14. Januar 2006

Jahresabschluss 2005 im Großraum Nürnberg

Sehnsucht nach Licht, Freude am Licht, Begegnung im vorweihnachtlichen Licht - das ist auch bei den zahlreichen Advent- und Vorweihnachtsfeiern der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen im Dezember 2005 im Großraum Nürnberg eine Konstante. In vielfältiger Form wurde dabei adventliche Musik gesungen und zum Jahresausklang im Zeichen des beschwingten Tanzes gefeiert. Unsere zahlreichen Gruppen, Formationen und Nachbarschaften nutzten wieder viele Möglichkeiten der aktiven Gestaltung dieser von advent- und weihnachtlichen Gedanken geprägten Tage.
Die Nachbarschaft Erlangen begann am 2. Dezember mit der traditionellen Nikolausfeier mit Kinderbescherung und am 5. Dezember mit einer Adventsfeier mit Seniorenkaffee den Reigen. Am 4. Dezember kam die Nösner Nachbarschaft zusammen. Es folgte am 5. Dezember die Feier der Nürnberger Frauengruppe 1 (Roswitha Flurer), am 7. Dezember die der Kindergruppe (Bericht folgt in der Siebenbürgischen Zeitung Online vom 17. Januar 2006) und am 8. Dezember die der Frauengruppe 2 (Bericht von Annemarie Puscher), schließlich am 10. Dezember die der Fürther Nachbarschaft (Bericht weiter unten). Nach dem großen Weihnachtsgottesdienst der Kreisgruppe am 11. Dezember in St. Sebald (siehe separater Bericht) feierten am 14. Dezember die Nordsiebenbürger Nösner Nachbarschaft (Bericht weiter unten) und die Berufstätigen Frauen und Mütter (Melitta Zakel) am 18. Dezember. Am gleichen Tag trafen sich unsere Schwabacher Freunde zur Weihnachtsfeier (Bericht). Die Weihnachtsfeiern der Herzogenauracher und der Eibacher Nachbarschaft, der traditionelle Weihnachtsball der Kreisgruppe (diesmal bestens organisiert von unseren Nadescher Freunden) und ein Silvesterball mit ausgelassener Stimmung in Schwabach rundeten die landsmannschaftlichen Unternehmungen des Jahres 2005 versöhnlich ab. Und nun die einzelnen Berichte:

Weihnachtsfeier der Nösner Nachbarschaft

Am 4. Dezember trafen sich die Nösner und deren Freunde zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier in der Gaststätte Frankonia in Nürnberg-Gebersdorf. Weihnachtslieder, Gedichte und die musikalische Begleitung durch Eiko Hönig am Keyboard trugen zu einer gelungenen Feier bei. Cremeschnitten und Plätzchen zum Kaffee durften natürlich auch nicht fehlen. Das traditionelle Weihnachtslied aus Nordsiebenbürgen "Kommt zusammen Christi Glieder ...", welches gemeinsam gesungen wurde, ließ kein Auge trocken, als die Erinnerungen an den Weihnachtsgottesdienst in der alten Heimat wachgerüttelt wurden. In diesem Rahmen wurde auch all derer gedacht, die uns seit Gründung der Nösner Nachbarschaft im Januar 2004 verlassen haben.

Zehn Tage später, am 14. Dezember, trafen wir uns im kleineren Rahmen, im Haus der Heimat in Nürnberg wieder, um das vergangene Jahr gemeinsam bei Nussstriezel, Plätzchen und Kaffee zu verabschieden. Wir werden weitermachen, solange uns Gott die Gesundheit schenkt und wir noch Freude an unseren gemeinsamen Aktivitäten haben.

Wir laden alle Nösnerinnen und Nösner, die noch nicht zu uns gefunden haben, ein, sich uns anzuschließen und ein paar gesellige gemeinsame Stunden mit Geichgesinnten zu verbringen. Alleinsein muss nicht sein. Heimat verbindet, und auch wir möchten alte Sitten und Gebräuche weiterführen, indem wir Altbewährtes gemeinsam wieder entdecken und leben. Wir wünschen ein gesegnetes und gesundes neues Jahr 2006.

Annemarie Wagner



Lichtertbrauch in Schwabach

Am 18. Dezember fand eine sehr ansprechende Weihnachtsfeier des Siebenbürger Kränzchens und der Nachbarschaft Schwabach im Gemeindehaus St. Martin statt. Pfarrer Hans Max Kraus begrüßte alle Anwesenden ganz herzlich, welche auch aus Anlass seiner Verabschiedung in den wohlverdienten Ruhestand sehr zahlreich erschienen waren. Mit einer kurzen Andacht eröffnete er die Weihnachtsfeier. Festlich gedeckte Tische, zwei "Lichtert" auf der Bühne, erwartungsvolle Gesichter, selbst gebackener Kuchen zum Kaffee von den Frauen des Siebenbürger Kränzchens und der von Familie Speri-Menzel gespendete Glühwein, machten ein sehr stimmungsvolles Ambiente aus.

