24. März 2002

Walter Dolak auf Konzertreise durch Rumänien

Auf seiner zweiten Rumänientournee überzeugte Walter Dolak als Pianist, Organist und Dirigent.
Nach seiner erfolgreichen Tournee durch Siebenbürgen im letzten Herbst, als das rumänische Publikum ihn enthusiastisch empfangen hatte, unternahm der deutsche Künstler Walter Dolak kürzlich eine zweite Konzertreise durch Rumänien. Unter dem Motto "Das Leben zum Klingen bringen" zog er das Publikum schnell in seinem Bann und entführte es durch Klavier- und Orgelklänge in die Zeiten von Bach, Beethoven, Brahms, Debussy, Mendelssohn, Bossi und Dubois. Durch seine Interpretation und Darstellung der unterschiedlichen Stücke schaffte er es vergangene und gegenwärtige Zeiten in der Musik zu vereinigen und dadurch das Publikum zu fesseln und zu begeistern.
Auf Einladung der Philharmonien in Klausenburg und Bukarest sowie der evangelischen Pfarrgemeinde St. Margaretha in Mediasch fanden am 27. Februar, 2. und 9. März drei Orgelkonzerte von hohem Niveau statt. Walter Dolak spannte mit seinen beiden Konzertprogrammen einen Bogen von der Barockzeit bis hin zur Spätromantik, wobei Kompositionen von Mendelssohn, Bossi und Dubois den Schwerpunkt bildeten. Neben den ausdrucksvollen Interpretationen dieser Werke bewies der Künstler auch bei Homilius und Bach ein sicheres Stilgefühl in Registrierung und Vortrag. Besonders in seinen Schlussimprovisationen zog Walter Dolak - mehrfacher Preisträger internationaler Improvisationswettbewerbe - alle Register seines Könnens. In der Vermischung verschiedener Stilelemente gelangen dem Organisten meisterhafte Improvisationen über Themen aus ungarischen und rumänischen Folkloremelodien vermischt mit Choralmotiven.
Die interessierten Zuhörer, die der Einladung zum Klavierkonzert am 11. März in den prächtigen Rathaussaal in Schäßburg folgten, konnten einen Hochgenuss klassischer und romantischer Klaviermusik erleben. Mit Virtuosität und einfühlsamer Musikalität hielt der Pianist das Publikum in Atem. In der kunstvollen und originellen Improvisation über ein Thema aus George Enescus Rhapsodie gelang ihm ein grandioser Abschluss. Mehr als bei vielen anderen Solisten scheinen Instrument und Interpret zu einem einheitlichen Klangkörper zu verschmelzen, wofür ihn das Publikum auch hier mit begeistertem Beifall feierte.
Am 7. März in Kronstadt konnte dann Walter Dolak, der sich in seiner Studienzeit in München durch Dirigierkurse und Probenarbeiten mit den Münchener Philharmonikern von Sergiu Celibidache inspirieren ließ, auch als Dirigent beeindrucken. Das schaffte er zusammen mit dem Pianisten Vlad Dimulescu und dem Kronstädter Philharmonieorchester sowie mit Beethovens 3. und 4. Konzert für Klavier und Orchester sowie dessen Sinfonie Nr. 1. Der Künstler überzeugte als Dirigent nicht nur durch ausgereifte Technik und kontrastreiche Interpretation des Programms, sondern auch durch seine offene Art im Umgang mit dem Orchester. In einem Interview nach dem Konzert bedankte sich Walter Dolak beim rumänischen Publikum und fügte hinzu : "Man muss als Dirigent und Musiker im Laufe eines Konzertes mit der Musik innerlich wachsen. Nur wenn man mit Herz musiziert, erlebt das Publikum wahre Musik!"

Linda Wiener - T.C.


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 5 vom 31. März 2002, Seite 6)

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