5. Dezember 2008

Schülerwettbewerb in Bayern: Für Siebenbürgen begeistern!

Dieses Jahr gibt es an bayerischen Schulen ein ganz außergewöhnliches und einmaliges Ange­bot. Der Traditionswettbewerb des Kultusministeriums „Die Deutschen und Ihre östlichen Nachbarn“ stellt Siebenbürgen in den Mittelpunkt (diese Zeitung berichtete). Es ist eine einmalige Gelegenheit, bayerische Schüler, Eltern und Lehrer für unser kleines Land im Kar­paten­bogen zu begeistern!
Nach „Böhmen und mähr“ und „Auf der Suche nach dem schlesischen Himmelreich“ konnte die vom Kultusministerium mit der Er­stellung der Wettbewerbsunterlagen beauftragte Leh­rer­gruppe für das Thema Siebenbür­gen gewonnen werden.

Das Wettbewerbsheft enthält vier jahrgangsabhängige Teile, in denen die Beiträge und Fra­gen gemäß den Interessen der jeweiligen Alterstufe aufgebaut sind. Beim Lesen und Be­arbeiten der Texte, erfährt der Schüler so ganz nebenbei einiges über das entfernte Land „jenseits der Wälder“.
Plakat des bayerischen Schülerwettbewerbs ...
Plakat des bayerischen Schülerwettbewerbs 2008/2009, der vor allem Siebenbürgen gewidmet ist.
Alterstufe 1, 2.-4. Klasse, beginnt mit Dra­chen, Märchen und Sagen und die Schüler erfahren auch einiges über Aussiedeln, Umsiedeln und Neubeginn. Altersstufe 2 „Die Reise zum Mond“ will die 5-7-Klässler für unsere Raketen­pioniere begeistern. Das Interesse wird auch auf weitere Persönlichkeiten, Geschichte und Brauch­tum gelenkt. Für die Altersstufe 3, Klassen 7-10, wurde die reißerische Über­schrift: „Tanz der Vampire“ gewählt, gefragt ist hier siebenbürgische Geschichte und Geogra­phie. Im 4. Teil, für Schüler der Klassen 10-13 „Begeg­nungen / Im Spannungsfeld zwischen Koope­ra­tion und Konfrontation“ ist die neuere Ge­schich­te, vor Allem des letzten Jahrhunderts, sie­ben- ­bürgische Entdecker, Siedlungsgebiete, kulturelle Vielfalt und Minderheitenpolitik angesagt.
Die vom bayerischen Kultusministerium ...
Die vom bayerischen Kultusministerium beauftragten Lehrer in Birthälm, von links nach rechts: Michael Käsbauer, Anita Reiprich, Susanne Reiprich, Robert Leiter, Elke Pecher und Reinhard Schmutzer.
Das aufmerksame Lesen der Textbeiträge hilft schon beim Beantworten der Fragen! Aber man kann auch auf Lexika, Schulatlas oder das In­ter­net zugreifen.

In jeder Altersstufe können neben dem Fragebogen auch fächerübergreifende Kreativ- und Projektaufgaben erarbeitet werden, z.B. in den Fächern Geschichte Geographie, Musik, Deutsch, Kunst, Hauswirtschaft. Von Theater­stücken über Backkurs, Pausenverkauf von siebenbürgischen Spezialitäten, Zeitzeugenbe­fragung, Beiträgen zu Persönlichkeiten aus diesem Raum, Geschichten bis zu Tänzen, dem Nachzeichnen oder Nachbauen von Kirchen­burgen sind Euch, liebe Schüler, keine Grenzen gesetzt. Es können auch mehrere Klassen zusammenarbeiten. Die vielen Hinweise und Tipps findet Ihr im Wettbewerbsheft, dessen wunderschöne Umschlagseite nebenan abgebildet ist. Wie in den letzten Jahren warten attraktive Preise auf die Teilnehmer. Auch deutschsprachige Schüler in Rumänien werden ausdrücklich aufgerufen mitzumachen!
Der Beauftragte des Kultusministeriums, Robert ...
Der Beauftragte des Kultusministeriums, Robert Leiter (links), im Gespräch mit dem Direktor des Brukentalgymnasiums, Gerold Hermann.
Neugierig geworden? Dann seht Euch das Wettbewerbsheft mal an und macht mit! Weitere Infos auf der Wettbewerbshomepage www.oestlichenachbarn.bayern.de.

Der Wettbewerb wurde von sechs engagierten, vom bayerischen Kultusministerium beauftragten Lehrern erarbeitet. Innerhalb eines Jahres Vorbereitungszeit mit Kennenlernreise in das Land im Karpatenbogen wurden die Unterlagen zusammengestellt, die seit Ende Oktober 2008 an alle Schulen in Bayern ausliegen. Auf der Rundreise durch das Land im Karpatenbogen durfte ich die Gruppe begleiten, die Reise organisieren, dolmetschen und auch anschließend bei den Arbeitstreffen beraten.

Ein besonderer Dank gilt Gerold Hermann, Di­rektor des Brukenthal-Gymnasiums in Her­mannstadt, der seinen bayerischen Kollegen nicht nur das traditionsreiche Haus zeigte, sondern auch die vielen Fragen zur heutigen Situation deutscher Schulen in Rumänien beantwortete, und Wolfgang Wittstock, der als Vertreter des DFDR und vor dem Hintergrund seiner früheren Erfahrungen als Forumsver­treter im rumänischen Parlament, Fragen zur Minderheitenpolitik erläuterte. Prof. Marga Grau nahm uns auf einen sehr interessanten Rundgang durch Hermannstadt mit und Direktor Hermann Baier gestaltete eine mitreißende Führung in Schäßburg. In Birthälm durften wir im Dornröschen-Haus innerhalb der Burgmauern übernachten.
Über den Dächern von Kronstadt, oben auf der ...
Über den Dächern von Kronstadt, oben auf der Zinne, hat der überaus interessante Stadtrundgang mit Wolfgang Wittstock begonnen. Im Bild, von links: Robert Leiter, Ute v. Hochmeister-Lamm, Wolfgang Wittstock und Anita Reiprich.
Ein ganz besonderes „Vergelt’s Gott“ geht an Gerhild Dootz, Sara Dootz, die Gemeinderätin Caroline Fernolend und Walter Fernolend aus Deutsch-Weißkirch für die herzliche Aufnahme und das einmalige Erlebnis, das ursprüngliche, traditionelle Leben auf einem siebenbürgischen Dorf und den Hauch von dem, was unsere siebenbürgische Seele ausmacht, erfahren zu haben!

Ute v. Hochmeister-Lamm

Schlagwörter: Schülerwettbewerb, SJD, Bayern

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