1. Januar 2015

Deutscher Geographie-Professor im Visier der Securitate

Am Donnerstag, dem 8. Januar 2015, 19.00 Uhr, findet im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, in München eine vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München veranstaltete Lesung von Prof. Dr. Wilfried Heller (Göttingen) statt.
Wilfried Heller, geb. 1942 in Littmitz, Kreis Elbogen (Böhmen), ist pensionierter Universitätsprofessor für Humangeographie. Er studierte Geographie, Germanistik und Geschichte an den Universitäten Heidelberg und Erlangen, war von 1982 bis 1994 Professor am Geographischen Institut der Universität Göttingen und wirkte anschließend bis 2007 als Inhaber des Lehrstuhls für Sozial- und Kulturgeographie mit dem Schwerpunkt Migrationsforschung an der Universität Potsdam. Heller ist Träger des Sudetendeutschen Kulturpreises für Wissenschaft 2013. In den 1970er Jahren hielt er sich zu längeren Forschungsreisen zum Thema „Entwicklung des ländlichen Raumes unter dem Einfluss der staatlich gelenkten Urbanisierung“ mehrfach in Rumänien auf. Entscheidend dafür, dass er in dieser Zeit von der Securitate systematisch verfolgt und eine umfangreiche Akte über ihn angelegt wurde, war ein rumänischer Kollege, informeller Mitarbeiter der Securitate, der ihn als westdeutschen Spion denunzierte. 1989 wurde von der Securitate anlässlich einer weiteren Reise Hellers durch Rumänien eine zweite Akte angelegt, dieses Mal aber mit dem Ziel niederzuschreiben, wie Heller beeinflusst werden könnte, damit er in seinen Publikationen über Rumänien in Deutschland ein positives Bild von Rumänien zeichnet. Professor Heller hat sich Zugang zu diesen beiden Akten verschafft und sie in seinem im Schiller Verlag Hermannstadt/Bonn erschienenen Buch „Von ,Horea‘ zu ,Hans‘ – Irrungen und Wirrungen der Securitate Rumäniens im Spiegel zweier Akten“ analysiert, dabei auch den Schock, den die Lektüre dieser Dokumente ausgelöst hat, verarbeitet. Der Autor liest aus seinem Buch, stellt sich gerne einer anschließenden Diskussion und steht darüber hinaus auch zum Signieren seines Werkes zur Verfügung. Zu erreichen ist das Haus des Deutschen Ostens mit der S-Bahn bis Rosenheimer Platz, Aufgang Gasteig, Ausgang Hochstraße, oder Trambahn Linie 16 bis Gasteig oder Deutsches Museum. Parkmöglichkeiten gibt es sowohl in der Parkgarage Gasteig, als auch im Parkhaus Motorama. Weitere Parkplätze befinden sich gegenüber dem Sudetendeutschen Haus.

Schlagwörter: HDO, IKGS, Lesung, Securitate

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