12. August 2018
Herta Müller würdigt chinesische Dichterin Liu Xia
In Berlin fand am 13. Juli, dem ersten Todestag des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo, ein feierlicher Gedenkgottesdienst statt. Liu Xia, die Witwe des chinesischen Dissidenten, der 2017 nach jahrelanger Haft an Krebs verstarb, durfte kurz davor nach langem Hausarrest nach Deutschland ausreisen. Die Dichterin und Fotokünstlerin konnte aber wegen der erlittenen Strapazen nicht an der Feier teilnehmen. Dafür stellte die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller zwei ihrer Gedichte vor.
„Die Lyrik von Liu Xia ist eine Mischung aus Eisen und Seide“, sagte die 1953 im Banat geborene rumäniendeutsche Dichterin. Sie lobte die „Selbstbehauptung und Würde“, mit der das eingesperrte Ehepaar Liu sein Schicksal erduldete.
Leben und Werk des Freiheitskämpfers Liu Xiaobo, der in China die Charta 08 mitverfasst hatte, würdigten der kanadische China-Spezialist und Pulitzer-Preisträger Ian Johnson, die Präsidentin des Unabhängigen chinesischen PEN-Clubs Tienchi Martin-Liao und der frühere Generalsekretär des deutschen PEN-Clubs Herbert Wiesner. Der chinesische Exil-Schriftsteller Liao Yiwu, der mit Liu Xiaobo befreundet gewesen war, und Liedermacher Wolf Biermann musizierten. Den Gedenkgottesdienst leiteten der Kempener Pfarrer Roland Kühne, der für die Freilassung von Liu Xiaobo und seiner Frau gekämpft hatte, und die örtliche Pfarrerin Almut Bellmann.
Susanne Habel
Schlagwörter: Herta Müller, China, Literatur, Menschenrechte
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