17. Januar 2010
Weihnachtsfeiern in Nürnberg und Umgebung
Die Siebenbürger Sachsen in Nürnberg, Schwabach und Fürth feierten in der Vorweihnachtszeit ausgiebig und vielfältig. Krippenspiel, Gottesdienst, Kulturnachmittag - über all diese Veranstaltungen lesen Sie im Folgenden.
Aktive Fürther Nachbarschaft
In unserer Kleeblattstadt leben viele Nationalitäten friedlich zusammen. Für die Vertiefung dieses guten Miteinanders hat unsere Nachbarschaft im Rahmen der bundesweiten interkulturellen Woche vom 23. bis 27. September 2009 mit einer besonderen Veranstaltung teilgenommen. In einer „Siebenbürgisch-Sächsischen Rockenstube“ mit kunstvollen Stickereien, Trachtenpuppen, bunt bemalten Bauernmöbeln, Frauen spinnend an Rocken und Spinnrad sowie siebenbürgischen kulinarischen Spezialitäten konnten die vielen Besucher unbekannte Traditionen kennenlernen.In seinem Grußwort dankte der Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung unserer Seniorenbeauftragten Gerda Bürger für die Initiative zu dieser Veranstaltung sowie allen, die maßgeblich zur interkulturellen Verständigung zwischen den vielen Vereinen, Organisationen und Gruppen in Fürth beitragen. Unsere Kreisverbandsvorsitzende Inge Alzner fand ebenfalls anerkennende Worte für die schöne Veranstaltung, die der siebenbürgisch-sächsische Fürther Chor musikalisch umrahmte.
Am 3. Dezember gestaltete unsere Nachbarschaft im Rahmen des Fürther Senioren-Kulturtreffs einen ähnlichen Nachmittag. Die Fürther Seniorenbeauftragte Elke Ubelacker besuchte uns mit ihrer Gruppe, die wissen wollte: „Wer sind unsere Mitbürger, die Siebenbürger Sachsen?“ Im passend zum Thema geschmückten Saal des Martin-Luther-Heimes erzählte Nachbarmutter Rosel Potoradi über Alltag und Geschichte, Sitten und Bräuche in und aus Siebenbürgen. In der Pause genossen die Besucher leckere Hanklich, Striezel und andere Spezialitäten. Sie bewunderten ausgestellte Handarbeiten und Aquarelle mit siebenbürgisch-sächsischen Kirchenburgen. Gerda Bürger zeigte Dias von einer Roder Hochzeit in wunderschönen Trachten.
Am 10. Dezember fand unsere Vorweihnachtsfeier statt. Festlich geschmückte Tische und strahlende Lichter begrüßten die rund 250 Besucher im Saal des Martin-Luther-Heimes. Pfarrerin Ute Lehnes von der St. Paulskirche Fürth verkündete die frohe Weihnachtsbotschaft. Unter der Leitung von Reinhold Schneider sang der Chor besinnliche Weisen. Zum Kaffeetrinken gab es den traditionellen Nuss-Striezel und Gelegenheit zu Gesprächen. In aufgeregter Spannung warteten die Kinder auf ihren Auftritt. Schließlich öffnete sich der Vorhang und gab eine schön geschmückte Bühne mit Sternenhimmel, Stall und Krippe frei. Die Kinder der Sing- und Spielgruppe unter der Leitung von Rosel Potoradi begeisterten die zahlreichen Zuschauer mit ihrem Krippenspiel (siehe Foto). Lisa Schuster und Marius Hobmann als Maria und Joseph, Katharina Theil, Amelie Schuster und Marie Luise Potoradi als Engel, Paul und Mario Pankratius als Hirten, Alina und Claudia Banciu sowie Erik Klutzny als Könige aus dem Morgenland. Andächtig sangen die Kinder auch mehrere in das Krippenspiel eingebaute Lieder, während Gerlinde Pacurar den Gesang einfühlsam am Klavier begleitete. Die Spielgruppe wurde mit Applaus und Geschenken belohnt. Die Feier wurde vom Chor noch mit einem schönen Liederprogramm bereichert. Gemeinsam wurden bekannte Weihnachtslieder angestimmt. Schließlich trennte man sich mit guten Wünschen und dankte den zahlreichen fleißigen Helfern, die zum Gelingen des schönen Beisammenseins beigetragen hatten.
Am zweiten Weihnachtstag umrahmte der Siebenbürgische Chor unter Reinhold Schneider den Gottesdienst in der St. Paulskirche Fürth mit einem weihnachtlichen Programm. Gestärkt durch den Gottesdienst in heimatlicher Gemeinschaft, trennte man sich mit guten Wünschen für Jahr 2010.
