21. Juli 2006

Kronenfest in Landshut: Bekenntnis zu Tradition

Beim traditionellen Kronenfest der Kreisgruppe Landshut haben Politiker die Siebenbürger Sachsen ermuntert, ihre Traditionen in der neuen Heimat weiterzupflegen und in ein zusammenwachsendes Europa einzubringen. Rund 450 Gäste erlebten am 1. Juli auf dem Gelände der "Alten Ziegelei" in Altdorf ein erfolgreiches Fest, das von siebenbürgischer Geselligkeit geprägt war.
Der Vorsitzende der Kreisgruppe, Werner Kloos, wies in seiner Begrüßungsrede auf den Sinn und die Bedeutung des Kronenfestes in Siebenbürgen hin. Das Fest sei Bekenntnis zur siebenbürgisch-sächsischen Tradition und erinnere uns daran, dass wir eingebunden seien in den Kreislauf der Natur. In der neuen Heimat solle das Kronenfest auch dazu dienen, dass sich Siebenbürger Sachsen und Einheimische näher kommen. Ein wichtiges Ziel der Kreisgruppe sei es auch, Kinder und Jugendliche in die Brauchtumspflege mit einzubeziehen. Unter den Ehrengästen konnte Kloos die bayerische Landtagsabgeordnete Gertraud Goderbauer, den zweiten Altdorfer Bürgermeister Franz Kainz, den dritten Bürgermeister Willi Gürtner, die Landshuter Stadträtin Margit Napf, seitens der Sudetendeutschen Landsmannschaft Rudolf Haybach, Horst Osthoff und Ernst Köhler, seitens des Schlesischen Kreisverbandes Landshut Kurt-Peter Nawroth, den Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Landshut der Banater Schwaben, Roland Körösy, den Chefredakteur dieser Zeitung, Siegbert Bruss, und den Vorsitzenden der Kreisgruppe Weilheim in Oberbayern, Hans-Ulrich Konnerth, der mit der siebenbürgischen Tanzgruppe Weilheim nach Altdorf angereist war, begrüßen.

Gruppenbild mit den Ehrengästen sowie den Tanzgruppen und der Blasmusik, die das Kronenfest in Landshut gestalteten. Foto: Petra Reiner
Gruppenbild mit den Ehrengästen sowie den Tanzgruppen und der Blasmusik, die das Kronenfest in Landshut gestalteten. Foto: Petra Reiner

Der zweite Bürgermeister Franz Kainz übermittelte Grüße seitens des Schirmherrn der Veranstaltung, des ersten Bürgermeisters von Altdorf, Josef Sehofer. In seiner Rede ermunterte Kainz die Siebenbürger Sachsen, ihre Traditionen und ihr Brauchtum in ihrer neuen Heimat weiterzupflegen. Die Architektur der Siedlungen in Siebenbürgen, ihre Wehrhaftigkeit, sei ein Spiegelbild der Siebenbürger Sachsen, die ihre Zusammengehörigkeit auch jenseits des Karpatenbogens pflegten. Es sei besonders wichtig, regionale Eigenarten nicht abzulegen und sie entschlossen in ein zusammenwachsendes Europa einzubringen.

Erstmals beim Kronenfest dabei war die Landtagsabgeordnete Gertraud Goderbauer. Sie bekundete spontan ihre Sympathie für die Siebenbürger Sachsen, die ihr Brauchtum Jahr für Jahr in Altdorf neu aufleben lassen. Das sei wichtig für die Gemeinschaft. Dass sie auch eine eigene Blaskapelle haben, sei besonders erfreulich.

Die Blaskapelle Landshut unter der Leitung von Erwin Arz, die kürzlich ihr zehnjähriges Jubiläum feiern konnte, sorgte in bewährter Weise für die musikalische Umrahmung des Festes und spielte anschließend zum Tanz auf. Die junge Generation war am Gelingen des Festes maßgeblich beteiligt. "Jungknecht" Stefan Schihandel, ein Bayer, der in der Jugendtanzgruppe Landshut mitwirkt, meisterte den Aufstieg auf die Krone, hielt von dort die traditionelle Kronenbaumrede und erfreute die Kinder mit einem Bonbonsregen. Beeindruckende Tänze boten die Erwachsenentanzgruppe Landshut unter der Leitung von Waltraut Erli und die Tanzgruppe Weilheim unter Hans-Ulrich Konnerth. Die Kindertanzgruppe Landshut unter Renate Kloos erfreute die zahlreichen Zuschauer unter der Krone mit den Tänzen "Kathrinchen" und "Siebenbürger Rheinländer".

Für das Gelingen des Festes setzten sich zahlreiche fleißige Helfer ein. Mitglieder der Jugendtanzgruppe und der Mütter buken unter der Regie von Andrea Broos Baumstriezel, die siebenbürgische Metzgerei Hans Fronius aus dem benachbarten Altfrauenhofen verwöhnte die Gäste mit Mici und Holzfleischessen. Die Erwachsenentanzgruppe hatte nicht nur die Krone gebunden, sondern besorgte auch den Ausschank der Getränke und war für viele andere organisatorische Einzelheiten verantwortlich. Der 41-jährige Kreisgruppenvorsitzende Werner Kloos erwies sich erneut als umsichtiger Organisator, der seine Mitarbeiter mobilisieren, aber auch selbst anpacken kann, wenn Not am Mann ist. Er freute sich, dass die Siebenbürger ihren Zusammenhalt auch tags zuvor bei den Vorbereitungen zum Kronenfest gezeigt hätten, als sie die deutsche Nationalmannschaft im WM-Spiel gegen Argentinien gemeinsam angefeuert hätten. Allen Helfern sei für den beherzten Einsatz gedankt.

S. B.

Schlagwörter: Kronenfest, Brauchtum

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