Pfarrer Hans Max Kraus verabschiedete sich bei der Weihnachtsfeier der Nachbarschaft Schwabach.
Pfarrer Hans Max Kraus verabschiedete sich bei der Weihnachtsfeier der Nachbarschaft Schwabach.
Der "Lichtert" (Leuchter) und das "Lichtertsingen" haben sich als Brauch und Sinnzeichen, die eindeutig auf das Weihnachtsfest ausgerichtet sind, in Siebenbürgen entwickelt. Ein Lichtert bestand aus einem Holzstab, auf den ein Gerippe aufgebaut worden ist. An diesem Gerippe wurde der Weihnachtsschmuck, selbst gebastelte Krepppapier-Blumen in verschiedenen Farben und Kerzen, angebracht. Der jahrgangsbeste Schüler oder die jahrgangsbeste Schülerin durfte den "Lichtert" zur Weihnachtsmette ausschmücken und in der Kirche vor dem Altar aufbauen, wo er bis Ende des Gottesdienstes zu Heilige drei Könige verblieb. Danach ging er wieder zurück zum "Entkleiden". Diese bei der Weihnachtsfeier aufgestellten "Lichtert" wurden als Erinnerung an die alte Heimat von den Mitgliedern des Siebenbürger Kränzchens bereits vor mehreren Jahren gebastelt und nun der Nachbarmutter, Roswitha Kepp, zur weiteren Verwahrung übergeben. Umrahmt von Weihnachtsliedern und Weihnachtsgedichten, vorgetragen von Christine Mantsch, Sonja Schmalz, Julia Mumm und Kathrin Kepp, wurden diese besinnlichen Stunden im Kreise von Freunden, Bekannten und Verwandten, ein richtiger Genuss. Katharina Ungar begeisterte mit ihren Gedichten. Zum Abschluss folgten noch Dankworte für die jahrelange Betreuung und Unterstützung an Pfarrer Kraus und dessen Gattin, durch Frau Kepp, Frau Ungar und Martin Schatz, welcher als Erinnerungsgeschenk ein Bild mit den Mitgliedern des siebenbürgischen Kränzchens überreichte.

Schweren Herzens, mit Segenswünschen und einem Gebet verabschiedete sich Pfarrer Kraus von allen Anwesenden. Auch wir wünschen ihm und seiner Gattin auf diesem Wege von Herzen viel Glück und Lebensfreude, dazu Gesundheit, ohne Frage, und lebenslang Zufriedenheit!

Annemarie Wagner



Weihnachtsfeier der Frauengruppe 2

Zum Gedenken an alle, die vor 60 Jahren im Schlachtfeld, in Gefangenschaft, Vertreibung und Deportation ihr Leben ließen und in fremder Erde, fern der Heimat ruhen, ebenso zum Gedenken an alle Frauen aus der Frauengruppe, die seit der Gründung 1978 dahingegangen sind, wurden im Rahmen der Adventsfeier am 8. Dezember im Haus der Heimat blaue Kerzen angezündet. Mit heimatlichem Glockenklang, mit Weihnachtsliedern begann die Feier. Annemarie Puscher begrüßte treue Gäste aus dem Stadtrat: Renate Blumenstetter (SPD), Helmine Buchsbaum und Franz Gebhardt von der CSU, ebenso Edda Probst aus dem Vorstand der Banater Schwaben, Vera Ekle, die Vorsitzende der Senioren-Union, Michael Orend, den Kulturreferenten unserer Kreisgruppe. Es wurde selbst gebackener Kuchen, Striezel, Kaffee und Glühwein serviert. Pfarrer Friedrich Benning hielt die Andacht, auf die das Lied "Großer Gott, wir loben dich!" und Gedichte und Lieder, begleitet am Klavier, folgten. Annemarie Puscher verteilte mehr als 70 selbst gebastelte Geburtstags- und Weihnachtskarten als Dank für die Mühe und die Bereitschaft, in der Gruppe mitzumachen. Wir freuen uns über die Beteiligung unseres Kulturreferenten mit Gedichten an unserer Feier. Mit "O, du fröliche" und dem Anzünden von Wunderkerzen endete unsere sehr gut besuchte Weihnachtsfeier 2005.

