13. Dezember 2008
Jubiläumsfeier: 25 Jahre Kreisgruppe Heidenheim
Zum Festakt anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens hatte die Kreisgruppe Heidenheim am 25. Oktober in die Albuchhalle in Steinheim geladen. Das Programm veranschaulichte dem zahlreichen Publikum, wie alle Altersgruppen der im Kreis Heidenheim lebenden Siebenbürger Sachsen in die Kreisgruppe integriert sind.
Den Auftakt machte die Kinder- und Jugendtanzgruppe unter der Leitung von Gwendoline Onghert-Renten und Helga Schuster mit dem Singen und Tanzen der „Reklich Med“. Danach folgte die „Mazurka“. Der 1.Vorsitzende Günther Dengel begrüßte alle Gäste, insbesondere Maria Schenker und die Theatergruppe Augsburg, den ehemaligen Vorsitzenden Michael Kelp, Stefan Schuster von der HOG Kleinscheuern und Pfarrer Fabritius. Er dankte allen Helferinnen und Helfern, die dieses Jubiläum mitgestaltet haben.
25 Jahre Kreisgruppe Heidenheim – das sei sehr kurz und überschaubar, so der 1. Vorsitzende Günther Dengel, im Verhältnis zu der über 850-jährigen Geschichte der Siebenbürger Sachsen. Vor 20 Jahren lebten viele noch in der alten Heimat, doch es gab schon vor 30, 40, sogar 60 Jahren die ersten Siebenbürger im Kreis Heidenheim. Zuerst gehörten diese noch zur Kreisgruppe Ulm, ehe Martin Rill 1983 die Kreisgruppe Heidenheim gründete und 1. Vorsitzender wurde. Damals waren es 35 Mitglieder. Michael Kelp übernahm 1995 bis 2003 den Vorsitz, gefolgt von dem amtierenden Vorsitzenden Günther Dengel. Zwischenzeitlich ist die Mitgliederzahl auf 275 angewachsen, mit den Familienangehörigen sind es ca. 500 Mitglieder. Die Siebenbürger Sachsen hätten sich in den mehr als 25 Jahren im Kreis Heidenheim leise und unauffällig integriert, seien im Kern Siebenbürger geblieben, aber auch ganz gute „Heidenheimer“ geworden, resümierte Günther Dengel. Man wolle hier das kulturelle Erbe weiter pflegen, an die nächste Generation weitergeben und zum Strahlen bringen für uns und die Menschen im Kreis Heidenheim. Die Kinder- und Jugendtanzgruppe schloss den offiziellen Teil des Abends mit dem Tanz „Der Müller“ und dem „Hutmachertanz“ ab, ehe es mit dem Theaterstück „Am Ihr uch Gläck“ („Um Ehre und Glück“) weiterging, in dem Schauspielerinnen und Schauspieler aller Altersgruppen zu sehen waren. Das Bühnenstück hat die bekannte siebenbürgisch-sächsische Lehrerin, Liedermacherin und Schriftstellerin Grete Lienerth-Zultner im Alter von 20 Jahren geschrieben. Viele Siebenbürger kennen es aus der alten Heimat, wo es in vielen Dörfern aufgeführt wurde und noch vielen im Gedächtnis haften blieb. Ehre und Glück, das sind die zentralen Themen des Bühnenstückes, die in der sächsischen Dorfgemeinschaft als gültige Werte hochgehalten wurden. Wie ist es nun heute um diese Werte bestellt? Glück ist als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens ein sehr vielschichtiger Begriff geworden, der Empfindungen von momentanem Glücksgefühl bis zu anhaltender Glückseligkeit einschließt. Der Verlust der Ehre ist ein Verlust der Achtung, des Ansehens innerhalb eines Kollektivs und in gewisser Weise ein Gesichtsverlust. Früher wurden die Normen und Werte von der Gemeinschaft festgesetzt, in der man lebte. Heute sprechen wir oft vom Werteverlust.
