5. August 2005

Leserecho: Vignettenfalle in Rumänien

„Rumänien hat schon am 1. Januar 2005 eine Straßengebühr für die Nutzung der Nationalstraßen eingeführt (diese Zeitung berichtete). Im Unterschied zu den EU-Ländern hätten Autofahrer aber in den Pfingstferien vor oder nach der rumänischen Grenze vergebens Hinweise zur Rumänien-Vignette ('Rovinieta') gesucht. Sie später an den Tankstellen, Postämtern oder Sparkassen nicht zu kaufen ist sträflich, obwohl Hinweise fehlen“, moniert Manfred Huber (Freiburg im Breisgau) in seinem Leserbrief.
„Der von der Grenze 200 Meter entfernte Kiosk wird übersehen, und bei der Heimfahrt könnte man in Nadlac an der Grenze höflichst von einer netten Zöllnerin zur Kasse gebeten werden. So geschehen am 28. Mai, 14.00 Uhr. Mit vorbereitetem 150 Euro Strafformular, also per Quittung. Aber der gleich nachgeschobene Satz: „Wir haben auch eine rumänische Variante“, ließ hoffen. Mit 40 Euro und einem Whisky war das Problem gelöst, der Besitzer gewechselt. Ohne Quittung, versteht sich.

Bei einer zweiten Einreise war man klüger. Am 27. Juni, 17.00 Uhr, stand man brav vor dem Kiosk, musste den Fahrzeugschein vorzeigen: Eintrag in ein Riesenformular, ein zweites nachgeschoben, dazu ein gelbe Vignette , die aber nicht unbedingt an die Scheibe geklebt werden solle, vorzeigen würde genügen. Den Ausländern, die nicht sprachkundig waren, nahm man etwa 13 Euro ab, d.h. den Preis für sechs Monate. Bei der nachfolgenden Reklamation unter Hinweis auf die ADAC Maut-Information (4,80 Euro für 30 Tage bei einem Pkw der Schadstoffklasse Euro I) schloss der Zöllner sein Stübchen und verschwand auf unbestimmte Zeit mitsamt Akten und blau-weiß gekleideten Beamtinnen. Bei der Ausreise wurde die RO-Vignette dann auch nicht mehr verlangt. Man hatte sie ja. Im Handschuhfach.“

Manfred Huber


Link:

Vignettenpflicht in Rumänien, Siebenbürgische Zeitung Online, 19. April 2005

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