Rosel Potoradi
Besinnlichkeit und Freude in St. Sebald, Nürnberg
Mit den Worten „Denn ein Baum hat Hoffnung, auch wenn er abgehauen ist, er kann wieder ausschlagen und seine Schößlinge bleiben nicht aus“! (Hiob 14, 7) begrüßte unsere Vorsitzende Inge Alzner bei der „zentralen“ Weihnachtsfeier des Kreisverbandes Nürnberg am 6. Dezember in der Sebalduskirche in der Nürnberger Altstadt rund 1 200 Landsleute und Freunde der Siebenbürger Sachsen. „Manchmal, oft sogar, fragen wir uns: Wo bleibt Gott bei dem vielen Unglück und Elend in dieser Welt. Wo ist er? Arbeitslosigkeit, Krankheit, Hungersnot sind nur drei Punkte auf der langen Liste, die wir aufzählen könnten, wenn wir von Unglück und Elend auf der Welt sprechen. Aber wir haben auch die Hoffnung, die uns Kraft gibt, die Hoffnung von Gott, denn er ist uns näher, als wir meinen. Er begleitet uns, wir müssen es nur zulassen und uns auf ihn einlassen. Damit die Freude und Hoffnung in unseren Herzen Eingang finden kann, müssen wir unsere Herzenstür öffnen.“ Die Lieder und Lichter der adventlichen Zeit, die funkelnden Augen, die erwartungsvollen Gesten – besonders bei den Kindern – bezeugten diese Hoffnung auch in diesem Gottesdienst. Julia Zakel breitete das Weihnachtsgeschehen, wie es bei Lukas zu lesen ist, vor der Gemeinde aus. Pfarrer Johann Rehner stellte in seiner Predigt klar, worauf es in der Heilsbotschaft ankommt, nämlich dass uns ein Kind geboren wird, der Mittelpunkt unseres Festes, der Überbringer neuer Hoffnung und neuer Zuversicht, der Friedensfürst. Jesus kommt in unsere zerbrechliche Welt, Bangen, Staunen, Entzücken überwältigt damals wie heute die an ihn glauben. Voller Hoffnung sammeln sich Millionen auf dem großen Erdkreis um dieses Kind. Was wir seit Jahrtausenden anscheinend noch nicht begriffen haben, das lernen wir von Jesaja, nämlich wie Gott mit der Welt Frieden machen will, ein Friede, den wir nur erreichen können, wenn wir uns Gott öffnen, sein Geschenk annehmen. Seinen Sohn nämlich, in dem der göttliche Friede zu uns kommt. Die Kindergruppe, bestens von Annette Folkendt auf dieses große Fest vorbereitet, erfreute mit ihren reinen Kinderstimmen, ihren adventlichen Liedern und zahlreichen weihnachtlichen Gedichten, Christoph Müller mit seinem einfühlsamen Orgelspiel, bei dem die Gemeinde mit viel innerer Anteilnahme in die Weihnachtsweisen miteinstimmte. Für die rund 200 Kleinen gab es die traditionelle Weihnachtsbescherung (herzlichen Dank an Johann Lindert und sein Damen- und Herrenteam für die liebevolle Vorbereitung), für alle Teilnehmer nach dem erbauenden Gottesdienst die Möglichkeit, sich am Nürnberger Christkindlesmarkt – hier war der Kronstädter Stand nicht zu übersehen – unter die tausende Besucher einzureihen.Horst Göbbel
Weihnachtsstimmung in Schwabach
„Mache dich auf, werde Licht“ – mit diesen Worten von Jesaja eröffnete Nachbarmutter Roswitha Kepp vor rund 70 Landsleuten und Freunden der Nachbarschaft Schwabach am 5. Dezember die Weihnachtsfeier. Mit einem Licht gegen Vereinsamung, fuhr sie fort, wolle die Nachbarschaft auch in Schwabach ein Zeichen setzen für Gemeinschaft, Zugehörigkeit und ein gutes Miteinander. Die Nachbarmutter dankte allen Helfern („Lichtinseln“), die solidarisch denken und ehrenamtlich Verantwortung übernehmen, und ermutigte dazu, mehr „Kerzen“ in Schwabach, Roth und Umgebung anzuzünden, um am Nachbarschafts- bzw. Verbandsleben teilzunehmen. Nach den Grußworten der Kreisverbandsvorsitzenden Inge Alzner, von Dekan Hans Stiegler sowie unserem Landsmann Pfarrer Werner Konnerth trugen große und kleine Künstler zum kurzweiligen Rahmenprogramm auf der Bühne bei. Mit dem Kerzenspiel „Die vier Kerzen“, den Liedern und vorgetragenen Gedichten von Nadine Binder, Selina und Lara Welther, Denise Thiess, Kathrin Kepp, Dorothea Wagner, Alexandra Gillig sowie den musikalischen Beiträgen von Julia und Jana Mumm (Klarinette, Flöte), Nadine und Verena Konnerth (Klavier und Gesang) brachten die Kinder ein Licht in die Herzen der Besucher. Die Darsteller erhielten je ein Geschenk. Natürlich durfte der Nikolaus nicht fehlen. Bis er sich auf den Weg machte, las Melitta Wester eine Weihnachtsgeschichte vor. Danach verteilte der Nikolaus (Ralph Wester) zusammen mit Inge Alzner und der stellvertretenden Kreisverbandsvorsitzenden Hildegard Steger Päckchen an die Kinder.Trotz umfangreichen Programms blieb genug Zeit zum Plausch bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen der vielen Spender und dem von Familie Speri-Menzel gespendeten Glühwein. Frau Kepp dankte allen Mitwirkenden, die vor und hinter den Kulissen für eine gelungene Feier gesorgt haben.
Roswitha Kepp
Schlagwörter: Weihnachtsfeiern, Nürnberg, Kinder
9 Bewertungen:
Noch keine Kommmentare zum Artikel.
Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.