In der nahe gelegenen katholischen Sankt-Jo­han­nes-Kir­che erlebten wir einen sehr schönen Gottes­dienst, den unser ehemaliger und letzter Pfarrer in Jakobs­dorf Heinz-Dietrich Galter nach siebenbürgischer Liturgie gestaltete. Hierfür sei ihm herzlich gedankt. Er und seine Ehefrau wa­ren rund 1 500 km angereist, um dieses Be­geg­nungs­fest gemeinsam mit den Jakobsdorfern zu feiern. Die siebenbürgisch-sächsischen Trachten verliehen unserem Treffen einen festlichen Rahmen.

Anschließend fanden wir uns im Festsaal ein. Im Eingangsbereich konnte man die von Die­ter Gunnesch erweiterte Fotoausstellung mit Auf­nahmen aus Jakobsdorf und von ehemaligen Treffen bewundern. Auch diesmal hatte Familie Barth­­mes im Foyer eine einzigartige Bauern­stu­be mit ausschließlich aus ihrem Eigentum stammenden wunderschönen Nähereien, Stickereien, Malereien und verschiedenem sächsischem Zu­behör eingerichtet. Das wunderschöne Plätz­chen lud viele zum Verweilen und Fotogra­fieren ein. Der Saal war herbstlich geschmückt. Erwäh­nens­wert sind auch die von Brigitte Barthmes gefertigten siebenbürgischen Fahnen. In seiner Ansprache hieß Georg Barthmes, Vor­sitzender der HOG Jakobsdorf, alle willkommen zu diesem besonderen Tag, an dem auch „20 Jah­re HOG Jakobsdorf“ gefeiert wurden. Er hob die wichtige Rolle der HOG im Gemein­schafts­leben hervor und sprach Worte des Dan­kes an die Gründer der HOG Jakobsdorf aus. Am 6. Mai 1989 wurde im Gasthof Kreuz in Ba­ven­dorf der Grund­stein für die spätere HOG Jakobs­dorf gelegt. Da­maliger Vorsitzender war Albert Böhm, dessen tragisches Ableben wir alle bedauern. Gedacht wurde auch der Verstor­be­nen der letzten zwei Jahre, deren Fotos (soweit vorhan­den) von Erwin Schnabel jun. auf einer Lein­wand dargestellt wurden.

Berichtet wurde über die Tätigkeiten der vergangenen zwei Jahre: Friedhofspflege, Heimat­blatt, Beteiligung am Trachtenumzug des Hei­matta­ges in Dinkelsbühl, Nachbarschaften, die Or­ganisation des Heimattreffens, die regelmäßigen jährlichen Vorstandstreffen u.a.

Ein besonderer Dank wurde allen ausgesprochen, die ehrenamtlichen Einsatz leisten, besonders den Vorstandsmitgliedern Erika und Mi­chael Theiss (Friedhofspflege und Trachten­umzug in Dinkelsbühl) und Hermine Schuster (Re­daktion des Heimatblattes) sowie allen Helfern, die unse­re Gemeinschaft aufrechterhalten, und besonders denen, die tatkräftig bei der Organi­sation und dekorativen Gestaltung dieses Jubi­läums­fes­tes behilflich waren.

Vor Beginn des kulturellen Teils wurden die Gründungsmitglieder der HOG Jakobsdorf durch den HOG-Verband geehrt. Stellvertretend für den Vorsitzenden des HOG-Verbandes Michael Konnert überreichte Georg Barthmes die silberne Ehrennadel und eine Urkunde an Karl Mar­tini, Johann Schuff, Georg Barthmes sen., Sofia Rau und, stellvertretend für Gustav Montsch, der wegen eines Trauerfalls abwesend war, an dessen Bruder. Ein besonderer Dank gebührt unserem jetzigen HOG-Vorsitzenden Georg Barthmes jun. für seine aufopfernde Tätigkeit für uns Jakobsdorfer und natürlich seiner Ehefrau Brigitte, die ihn tatkräftig unterstützt. Ri­chard Theiss brachte dies zum Ausdruck und überreichte ihm und seiner Ehefrau eine Blu­menschale.

Es folgten Gedichtvorträge von Ilse Reich-San­der, Erna Wagner, Elke Schnabel sowie Wortbei­träge von Pfarrer Galter, auf dessen Anregung wir alle gemeinsam das Lied „Auf Kreuzberg sanft den Höhen“ sangen, und Altkurator Jo­hann Schuff (87), der als ältester Teilnehmer an ein weiteres Jubiläum erinnerte: Jakobsdorf wurde vor genau 700 Jahren, 1309, erstmals urkundlich erwähnt. Der Gesang von Maria und Johann Hä­ner sowie später von Brunhilde Gun­nesch und den Schwestern Renate und Dagmar, geborene Törek, erfreute unsere Gemüter. Zwischen­durch genoss man den Kaffee und wunderbaren Ku­chen. Herz­lichen Dank für die Kuchen­spenden. Unter der Wahlleitung von Karl Martini wurden die bisherigen Vor­standsmitglieder per Handzeichen für die nächsten vier Jahre wieder gewählt: Georg Barthmes (Vorsitzender), Richard Theiss (stellvertretender Vorsitzender), Erika und Michael Theiss (Kas­senwarte), Hermine Schus­ter (Kulturreferentin), Wilhelmine Böhm (Kassen­prü­ferin) und Johanna Grommes (Schrift­füh­rerin). Neu hinzu kam Die­ter Gunnesch als Kas­senprüfer anstatt Wil­helm Barthmes, der aus fami­liären Gründen aus dem Vorstand schied. Ab 18.00 Uhr spielte die Band „Party Trio“ und sorgte für unglaublich gute Stimmung bis in die späte Nacht hinein.

Es war ein rundum gelungenes Heimattreffen, und ich glaube, es hat keinen gereut, den Weg dahin gemacht zu haben. Unser Beisammensein erreichte auch diesmal sein Ziel: den Zusam­men­halt, die Zugehörigkeit, die man verloren glaubt, zu stärken. Die Jakobsdorfer Heimatorts­ge­mein­schaft wird bestehen, wenn wir die Tref­­fen auch weiterhin pflegen.

Johanna Grommes geb. Theiss