13. April 2012

Zwölftes GoEast-Festival in Wiesbaden

Bei goEast, dem Festival des mittel- und osteuropäischen Films, stehen in diesem Jahr zehn Spielfilme und sechs Dokumentarfilme im Wettbewerb. Der rumänische Regisseur Cristi Puiu ist Vorsitzender der internationalen Jury, die über die Vergabe der vier mit insgesamt 29 500 Euro dotierten Preise entscheidet. Puiu wurde 2005 mit seinem Film „Der Tod des Herrn Lăzărescu“ international bekannt, 2010 erschien sein jüngster Film „Aurora“. Eine Jury der FIPRESCI vergibt den Preis der Internationalen Filmkritik.
Vom 18. bis 24. April werden in Wiesbaden, Frankfurt und erstmals auch in Mainz Filme aus der Tschechischen Republik und Polen, Bulgarien und Rumänien, Russland, der Ukraine und Georgien, Kasachstan und Usbekistan gezeigt. „Es fällt auf, dass viele Filme Eltern-Kind-Beziehungen verhandeln, auch sind jugendliche Figuren sehr häufig zentral. Dementsprechend kreisen die Handlungen um Generationenkonflikte und Aufbrüche, um Sehnsucht nach Geborgenheit, Anerkennung und Liebe“, sagt Festivalleiterin Gaby Babic. „Die Dokumentarfilme erzählen dagegen vielmehr vom Erinnern als einem oft schmerzlichen Prozess, der aber gleichzeitig befreiend und seelisch unabdingbar für das Weiterleben ist.“. Die Themen sind tragisch und komisch zugleich, wenn sie den Alltag von Familien oder Kindern und Jugendlichen, der Liebe, dem Tod und der Vergangenheit dieser Länder erzählen. So verdeutlicht der Film „Adalberts Traum“ (Gabriel Achim, Rumänien 2011) die Resignation im sozialistischen Rumänien der achtziger Jahre.

Die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ dotiert den Dokumentarfilmpreis „Erinnerung und Zukunft“ mit 10000 Euro, um junge Filmschaffende für ihr kritisches Engagement auszuzeichnen. Die Landeshauptstadt Wiesbaden vergibt den Preis für die beste Regie (7500 Euro) und das Auswärtige Amt den Preis „für künstlerische Originalität, die kulturelle Vielfalt schafft“ (2000 Euro). Das Deutsche Filminstitut freut sich, dem Frankfurter Publikum die Spielfilme des Wettbewerbs und aus der Reihe „Beyond Belonging“ den Filmklassiker „Der Mann aus Eisen“ von Andrzej Wajda in Frankfurt zu zeigen.

Katharina Kilzer

Schlagwörter: Film, Festival, Osteuropa

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