachte dem HdH nicht nur Bekanntheit, nicht nur Sprachschüler unterschiedlicher Zuwanderergruppen und Einheimische, wie z. B. den Bürgerverein Langwasser, ins Haus, sondern auch junge Leute, neue Akzente in der Kulturarbeit und damit ständig neue Herausforderungen.

Herausforderungen

Herausforderungen und den Wandel der Gesellschaft aufzugreifen, ist eine wichtige Aufgabe jeder Institution. Mit dem Vorsitzenden des HdH Horst Göbbel, der auch bestrebt war, über unseren Grundstücksrand hinwegzublicken, mit dem ebenso mitgehenden 15-köpfigen Vorstand HdH und mit den durch freundschaftliche Beziehungen und gegenseitigen Respekt eng verbundenen Angestellten, für die ich Annette Folkendt stellvertretend nennen möchte, konnte ich als Geschäftsleiterin viele Herausforderungen annehmen und federführend betreuen. Mit diesem engagierten Team und vielen weiteren Ehrenamtlichen gelang es uns, das HdH als modernes Haus zu etablieren, dessen guter Ruf auch in Berlin bekannt ist, wie Natalie Pawlik, die Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, am 23. Januar beim Jahresempfang des HdH zum 25. Geburtstag des HdH sagte.

Als das Haus aus allen Nähten platzte, wurde parteiübergreifend im bayerischen Landtag ein Anbau beschlossen, der dem HdH weitere Perspektiven öffnet. Beim Jahresempfang wünschte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König dem HdH weitere erfolgreiche 100 Jahre. Diese zu gestalten, sind inzwischen Werner Henning, Siebenbürger Sachse, als Vorsitzender und Natalie Keller, Russlanddeutsche, als Geschäftsleiterin des HdH angetreten. Horst Göbbel und ich freuen uns, den Stab in vielversprechende Hände gelegt zu haben. Den Jahresempfang 2024 haben sie auch medienwirksam sehr ansprechend gestaltet und es kamen ehrenamtlich Aktive, Ehrengäste aus befreundeten Institutionen und viele Politiker aus demokratischen Parteien und Gremien des Bundestags, Landtags, Bezirks und der Stadt Nürnberg.
Geburtstagstorte HdH 25 Jahre mit den Mitgliedern ...
Geburtstagstorte HdH 25 Jahre mit den Mitgliedern des Vorstandes und Kursleiterinnen des Arbeitskreises 6 (Sprach- und Orientierungskurse), von rechts: Ehrenvorsitzender Horst Göbbel, Johann Schuster, Inge Alzner, Christoph Krusel, Vorsitzender Werner Henning, Dorothea Walter, stv. Vorsitzende Dr. Erna Malygin, Hildegard Steger, Helmine Buchsbaum, Ingrid Deistler, Vorne Frau Pasternak und Frau Vetter Kursleiterinnen des Arbeitskreises 6 (Sprach- und Orientierungskurse). Foto: Ekaterina Dorohova, HdH

Demokratie gestalten

Diese sprachen Worte der Anerkennung auch, weil die meisten das HdH seit vielen Jahren durch regelmäßige Anwesenheit bei Veranstaltungen begleitet haben, also wissen, was man im HdH für unsere Gesellschaft leistet. Dabei war der Begriff Demokratie und die aktuell gut besuchten Demonstrationen gegen Feinde der Demokratie allgegenwärtig.

Genau wie im Haus der Heimat Nürnberg, wo gegenseitiger Respekt Programm ist, wo die mitgebrachten Kompetenzen der Zugewanderten geschätzt und eingebaut werden, wo unsere neue Heimat Deutschland mit neuen Akzenten bereichert und die Früchte der gemeinsamen Anstrengungen zusammen genossen und gefeiert werden, so, stelle ich mir vor, wünschen sich Demokratinnen und Demokraten auch das Miteinander in Deutschland. Möge das HdH seinen Beitrag zur Demokratie auch die nächsten hundert Jahre erfolgreich bringen!

Doris Hutter, Geschäftsleiterin des HdH 2000-2023

Schlagwörter: HDH, Nürnberg, Jubiläum

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