Adventsfeier der Nachbarschaft Eibach

Unter dem Motto "Lass dir die Fremde zur Heimat werden, aber niemals die Heimat zur Fremde" feierte die Nachbarschaft Eibach eine sehr beeindruckende Weihnachtsfeier, die von den beiden Söhnen von Nachbarvater Johann Lindert mit Musik und Gedichtvorträgen bereichert wurde. Die heimatliche Stimmung wurde verstärkt durch siebenbürgische Bratwurst mit Sauerkraut und frischem Brot, mit selbstgebackenem Kuchen der Geburtstagskinder, mit vertrauten Liedern und Gedichten von Hilda Böhm und durch die treffende Begrüßung des Nachbarvaters Lindert und durch die wirkungsvolle Andacht von Pfarrer Friedrich Benning.

Annemarie Puscher



Vorweihnachtsfeier bei der Fürther Nachbarschaft

Rund 220 Landsleute besuchten die Vorweihnachtsfeier der Fürther Nachbarschaft im großen Saal des Martin-Luther-Heimes in Fürth am 10. Dezember. Festlich mit Tannengrün, Nüssen, Plätzchen, Sternen und Kerzen gedeckte Tische luden zum traditionellen gemeinsamen Fest ein.

Nachbarschaftsmutter Rosel Potoradi begrüßte alle recht herzlich und namentlich Pfarrer Hans-Jürgen Johnke von der St. Paul Kirche Fürth. Das Motto der Feier lautete und sollte weiter verkündet werden: "Tragt in die Welt nun ein Licht". Wir wollen uns in der Adventszeit darauf besinnen, was uns die Lichter der Kerzen sagen, wir wollen die Gelegenheit wahrnehmen, das Licht wieder in seiner tieferen Bedeutung zu erfahren. In dieser Zeit, in der wir auf Weihnachten warten, zünden wir oft Kerzen an, Kerzen am grünen Kranz, Kerzen an Gestecken, Kerzen in Kirchen. Mit der Zahl der Adventssonntage wächst die Anzahl der Lichter: Erst eine, dann zwei, dann drei und schließlich vier. Dann ist Weihnachten. Pfarrer Johnke dankte anschließend für die Einladung zu unserer Feier und begrüßte die zahlreichen Anwesenden. In der Andacht sprach er über die Bedeutung der Adventszeit, eine der herausragendsten Zeiten im Jahreslauf der Christenheit, während der alle auf die Ankunft des Herrn warten.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Siebenbürger Chor Fürth unter der bewährten Leitung von Reinhold Schneider. In Gedanken mitsingend, lauschten alle andächtig den vertrauten Advents- und Weihnachtsweisen. Eingebaut in die Gesangsdarbietungen der rund 50köpfigen Singgemeinschaft waren die Gedichtvorträge der jugendlichen Mitwirkenden darüber, was uns die Kerzen zu Advent sagen. Vanessa Bürger und Laura Moritz trugen das Gedicht "Die Kerzen am grünen Kranz" vor, während ihre Augen mit den Kerzen, die sie hoch hielten, um die Wette leuchteten. Stefanie Kepp und Bernhard Adam wirkten im Dialog "Zündholz und Kerze" voll überzeugend. Andächtig, auch eine Kerze tragend, erfreute Kathrin Kepp mit dem Gedicht:"Das Licht einer Kerze ist im Advent erwacht." Als Lichtbringer traten die Jugendlichen schließlich in der Gruppe mit "Tragt in die Welt nun ein Licht" vor das Publikum. Auch die Choristinnen Katharina Schuller und Erna Kloos trugen ergreifende Kerzengedichte vor und stellten ihre Lichter zu den vielen anderen auf das Klavier. Es gibt kaum eine Zeit, zu der Blockflötenklänge besser passen, als die Advents- und Weihnachtszeit. Unser Quartett, Vanessa Bürger, Reinhold Schneider, Walter Schlandt und Rosel Potoradi, spielte bekannte Weisen.

Selbstverständlich gab es während der Feier auch duftenden Kaffee und dazu Berge von leckeren Striezeln, den eifrige Helferinnen herbeitrugen, auch für andere Getränke war reichlich gesorgt. Gemütlich saß man lange beisammen, bekannte Weihnachtslieder wurden gesungen, meisterhaft von Kantorin i.R. Luise Leikam auf dem Klavier begleitet. Abschließend sei auf diesem Wege allen fleißigen Helfern und Helferinnen für ihren tatkräftigen Einsatz zum Gelingen des traditionellen schönen Festes gedankt.

Rosel Potoradi


Schlagwörter: Weihnachtsfeiern

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