14. September 2018

Landtagskandidatin Dr. Ulrike Schneider: „Wir müssen achtsamer leben“

„Christlich, sozial, konservativ – aber frei!“ Mit diesem Anspruch tritt die Schweinfurter Stadträtin Dr. Ulrike Schneider für die Freien Wähler bei der bayerischen Landtagswahl am 14. Oktober an, wählbar in ganz Unterfranken auf der Liste 3, Platz 4, und als Direktkandidatin im Stimmkreis Schweinfurt.
Für welche Werte steht Ulrike Schneider? Im Mittelpunkt ihres Wirkens steht die Schöpfung, die es für kommende Generationen zu bewahren gilt. „Wir müssen achtsamer leben und nachhaltiger wirtschaften – nur so werden wir eine Zukunft haben!“, lautet das Credo der Politikerin, die für einen Industriekonzern im Weltenergierat mitgewirkt hat und seit Jahren für eine nachhaltige, dezentrale Energieversorgung eintritt – im Sinne der Umwelt und der Wirtschaft. Was sie zunehmend in der Gesellschaft vermisst, ist Achtsamkeit – die Achtung vor christlichen Werten, die Verantwortung für das eigene Verhalten dem Mitmenschen, der Tierwelt, der Natur gegenüber. Das Aufhängen von Kreuzen im öffentlichen Raum begrüßt sie zwar, doch zu groß ist ihr an vielen Stellen die Diskrepanz von Worten und Taten: „Das Kreuz ist ein leises Symbol, es braucht Achtung statt PR“, meint die Siebenbürgerin.
Dr. Ulrike Schneider (Freie Wähler) kandidiert ...
Dr. Ulrike Schneider (Freie Wähler) kandidiert für den bayerischen Landtag.
Ihren politischen Weg begann Ulrike Schneider bei der CSU, vor allem wegen des C im Parteinamen. Innerhalb weniger Jahre führte sie dieser Weg bis in die Spitzengremien der Partei: Bezirksvorsitz der Jungen Union Unterfranken, stellvertretende Landesvorsitzende der Jungen Union Bayern und damit Stellvertreterin des jetzigen Ministerpräsidenten, schließlich von 1998-2002 Mitglied des CSU-Parteivorstands.

Eine Wende trat ein, als sie sich im Stadtparlament bei einer Personalfrage dem Fraktionszwang widersetzte und Rückgrat zeigte. Als die örtlichen Parteifunktionäre sie als Strafe nicht mehr für die Stadtratswahl aufstellten, gründete sie 2002 die Schweinfurter Liste, die bis heute im Stadtrat wirkt – ohne Fraktionszwang, aber immer auf der Basis eines christlich-konservativen Weltbildes.

Ziele und Visionen

„In den Parteien geht es häufig nur um Macht, um oberflächliche Positionen, die auf die nächste Wahl und das eigene Fortkommen ausgerichtet sind. Diesen Teufelskreis möchte ich durchbrechen“, erklärt Ulrike Schneider ihr politisches Engagement. Seit 23 Jahren setzt sie sich als Stadträtin von Schweinfurt für ihre Heimat ein – oft genug gegen den Mainstream, wenn es um das Ausbluten der Innenstadt durch die x-te Ansiedlung überflüssiger Discounter, den Abriss denkmalgeschützter Häuser oder die Nichtbeachtung des Klimawandels geht.

Zur Asylpolitik hat sie einen klaren Standpunkt: Die Lösung der weltweiten Wanderungsbewegung – ausgelöst durch Kriege, Armut und zunehmend auch Klimakatastrophen – könne „auf Dauer nicht in einer Zuwanderung nach Deutschland und Europa liegen“. Es gilt, „viel mehr und konsequenter in den afrikanischen Kontinent und andere Krisenherde zu investieren, um dort annehmbare Lebensverhältnisse zu schaffen“.
Dr. Ulrike Schneider mit ihrem Vater Vater Jost ...
Dr. Ulrike Schneider mit ihrem Vater Vater Jost Jürgen Schneider und Staatspräsident Klaus Johannis bei dessen Ehrung mit dem Franz-Josef-Strauß-Preis in München.
Als Managerin bringt Ulrike Schneider Erfahrung aus dem Öffentlichen Dienst, einem Industriekonzern und einer Stiftung mit in die Politik. Beruflich verankert und damit unabhängig von der Politik zu sein, ist ihr sehr wichtig. Aber noch viel wichtiger ist ihre Familie – der glückliche Lebensmittelpunkt. Zusammen mit ihrem Mann, einer lebensfrohen Tochter und einem verspielten Hund bildet sie „ein Quartett, das mit viel Musik und Liebe zur Natur die kleinen Dinge im Leben zu schätzen weiß und daher vor allem in der Heimat, selten in fernen Ländern anzutreffen ist“. Und wenn es ihre Zeit zulässt, dann taucht sie in die Welt der Bücher und der klassischen Musik ein, um neue Kraft zu tanken.

Siebenbürgische Wurzeln

Ihre Kenntnisse über Siebenbürgen und ihren engen Bezug zum Geburtsland der Familie hat Ulrike Schneider den Erzählungen des Vaters und der Großeltern zu verdanken. Ihr Großvater Emil Christian Schneider (1905-1988) stammt aus Marpod im Harbachtal und wirkte als Gymnasiallehrer für Deutsch und Französisch in Bistritz (1930-1944) und, nach der Flucht, in Schweinfurt (1945-1975). Ihr Vater, Jost Jürgen Schneider, ist 1935 in Bistritz geboren – eine Heimat, die er zusammen mit seiner Familie im Alter von zehn Jahren in Richtung Deutschland verlassen musste, in die er aber so oft wie möglich zurückkehrte: um Jung und Alt mit Hilfsgütern zu unterstützen, um der Kirchengemeinde zu helfen, um seine schöne Heimat wandernd zu erschließen und um dort mit Familie und Freunden seine runden Geburtstage zu feiern. Beide, Großvater und Vater, waren dem Verband der Siebenbürger Sachsen, stets eng verbunden und wirkten über Jahrzehnte im Vorstand des Hilfskomitees und der HOG Bistritz aktiv mit.

„Die gemeinsamen Reisen haben mich Wurzeln schlagen lassen – in einem Land, das auf seine Kirchenburgen, auf seine Tradition und auf sein erfolgreiches Wirken stolz sein kann“, so Ulrike Schneider.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Porträt, Politikerin, Bayern, Schweinfurt, Landtagswahlen

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  • 14.09.2018, 11:22 Uhr von Katzken: "Das Kreuz ist ein leises Symbol, es braucht Achtung statt PR“, meint die Siebenbürgerin." Genau ... [weiter]

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