5. August 2023

Dank und Fürbitte für eine reiche Ernte: Kronenfest der Kreisgruppe Wolfsburg

Das Kronenfest der Kreisgruppe Wolfsburg, ein Höhepunkt der siebenbürgischen Bräuche, fand pünktlich zum Johannistag am Sonntag, dem 25. Juni, in der Mehrzweckhalle in Kästorf statt.
Aufmarsch der Trachtenpaare in Wolfsburg-Kästorf. ...
Aufmarsch der Trachtenpaare in Wolfsburg-Kästorf. Foto: Enno Fehse
Rund 45 Helferinnen und Helfer aus den Kulturgruppen trafen sich bereits am Samstag, um die Krone zu binden, die Außenanlagen vorzubereiten und den Saal zu schmücken. Das Vorbereiten war wie immer ein großer Spaß für alle, denn hier war noch Zeit zum Erzählen. Es war eine Freude zu sehen, wie jeder zupackte, es gab keinerlei Anleitungen, wer was tun sollte. Jeder brachte sich dort ein, wo Hilfe benötigt wurde. Hier wurde unsere siebenbürgische Gemeinschaft gelebt.

Am Sonntag um 11.00 Uhr wurde das traditionelle Fest mit der Musik der Siebenbürger Blaskapelle Wolfsburg unter der Leitung von Günther Bodendorfer eröffnet. Der Vorsitzende Gerhard Schunn begrüßte über 200 Landsleute aus Wolfsburg, Salzgitter, Hannover und sogar aus Bremen und freute sich, dass sich so viele auf den Weg nach Kästorf gemacht hatten, um dieses Fest zusammen zu feiern.

Es ist schon zur Tradition geworden, dass die Bewirtung mit Spezialitäten vom Grill (Mici, Würstchen, Grillfleisch), selbst gebackenem Brot, Salaten und auch die Getränke von der Kreisgruppe organisiert werden und die Tanzgruppen „Kokeltaler“ und „Karpatentänzer“ sich um den Verkauf kümmern. Wie im letzten Jahr übernahmen fünf junge siebenbürgische Männer das Grillen und schafften es, dass die Behälter immer gefüllt waren und kein Hungriger allzu lange warten musste. Gut gestärkt konnte dann um 14.00 Uhr das Kulturprogramm unter der Krone inmitten der alten Eichen beginnen. Die Blaskapelle spielte zum Einmarsch der über 40 Trachtenträger auf. Diese stellten sich rund um die Tanzfläche auf und die Andacht konnte beginnen. Pastor Helmut Kramer wies auf den Ursprung des Traditionsfestes in der alten Heimat hin. Er erinnerte daran, dass das Kronenfest das letzte Fest vor der Erntezeit gewesen sei und lange arbeitsreiche Wochen auf den Feldern folgen würden. Das Kronenfest sollte Dank, aber auch Fürbitte für eine reiche Ernte sein. Begleitet von der Blaskapelle wurden „Großer Gott, wir loben Dich“ und „Lobe den Herren“ gesungen.

Maxi streut Bonbons aus der Krone. Foto: Gerhard ...
Maxi streut Bonbons aus der Krone. Foto: Gerhard Schunn
Abwechselnd wurde dann unter der Krone getanzt. Die „Kokeltaler“ unter der Leitung von Harald Hermann führten den „Neppendorfer Ländler“ und den „Timple Boarischen“ auf. Die „Karpatentänzer“ unter der Leitung von Monika und Gerhard Schunn tanzten „Holsteiner Dreitour“ und „Lorenz“. Beide Gruppen erfreuten die Zuschauer mit ihren Trachten und der Freude am Tanzen. Die Trachtenträger boten dann die Kulisse für das Besteigen des 7,77 m hohen Kronenstammes. Zu den Klängen der Blaskapelle schaffte es der erst 15 Jahre alte Maxi Mühlbradt bereits im ersten Anlauf, gut gesichert die Krone zu erklimmen. Maxi ist vermutlich der jüngste „Kniecht“, der es in der über 40-jährigen Wolfsburger Kronenfesttradition geschafft hat. Katharina Müller las die Fürbitte vor und Maxi öffnete die in der Krone festgebundene Bonbontüte. Die Kinder waren bestens auf den nun folgenden Bonbonregen vorbereitet, sammelten fleißig und füllten ihre Taschen und Beutel. Mit dem Ausmarsch der Trachtenträger wechselten die Blaskapelle und die erwachsenen Zuschauer wieder zurück in die Mehrzweckhalle.

Für die Kinder hatte Harald Hermann verschiedene Charaktere von Klappmaulpuppen mitgebracht und führte erstmalig beim Kronenfest ein interaktives Puppenspiel vor. Zu den Klängen der Blaskapelle konnte in der Halle bei Kaffee und Kuchen gesessen, getrunken, erzählt, gesungen und auch getanzt werden. Es war für alle wieder ein sehr schönes Fest, das gegen 18.00 Uhr mit dem Siebenbürgenlied und dem Deutschlandlied offiziell zu Ende ging. Unsere fleißigen Helferinnen und Helfer halfen noch die Krone abzubauen, die Halle aufzuräumen, so dass sich viele erst gegen 20.00 Uhr verabschieden konnten.

Der Vorstand bedankt sich herzlich bei allen HelferInnen und MitgestalterInnen, die zu einem sehr gelungenen Kronenfest beigetragen haben. Ohne diesen unermüdlichen Einsatz wäre das alles nicht möglich gewesen.

Monika Schunn

Schlagwörter: Wolfsburg, Kronenfest

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