16. August 2005

Unterwegs im Karpatenbogen

Siebenbürgen als Reiseland - offenbar auch für Nicht-Siebenbürger eine verlockende Sache. Die Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler des Schwarzwaldvereins hatte sich nach längerer Vorbereitung mit dem Flugzeug von Stuttgart nach Hermannstadt aufgemacht, um die Karpaten und etliche siebenbürgische Ortschaften zu erkunden.
Mit zwei ortskundigen Führern ging es zunächst in Zibins-Gebirge, in dem die 22 Schwarzwälder zum ersten Mal mit selbst gebranntem Apfelschnaps und der heimischen Küche konfrontiert wurden. Diese sei, stellten die Wanderer fest, schmackhaft, deftig und von Knoblauch, Zwiebeln und Paprika dominiert und nicht gerade kalorienarm.

Neben den zahlreichen Wanderungen, unter anderem zum Buleasee, auf den höchsten Berg des Zibinsgebirges, den 2 245 m hohen Cindrel, und in die Fogarascher Berge, war die Gruppe aus dem Schwarzwald auch in einigen siebenbürgischen Ortschaften unterwegs. Mediasch, Schäßburg und Birthälm mit ihren Kirchenburgen und historischen Stadtkernen gehörten ebenso zum Programm wie Agnetheln und Heltau. In Heltau wurden die Wanderer nach ihrem Rundgang durch die Kirchenburg mit Kaffee, Wein und Hochzeits-Hanklich bewirtet, ein Umstand, der dem aus Heltau stammenden Ehepaar Tilde und Walter Messe zu verdanken war, die Mitglieder des Schwarzwaldvereins sind und auch an der Reise teilnahmen.

Eine weitere Station der zweiwöchigen Tour war Kronstadt, die größte Stadt Siebenbürgens, mit der berühmten Schwarzen Kirche. Die Schwarzwälder waren beeindruckt von den wertvollen Orientteppichen, mit denen die Kirche ausgestattet ist, und vom durch die fortschreitenden Renovierungsarbeiten verbesserten Gesamteindruck der Stadt.

Letzter Höhepunkt der Reise war Hermannstadt, in dem die Wanderer während einer ausführlichen Stadtführung mit Orgelkonzert und Turmbesteigung der evangelischen Stadtkirche die geschlossene historische Einheit der Stadt bewunderten. Ein Abendessen in der Altstadt mit heimischen Weinen läutete den Abschied von Siebenbürgen ein.

Frieder Haug, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins in Pfalzgrafenweiler, zog in dem Mitteilungsblatt des Vereins eine überaus positive Bilanz der lange und sorgfältig geplanten Reise. Siebenbürgen sei ein vielseitiges Wanderland mit einer überaus gastfreundlichen Bevölkerung. Alle Teilnehmer seien sehr begeistert von Siebenbürgen und den eindrucksvollen Kulturdenkmälern der Siebenbürger Sachsen. Das Land mit seiner zum großen Teil noch unberührten Natur sei urig - ebenso wie die geröstete Polenta mit Schafskäse, die sich die Wanderer bei ihrem Besuch in dem 2 000 m hoch gelegenen Großau gemeinsam mit den dort ansässigen Schäfern schmecken ließen.

dr

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 13 vom 10. August 2005, Seite 11)

Linksammlung:
Reiseberichte unter www.siebenbuerger.de

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