29. Mai 2006
Siebenbürger beim internationalen Folkloretreffen in Brünn
Mitglieder und Freunde des Siebenbürgischen Trachtenchores der Kreisgruppe Stuttgart haben am Ostersonntag unter der Leitung von Dirigent Gernot Wagner das Kulturprogramm des volkstümlichen Tanz- und Gesangfestivals in Brünn mitgestaltet. In bester Stimmung hatte man sich am Karfreitagmorgen an den Bus-Sammelstellen in Stuttgart getroffen.
Nach zwölfstündiger Fahrt trafen wir beim Empfang der geladenen Teilnehmer des "Folklorefestivals Brno 2006" im Alten Rathaus in Brünn ein. Zu später Stunde wurde der Heimweg zu unserem Hotel "Amphone" zur ersten nächtlichen Stadtführung.
Die 49 Teilnehmer unserer Reisegruppe konnten am Sonnabend bei strahlend blauem Himmel die Stadtbesichtigung von Brünn und die Fahrt in den Mährischen Karst genießen. Die Besichtigung der Altstadt führte vom Krautmarkt mit dem großen Parnass-Brunnen des Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer v. Erlach über die stimmungsvolle Radnická, eine der schönsten Gassen der Altstadt. Hier befindet sich das Alte Rathaus, dessen ältester Teil auf das Jahr 1311 zurückgeht. Weiterhin schritten wir über den Freiheitsplatz mit seiner Pestsäule, zu der spätgotischen Hallenkirche St. Jakob sowie zu der barocken Kirche St. Thomas des ehemaligen Augustinerklosters am Nordrand der Brünner Altstadt.
Nach der Stadtrundfahrt fuhren wir mit dem Bus zum nördlich von Brünn gelegenen höhlenreichen Mährischen Karst zwischen den Flüssen Zwitta und March. Unser Besuch in der Balcarka-Grotte im malerischen Karstmuldental, nahe der Gemeinde Ostrov, war ein Erlebnis. Die Höhle besticht durch ihre üppigen Tropfsteinformationen mit einem ausgeprägten Reichtum an Farben. Im "Velký dóm" (Großen Dom) sang der Chor das Lied "O Herr, gib Frieden", ein altrussischer Kirchengesang von D. Bortjanski. Die Akustik dieses Teils der Tropfsteinhöhle war wie geschaffen für den mehrstimmigen Tonsatz, so dass selbst die Sänger erstaunt und begeistert waren. Ein wahrhaftiger Ohrenschmaus, der auch von der uns nachfolgenden Besuchergruppe mit Applaus gewürdigt wurde. Auf dem Rückweg nach Brünn besuchten wir Schloss Austerlitz und das Schlachtfeld der Dreikaiserschlacht (1805). Bei einem erlesenen Abendmenü mit musikalischer Untermalung im "Elisabeth-Keller" in Brünn klang dieser ereignisreiche Ausflugstag aus.
Der Ostersonntag begann nach einer kurzen Stadtbesichtigung mit einer feierlichen Ostermesse im altstadtbeherrschenden Dom St. Peter und Paul, wo unser Chor zu Beginn der Messe das Lied "Oculi nostri ad Dominum Deum" (Melodie und Satz von Jacques Berthier) und vor dem Abendmahl das Lied "O Herr, gib Frieden" sang, und somit neben dem ausgezeichneten Brünner Kirchenchor den Gottesdienst begleitete. "Sie sind bei uns zu Hause", begrüßte der katholische Bischof die Teilnehmer des Folklorefestivals Brno 2006.
Nach dem Mittagessen formierten sich die Trachtengruppen zu einem Umzug durch die Straßen der Altstadt zum Obelisken im Stadtpark auf dem Petersberg. Hier fanden bei frühlingshaftem Aprilwetter die einzelnen Darbietungen mit Tanz, Spiel und Gesang der einheimischen und geladenen Folkloregruppen statt: Tänze und Trachten aus Hinterpommern, der Lüneburger Heide und Oberbayern, Spiele und Lieder aus der Slowakei und Tschechien, Tänze aus Bulgarien. Unsere Siebenbürgische Chorgruppe bestach das Publikum sowohl mit ihrer schönen Tracht als auch den Liedern aus dem sächsischen ("Treißig Krezer of den Doch"), ungarischen ("Ungarischer Tanz Nr. 6" J. Brahms), rumänischen ("Codrule frunzã galbenã") und schwäbischen ("Tanz rüber, Tanz nüber") Sprachraum. Die zweisprachige Präsentation (tschechisch und deutsch) mit kurzen Informationen seitens des mährischen Veranstalters über die einzelnen Trachtengruppen hat viel zum besseren Verständnis der bunt gemischten Trachtengebiete beigetragen. Es war ein fröhliches und gelungenes Treffen, das bei einem gemeinsamen Abend im Hotel "Continental" in gelöster Atmosphäre ausklang.
Diese erlebnisreiche Reise der Kreisgruppe Stuttgart hatte noch ein schönes Ende, als die Heimfahrt über die Wachau, vorbei am Kloster Melk, nachher durch Linz und Passau uns alle am Ostermontag gesund nach Stuttgart führte. Vier wunderschöne und lehrreiche Tage sind zu Ende gegangen. Für die gelungene Reise danken wir der Organisatorin Gerhild Reip sowie Friedrich Wilhelm Reip, der Kassiererin Angneta Teutschlender und Herrn Schneider, dem Fahrer. Dank gebührt ebenfalls den Teilnehmern der Reise, insbesondere den Mitgliedern des Siebenbürgischen Trachtenchores der Kreisgruppe Stuttgart mit ihrem Dirigenten Gernot Wagner, dem es gelungen ist, in Brünn beim Auftritt in der Ostermesse und nachher bei dem Folklorefestival unsere siebenbürgische Heimat würdig bekannt zu machen, wie auch während der Busfahrt die missliche Wetterlage mit frohem Gesang zu verdrängen.
