5. Januar 2010

In Augsburg: Draußen Kälte, innen Weihnacht

Weihnachtliche Lieder bei draußen klirrender Kälte erfreuten den traditionsbewussten Siebenbürger Sachsen am Nachmittag des vierten Adventssonntages. Die Kreisgruppe Augsburg und die Gemeinde St. Johannes hatten zum traditionellen Adventsgottesdienst eingeladen. Erinnern wollte man sich gemeinsam an das große Ereignis der Heiligen Nacht, die Geburt Jesu und an die Botschaft dieses Tages: „Mach’s wie Gott, werde Mensch!
Die Blaskapelle Augsburg mit dem „Credo“ von Edmund Löffler und der Chor mit dem Lied „Immer wenn es Weihnacht wird“ setzten zum Auftakt die richtigen Impulse und lenkten die Aufmerksamkeit der Gottesdienstbesucher auf das Krippenspiel.

Der „Stern“, zweiter Teil der Weihnachtsgeschichte von Wolfgang Binder, spricht wie keine andere die Bedeutung der Geburt Jesu und dessen „Menschwerden“ an. In der abgedunkelten Johanneskirche verströmte nur der mit Strohsternen geschmückte Christbaum vorweihnachtliches Licht. Elf Engel, drei Könige, drei Boten und Knechte, Hirten und natürlich Maria und Josef zogen andächtig auf den „Andachtsjodler“ ein, immer mit dem Fokus auf den vorangehenden Stern. Faszinierend die klaren Kinderstimmen des Engelchors mit dessen Aufforderung an die drei Könige – gespielt von Benjamin Lokody, Lars Fritz, Xaver Kellner: „Wollt ihr der Himmel König sehen, müsst ihr allein in Armut gehen. Wobei ihr das nur tragen sollt, was ihr dem Kindlein bringen wollt.“ In glänzenden Gewändern, aber demütig machten sie sich auf diesen schweren Weg. Gut gespielte Szene der Boten und Knechte, in einer Wüstenlandschaft, wo Paschazelt und Baumstamm nicht fehlten. Ergreifend waren die zwei Solostücke von Lisa Göddert (Klarinette) und Yasmin Kellner (Saxophon). Rührende Worte von „Maria und Josef“, voller Anmut und Dankbarkeit, beendeten diese Darbietung, die uns Menschen wieder einmal zeigte, was Weihnachten bedeutet.
Ein gelungenes Krippenspiel (Text von Wolfgang ...
Ein gelungenes Krippenspiel (Text von Wolfgang Binder) trug die Kindertanzgruppe Augsburg am vierten Adventssonntag in der St. Johanneskirche in Augsburg vor. Foto: Wilhelm Roth
Authentisch und im Einklang mit der biblischen Geschichte folgte die Ansprache von Pfarrer Werner Ungar. Betroffenheit, aber auch Mut und Hoffnung für die Zukunft erzeugte die Geschichte eines sechsjährigen krebskranken Kindes, das nur den einen Wunsch hatte, Weihnachten noch einmal feiern und erleben zu können. So wurde durch mutige Eltern, hilfsbereite und einfallsreiche Menschen und Freunde (wie Pfarrer, Bäcker, Verkäufer) Heilig Abend in diesem Dorf am 2. Dezember gemeinsam gefeiert.

Nach Fürbitten und Segen bedankte sich der Kreisgruppenvorsitzende Gottfried Schwarz bei allen, die zu dem gelungenen Gottesdienste beigetragen haben, besonders bei Pfarrer Ungar und den Mitgliedern der Kindertanzgruppe, die mit so viel Hingabe die Weihnachtsgeschichte vorgetragen hatten. Besonderen Dank ging an die Blaskapelle Augsburg und den Siebenbürger Chor Augsburg für die musikalische Unrahmung des Gottesdienstes sowie an den Frauenkreis für die liebevolle Vorbereitung der Päckchen.

Es folgte der Höhepunkt des Gottesdienstes mit der weihnachtlichen Bescherung der über 200 anwesenden Kinder. Das Herz voller Wärme und Zuversicht, machten sich die Besucher dann auf den Weg, um zu Hause weiter das Fest der Liebe zu feiern. So versteht man Heilig Abend.

Rosemarie Schwarz

Schlagwörter: Augsburg, Adventsfeier

Bewerten:

19 Bewertungen: +

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.