Die zentralen Themen des Bühnenstücks „Um Ehre und Glück“ werden anhand der Geschichte des Mädchens Ziri (gespielt von Helga Schuster), die ein uneheliches Kind erwartet, entwickelt. Sie versucht ihren Freund zu heiraten, um die Situation für sich und ihre Eltern zu entschärfen und um nicht in Schande leben zu müssen. Marz (Johann Dengel), der leibliche Vater des Kindes, der wankelmütig und oberflächlich ist, lässt sich von einer anderen Familie, den Juratis (Herr Jurati: Dieter Roth; Frau Jurati: Katharina Rill) beeinflussen und verstößt Ziri. Nun steht sie alleine mit ihrer Schande vor ihrer Familie, die an ihre Reinheit glaubte und nun enttäuscht wird. Dem Vater Schultes, gespielt von Martin Schuster, der in der Dorfgemeinschaft sehr geachtet und geehrt wird, bleibt nur eine Möglichkeit: seine Tochter zu verstoßen und aus dem Elternhaus und der Dorfgemeinschaft auszuschließen. Heimatlos, einsam führt Ziri ihr Leben weiter, bekommt eine kleine Tochter und lernt das harte Leben außerhalb der Gemeinschaft kennen, während ihre Eltern von Tag zu Tag unglücklicher werden, aber ihre Ehre zu retten versuchen. Auch ihre Mutter, gespielt von Maria Lutsch, kann die Schande ihrer Tochter nicht ungeschehen machen und muss zusehen, wie eines ihrer Kinder vom Elternhaus verstoßen wird. Während die Jugend (Sarah Schuster, Jennifer Rill) sich auf dem Tanzplatz vergnügt, kommt Marz, verwahrlost und lebensmüde, dazu und erzählt von seiner Schuld. Auch bezeugt er Ziris Unschuld und bittet Hans, sie wieder zurückzuholen und glücklich zu machen. Marz verlässt seine Heimat, damit Ziri wieder zurückkehren kann. Nach sechs Jahren wird Ziri von Hans (gespielt von Günther Dengel), der sie von Kindheit an kennt und liebt und den Glauben an ihre Reinheit nie aufgegeben hat, gesucht und heimgeführt. Der Bruder Getz, gespielt von Hans Georg Rill, heiratet inzwischen seine Eni (Irmgard Hell), die wieder Sonnenschein in die Familie bringt und den Schultes dazu überredet, seiner Tochter zu vergeben. Die Familie, die Ziri verstoßen hat, nimmt sie wieder auf. Ziri wird glücklich mit ihrem kleinen Mädchen Hanni (Teresa Schuster) und mit Hans.
Wie in jedem Theater gibt es auch in diesem Stück sehr konträre Charaktere. Der Familie Jurati, die durch Lug und Betrug zu Reichtum gelangen möchte, indem sie ihre einfältige Tochter, gut gespielt von Helga Rill-Dengel, mit Marz verehelichen will, steht die Familie Schultes gegenüber, die an Liebe, Wahrheit und Reinheit glaubt, aber durch das Böse im menschlichen Wesen eines Besseren belehrt wird. In weiteren Rollen treten auf die Nachbarin (Susanna Bock) und Verwandte (Maria Rill) und der Kirchenvater Kessler (Bernd Melzer). Am Ende des Bühnenstücks lassen neu gewonnene Erfahrungen jeden der Spieler wieder glücklich werden.
Der Theatergruppe gelang es mit Bravour, das schöne Stück von Grete Lienerth-Zultner zu inszenieren. Geschmückt mit Zultners einfühlsamen Liedern weckte das Stück viele Erinnerungen an das Leben in der Heimat. Dank gilt Maria Onghert-Renten für die geduldige Regieführung und die wunderbaren Kulissen, Maria Hermann für das Soufflieren, Martin Benning für das Begleiten der Tanzgruppe mit dem Akkordeon, den vielen Menschen hinter den Kulissen sowie allen SchauspielerInnen. Der Kinder- und Jugendtanzgruppe danken wir für das Gelingen der Szene auf dem Tanzplatz. Mit der schönen Tracht und dem freundlichen Strahlen in ihren Augen machten sie das Theater zu einem besonderen Erlebnis für das Publikum.