Die 49 Teilnehmer unserer Reisegruppe konnten am Sonnabend bei strahlend blauem Himmel die Stadtbesichtigung von Brünn und die Fahrt in den Mährischen Karst genießen. Die Besichtigung der Altstadt führte vom Krautmarkt mit dem großen Parnass-Brunnen des Barockarchitekten Johann Bernhard Fischer v. Erlach über die stimmungsvolle Radnická, eine der schönsten Gassen der Altstadt. Hier befindet sich das Alte Rathaus, dessen ältester Teil auf das Jahr 1311 zurückgeht. Weiterhin schritten wir über den Freiheitsplatz mit seiner Pestsäule, zu der spätgotischen Hallenkirche St. Jakob sowie zu der barocken Kirche St. Thomas des ehemaligen Augustinerklosters am Nordrand der Brünner Altstadt.
 Auftritt des Siebenbürgischen Trachtenchores der Kreisgruppe Stuttgart beim Folkloretreffen in Brünn. |
Nach der Stadtrundfahrt fuhren wir mit dem Bus zum nördlich von Brünn gelegenen höhlenreichen Mährischen Karst zwischen den Flüssen Zwitta und March. Unser Besuch in der Balcarka-Grotte im malerischen Karstmuldental, nahe der Gemeinde Ostrov, war ein Erlebnis. Die Höhle besticht durch ihre üppigen Tropfsteinformationen mit einem ausgeprägten Reichtum an Farben. Im "Velký dóm" (Großen Dom) sang der Chor das Lied "O Herr, gib Frieden", ein altrussischer Kirchengesang von D. Bortjanski. Die Akustik dieses Teils der Tropfsteinhöhle war wie geschaffen für den mehrstimmigen Tonsatz, so dass selbst die Sänger erstaunt und begeistert waren. Ein wahrhaftiger Ohrenschmaus, der auch von der uns nachfolgenden Besuchergruppe mit Applaus gewürdigt wurde. Auf dem Rückweg nach Brünn besuchten wir Schloss Austerlitz und das Schlachtfeld der Dreikaiserschlacht (1805). Bei einem erlesenen Abendmenü mit musikalischer Untermalung im "Elisabeth-Keller" in Brünn klang dieser ereignisreiche Ausflugstag aus.
Der Ostersonntag begann nach einer kurzen Stadtbesichtigung mit einer feierlichen Ostermesse im altstadtbeherrschenden Dom St. Peter und Paul, wo unser Chor zu Beginn der Messe das Lied "Oculi nostri ad Dominum Deum" (Melodie und Satz von Jacques Berthier) und vor dem Abendmahl das Lied "O Herr, gib Frieden" sang, und somit neben dem ausgezeichneten Brünner Kirchenchor den Gottesdienst begleitete. "Sie sind bei uns zu Hause", begrüßte der katholische Bischof die Teilnehmer des Folklorefestivals Brno 2006.
Nach dem Mittagessen formierten sich die Trachtengruppen zu einem Umzug durch die Straßen der Altstadt zum Obelisken im Stadtpark auf dem Petersberg. Hier fanden bei frühlingshaftem Aprilwetter die einzelnen Darbietungen mit Tanz, Spiel und Gesang der einheimischen und geladenen Folkloregruppen statt: Tänze und Trachten aus Hinterpommern, der Lüneburger Heide und Oberbayern, Spiele und Lieder aus der Slowakei und Tschechien, Tänze aus Bulgarien. Unsere Siebenbürgische Chorgruppe bestach das Publikum sowohl mit ihrer schönen Tracht als auch den Liedern aus dem sächsischen ("Treißig Krezer of den Doch"), ungarischen ("Ungarischer Tanz Nr. 6" J. Brahms), rumänischen ("Codrule frunzã galbenã") und schwäbischen ("Tanz rüber, Tanz nüber") Sprachraum. Die zweisprachige Präsentation (tschechisch und deutsch) mit kurzen Informationen seitens des mährischen Veranstalters über die einzelnen Trachtengruppen hat viel zum besseren Verständnis der bunt gemischten Trachtengebiete beigetragen. Es war ein fröhliches und gelungenes Treffen, das bei einem gemeinsamen Abend im Hotel "Continental" in gelöster Atmosphäre ausklang.
Diese erlebnisreiche Reise der Kreisgruppe Stuttgart hatte noch ein schönes Ende, als die Heimfahrt über die Wachau, vorbei am Kloster Melk, nachher durch Linz und Passau uns alle am Ostermontag gesund nach Stuttgart führte. Vier wunderschöne und lehrreiche Tage sind zu Ende gegangen. Für die gelungene Reise danken wir der Organisatorin Gerhild Reip sowie Friedrich Wilhelm Reip, der Kassiererin Angneta Teutschlender und Herrn Schneider, dem Fahrer. Dank gebührt ebenfalls den Teilnehmern der Reise, insbesondere den Mitgliedern des Siebenbürgischen Trachtenchores der Kreisgruppe Stuttgart mit ihrem Dirigenten Gernot Wagner, dem es gelungen ist, in Brünn beim Auftritt in der Ostermesse und nachher bei dem Folklorefestival unsere siebenbürgische Heimat würdig bekannt zu machen, wie auch während der Busfahrt die missliche Wetterlage mit frohem Gesang zu verdrängen.
Friedrich Halmen
Schlagwörter: Kulturspiegel, Brauchtum, Chor
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