31. Oktober 2001

Siebenbürgische "Gipfelkonferenz" in Gundelsheim

Wichtige Personalentscheidungen stehen am 10. und 11. November an / Offenes Begegnungsfest am Martinstag
Die Aufgaben und Prioritäten in der siebenbürgisch-sächsischen Kulturpflege müssen immer wieder beraten und koordiniert werden. Schon seit geraumer Zeit hat es sich eingebürgert, dass wichtige Termine der siebenbürgisch-sächsischen Vereine in naher zeitlicher Nachbarschaft und am gleichen Ort angesetzt werden, damit die Amts- und Verantwortungsträger sich besser miteinander abstimmen können.

Als am besten geeigneter Ort für diese Zusammenkünfte hat sich das siebenbürgisch-sächsische Kulturzentrum in Gundelsheim erwiesen, nicht zuletzt weil viele Vereine und Verbände hier auch ihre Geschäftsstelle haben und die nötige Infrastruktur in eigenen Räumlichkeiten auf Schloss Horneck und im Siebenbürgen-Institut existiert. Durch die für Landsleute zentrale Lage Gundelsheims in Süddeutschland, wo ein heutiger Siedlungsschwerpunkt der Sachsen liegt, und die zeitliche Koordination werden im Sinne der Aufgaben und Beitragszahler Reisekosten gespart.
Am 10. November hält der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat, der Zusammenschlusss aller sächsischen Organisationen in kulturellen Belangen, um 10.30 Uhr im Ernst-von-Kraus-Saal des Siebenbürgen-Instituts seine turnusmäßige – es ist die 40. - Sitzung ab. Es stehen hierbei neben den üblichen Formalia diesmal die Neuwahl des Vorstandes sowie die Diskussion über eine Strukturreform des Kulturrates an. Außerdem werden die von der Geschäftsstelle geplanten Projektmaßnahmen für das Jahr 2002 beraten. Im Einwerben von öffentlichen Förderungen ist der Kulturrat in den letzten Jahren durchaus erfolgreich gewesen.
Am Nachmittag um 14.30 Uhr folgt eine Vorstandssitzung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde am gleichen Ort. Nachdem in der Mitgliederversammlung vom 15. September die Hälfte der Vorstandssitze durch Wahlen neu besetzt bzw. bestätigt wurde, wird sich zunächst ein neuer Vorstand konstituieren. Danach folgt die Wahl eines neuen Vorsitzenden, eines stellvertretenden Vorsitzenden sowie weiterer Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands. Dr. jur. Günther Tontsch, der den Landeskundeverein seit sieben Jahren leitet, will das sehr arbeitsintensive Ehrenamt in jüngere Hände legen.
Parallel dazu tagt der erweiterte Vorstand des Verbandes der Heimatortsgemeinschaften, des Zusammenschlusses aller HOGs, im Terrassensaal auf Schloss Horneck unter der Leitung des neuen Vorsitzenden Michael Konnerth.
Ebenfalls am Samstag, 18.00 Uhr, trifft sich der Vorstand der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek und berät über die Entwicklung der Stiftungsaktivitäten. Mittelfristig soll diese Stiftung aus ihren – jetzt noch einzuwerbenden Mitteln – den Erhalt der Gundelsheimer Kultureinrichtungen absichern. Dazu werden insgesamt etwa vier Millionen DM benötigt, von denen knapp ein Viertel innerhalb der zwei Jahre seit der Stiftungsgründung zusammengekommen sind. Rein rechnerisch entfällt auf jeden in Deutschland, Österreich und Übersee lebenden Siebenbürger Sachsen, bei einer angenommenen Zahl von 200 000 Landsleuten ein freiwilliger Beitrag von 200 DM. Diese Summe könnte auch erreicht werden, wenn 2 000 Landsleute je 2 000 Mark oder 20 Personen je 200 000 DM stiften. In allen diesen Kategorien hat es Zuwendungen gegeben, und die Stiftung möchte als Gemeinschaftswerk aller lebenden Siebenbürger Sachsen auch in Zukunft die kollektive Erinnerung an diese im Verschwinden begriffene Gruppe aufrechterhalten.
Am Sonntag, dem Martinstag, dem auch in manchen Orten Siebenbürgens eine besondere Bedeutung zukam, hält ab 10.30 Uhr der Verein Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek seine alljährliche Mitgliederversammlung ab. Diesmal treffen sich die Mitglieder des Bibliotheksfördervereins im Gasthof Gambrinus, Neckarstraße 5, unweit des Institutsgebäudes. Nach den gestrafften Vereinsregularien wird ein gemeinsames Mittagessen am gleichen Ort angeboten. Die Mitgliederversammlung und die anschließende gesellige Begegnung soll diesmal auch für Nichtmitglieder offen stehen. Insbesondere sind Freunde und Angehörige, gleich welchen Alters, erwünscht und dürfen einen Einblick in die bisher segensreichen Vereinsaktivitäten nehmen. Es soll ein Familientag zum Kennenlernen der Gundelsheimer Kultureinrichtungen: Bibliothek, Archiv und Museum werden. Zum „Hineinschnuppern“ ist jedermann herzlich willkommen. Zur Teilnahme am Mittagessen ist eine schriftliche Anmeldung an die Vereinsadresse Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek e.V., Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim, notwendig. Mit Hilfe des Vereins wurden wertvolle Bücher und Archivmaterial, mehrere Rollanlagen zur platzsparenden Auslastung der verwinkelten Räumlichkeiten auf Schloss Horneck, zuletzt eine im vergangenen Sommer montierte Anlage, neu angeschafft.

G. B.


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