Anschließend wurde richtig gefeiert mit der Band „Akustik for You“. Durch Zeitumstellung wurde uns eine Stunde geschenkt, die alle dankend annahmen. So endete das 25-jährige Jubiläum der Kreisgruppe Heidenheim, bei dem für alle Gäste etwas oder auch vieles dabei war.
25 Jahre Kreisgruppe Heidenheim – das sei sehr kurz und überschaubar, so der 1. Vorsitzende Günther Dengel, im Verhältnis zu der über 850-jährigen Geschichte der Siebenbürger Sachsen. Vor 20 Jahren lebten viele noch in der alten Heimat, doch es gab schon vor 30, 40, sogar 60 Jahren die ersten Siebenbürger im Kreis Heidenheim. Zuerst gehörten diese noch zur Kreisgruppe Ulm, ehe Martin Rill 1983 die Kreisgruppe Heidenheim gründete und 1. Vorsitzender wurde. Damals waren es 35 Mitglieder. Michael Kelp übernahm 1995 bis 2003 den Vorsitz, gefolgt von dem amtierenden Vorsitzenden Günther Dengel. Zwischenzeitlich ist die Mitgliederzahl auf 275 angewachsen, mit den Familienangehörigen sind es ca. 500 Mitglieder. Die Siebenbürger Sachsen hätten sich in den mehr als 25 Jahren im Kreis Heidenheim leise und unauffällig integriert, seien im Kern Siebenbürger geblieben, aber auch ganz gute „Heidenheimer“ geworden, resümierte Günther Dengel. Man wolle hier das kulturelle Erbe weiter pflegen, an die nächste Generation weitergeben und zum Strahlen bringen für uns und die Menschen im Kreis Heidenheim. Die Kinder- und Jugendtanzgruppe schloss den offiziellen Teil des Abends mit dem Tanz „Der Müller“ und dem „Hutmachertanz“ ab, ehe es mit dem Theaterstück „Am Ihr uch Gläck“ („Um Ehre und Glück“) weiterging, in dem Schauspielerinnen und Schauspieler aller Altersgruppen zu sehen waren. Das Bühnenstück hat die bekannte siebenbürgisch-sächsische Lehrerin, Liedermacherin und Schriftstellerin Grete Lienerth-Zultner im Alter von 20 Jahren geschrieben. Viele Siebenbürger kennen es aus der alten Heimat, wo es in vielen Dörfern aufgeführt wurde und noch vielen im Gedächtnis haften blieb. Ehre und Glück, das sind die zentralen Themen des Bühnenstückes, die in der sächsischen Dorfgemeinschaft als gültige Werte hochgehalten wurden. Wie ist es nun heute um diese Werte bestellt? Glück ist als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens ein sehr vielschichtiger Begriff geworden, der Empfindungen von momentanem Glücksgefühl bis zu anhaltender Glückseligkeit einschließt. Der Verlust der Ehre ist ein Verlust der Achtung, des Ansehens innerhalb eines Kollektivs und in gewisser Weise ein Gesichtsverlust. Früher wurden die Normen und Werte von der Gemeinschaft festgesetzt, in der man lebte. Heute sprechen wir oft vom Werteverlust.
