20. November 2008

Tag der Heimat in Rosenheim

Am 12. Oktober fand der Tag der Heimat im Gasthaus Höhensteiger in Rosenheim statt. Veranstaltet wurde er unter dem Motto: „Erinnern und Verstehen“ vom Bund der Vertriebenen (BdV), Kreisverband Rosenheim, mit allen Landsmannschaften.
Die Eröffnungsworte sprach Alexander Bock, 1. Vorsitzender des Kreisverbandes. Nach der Bayernhymne und der Toteneh rung erfolgten die Grußworte der Oberbürgermeisterin von Rosenheim, Gabriele Bauer, und des stellvertretenden Landrates Josef Huber.

Die Oberbürgermeisterin, die die Flucht als Kind selbst erlebt hat, setzte sich mit der Frage „Was ist Heimat?“ auseinander: „Es kann der Geburtsort sein, ein Gefühl, ein Erlebnis, die Familie, die Sprache, ein Mensch.“ Nach Morgenstern sei man dort daheim, wo man sich verstanden fühlt, wo man angenommen wird. Heimat verlieren heiße Vertrauen in die Umwelt oder in die Menschen verlieren, bedeute eine Umkehr in der Kultur. „Nur wer das erlebt hat und sich erinnern kann, weiß, was das bedeutet“, sagte Oberbürgermeisterin Bauer und stellte fest: „Neben der Erinnerung bewahren die Vertriebenen die Traditionen der alten Heimat. Nach dem Fall der Grenzen und dem Zusammenbruch der Diktaturen richten sie den Blick zur Aussöhnung nach vorn für ein Europa der Aufklärung in Freundschaft und Frieden“.
Ehrungen beim Tag der Heimat in Rosenheim: neben ...
Ehrungen beim Tag der Heimat in Rosenheim: neben Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (1. von rechts) stehen von links nach rechts: Erwin Schuster, Franz Alscher, Hildegard Schuster, Alexander Bock, Roderich Müller und Dietmar Zermen. Foto: Andreas Frank
Im Namen der BdV-Bundesvorsitzenden Erika Steinbach führte Franz Alscher, Bezirksvorsitzender des BdV von Oberbayern, Ehrungen durch. Er überreichte jeweils eine Urkunde „als Dank für langjährige Verdienste bei der Verwirklichung der Ziele des Bundes der Vertriebenen“. Die goldene Ehrennadel erhielt Paul Rohkst, 1. stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes, Deutsch-Baltische Landsmannschaft (abwesend). Die silberne Ehrennadel nahmen Alexander Bock, 1. Vorsitzender des Kreisverbandes, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Roderich Müller, Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen, Dietmar Zermen, Vorsitzender der Kreisgruppe Rosenheim unseres Verbandes, sowie Hildegard und Erwin Schuster, beide Betreuungsreferat der Kreisgruppe, entgegen.

Festredner Adolf Fetsch, Vizepräsident des BdV und Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, erwähnte die tragischen Folgen des Zweiten Weltkriegs für seine Landsleute. Er sprach auch das Schicksal der Siebenbürger Sachsen und anderer ostdeutscher Völkergruppen an, die als Deutsche sehr viel erdulden mussten. „Die neue Heimat haben wir nicht allein gestaltet, wir haben sie dem deutschen Volk zu verdanken“, sagte er und führte weiter aus: „Herkunft und Heimat prägen uns alle. Die Schicksalsgemeinschaft der Russlanddeutschen, besonders derjenigen, die in den letzten Jahren kamen, sei mit Schwierigkeiten bei der Aufnahme, Anerkennung und bei der Fremdrentenberechnung konfrontiert.

Franz Alscher, in Egerländer Tracht gekleidet, betonte den Verzicht auf Gewalt und Vergeltung, der schon 1950 in der Charta des Bundes der Vertriebenen festgelegt wurde, und dankte dem scheidenden Ministerpräsidenten Günther Beckstein und dem ehemaligen Parteivorsitzenden Erwin Huber für ihren Einsatz für den BdV.

Nach der Deutschlandhymne und einem Abschlusswort von Herrn Bock endete der offizielle Teil der Veranstaltung. Durch den zweiten Teil mit Darbietungen und Volksliedern aus der „alten Heimat“ führte Reinhard August (Landmannschaft Ost- und Westpreußen). Es sangen und spielten die Singgruppe „Trautwein“ aus Bad Feilnbach, die auch zum Mitsingen aufforderte. Leider konnte der Film „Deutsche in Russland“ aus technischen Gründen nicht vorgeführt werden. Die musikalische Begleitung übernahm die Bläsergruppe der Stadtsingschule Kolbermoor.

Erwin Schuster

Schlagwörter: BdV, Gedenken

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