Die zentralen Themen des Bühnenstücks „Um Ehre und Glück“ werden anhand der Geschichte des Mädchens Ziri (gespielt von Helga Schuster), die ein uneheliches Kind erwartet, entwickelt. Sie versucht ihren Freund zu heiraten, um die Situation für sich und ihre Eltern zu entschärfen und um nicht in Schande leben zu müssen. Marz (Johann Dengel), der leibliche Vater des Kindes, der wankelmütig und oberflächlich ist, lässt sich von einer anderen Familie, den Juratis (Herr Jurati: Dieter Roth; Frau Jurati: Katharina Rill) beeinflussen und verstößt Ziri. Nun steht sie alleine mit ihrer Schande vor ihrer Familie, die an ihre Reinheit glaubte und nun enttäuscht wird. Dem Vater Schultes, gespielt von Martin Schuster, der in der Dorfgemeinschaft sehr geachtet und geehrt wird, bleibt nur eine Möglichkeit: seine Tochter zu verstoßen und aus dem Elternhaus und der Dorfgemeinschaft auszuschließen. Heimatlos, einsam führt Ziri ihr Leben weiter, bekommt eine kleine Tochter und lernt das harte Leben außerhalb der Gemeinschaft kennen, während ihre Eltern von Tag zu Tag unglücklicher werden, aber ihre Ehre zu retten versuchen. Auch ihre Mutter, gespielt von Maria Lutsch, kann die Schande ihrer Tochter nicht ungeschehen machen und muss zusehen, wie eines ihrer Kinder vom Elternhaus verstoßen wird. Während die Jugend (Sarah Schuster, Jennifer Rill) sich auf dem Tanzplatz vergnügt, kommt Marz, verwahrlost und lebensmüde, dazu und erzählt von seiner Schuld. Auch bezeugt er Ziris Unschuld und bittet Hans, sie wieder zurückzuholen und glücklich zu machen. Marz verlässt seine Heimat, damit Ziri wieder zurückkehren kann. Nach sechs Jahren wird Ziri von Hans (gespielt von Günther Dengel), der sie von Kindheit an kennt und liebt und den Glauben an ihre Reinheit nie aufgegeben hat, gesucht und heimgeführt. Der Bruder Getz, gespielt von Hans Georg Rill, heiratet inzwischen seine Eni (Irmgard Hell), die wieder Sonnenschein in die Familie bringt und den Schultes dazu überredet, seiner Tochter zu vergeben. Die Familie, die Ziri verstoßen hat, nimmt sie wieder auf. Ziri wird glücklich mit ihrem kleinen Mädchen Hanni (Teresa Schuster) und mit Hans.
Wie in jedem Theater gibt es auch in diesem Stück sehr konträre Charaktere. Der Familie Jurati, die durch Lug und Betrug zu Reichtum gelangen möchte, indem sie ihre einfältige Tochter, gut gespielt von Helga Rill-Dengel, mit Marz verehelichen will, steht die Familie Schultes gegenüber, die an Liebe, Wahrheit und Reinheit glaubt, aber durch das Böse im menschlichen Wesen eines Besseren belehrt wird. In weiteren Rollen treten auf die Nachbarin (Susanna Bock) und Verwandte (Maria Rill) und der Kirchenvater Kessler (Bernd Melzer). Am Ende des Bühnenstücks lassen neu gewonnene Erfahrungen jeden der Spieler wieder glücklich werden.
Der Theatergruppe gelang es mit Bravour, das schöne Stück von Grete Lienerth-Zultner zu inszenieren. Geschmückt mit Zultners einfühlsamen Liedern weckte das Stück viele Erinnerungen an das Leben in der Heimat. Dank gilt Maria Onghert-Renten für die geduldige Regieführung und die wunderbaren Kulissen, Maria Hermann für das Soufflieren, Martin Benning für das Begleiten der Tanzgruppe mit dem Akkordeon, den vielen Menschen hinter den Kulissen sowie allen SchauspielerInnen. Der Kinder- und Jugendtanzgruppe danken wir für das Gelingen der Szene auf dem Tanzplatz. Mit der schönen Tracht und dem freundlichen Strahlen in ihren Augen machten sie das Theater zu einem besonderen Erlebnis für das Publikum.
Anschließend wurde richtig gefeiert mit der Band „Akustik for You“. Durch Zeitumstellung wurde uns eine Stunde geschenkt, die alle dankend annahmen. So endete das 25-jährige Jubiläum der Kreisgruppe Heidenheim, bei dem für alle Gäste etwas oder auch vieles dabei war.
Helga Schuster, Martin Schuster
Schlagwörter: Jubiläum, Theater, Heidenheim
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